Also,
bezüglich der Zukunft sehe ich ja ein, dass wir da unterschiedlicher Meinung sind. Dazu gehören aber auch noch andere Umstände, weswegen er so denkt.
Also, Kinderwunsch ist im Grunde bei uns beiden da und auch die Anzahl (2 Kinder) ist bei uns identisch. Allerdings ist er sich zwischendurch nicht sicher, ob er überhaupt Kinder möchte. Dann wiederum will er welche.
Hochzeit ist so ne Sache. Wenn überhaupt, will er erst mit 35 heiraten und dann auch nur standesamtlich. Ich dagegen würde schon gerne kirchlich heiraten und konnte dies auch durchaus schon eher machen, aber da denke ich, dass wir ja auch noch Zeit haben und sich Meinungen ändern können. Außerdem hab ich in den zwei Wochen Auszeit viel drüber nachgedacht und denke, dass mir eine standesamtliche Trauung auch reichen würde. Schließlich kann ich auch da ein schönes Brautkleid anziehen ;). Auch hier schwankt er immer wieder mit seiner Meinung. Er hat halt von zu Hause aus schlechte Erfahrungen bezüglich dem Thema Ehe gemacht. Seine Eltern "mussten" wohl heiraten und es gab viel Streit zu Hause. Davor hat er Angst - dass ihm das auch passiert. Aber ich denke, gerade weil er solche Erfahrungen gemacht hat und im Hinblick darauf, dass wir eigentlich sehr harmonisch miteinander umgehen, muss es nicht so werden wie bei seinen Eltern.
Naja, und weil ich seine erste richtige Freundin bin, der er sich öffnen konnte ist er generell ziemlich vorsichtig und zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht soweit, zusammenzuziehen. Was für mich aber ok ist. Ich kann mir schon gut vorstellen, auch jetzt mit ihm zusammen zu wohnen, aber aus finanziellen Gründen könnte ich es allein schon nicht und ich bin bereit, ihm die Zeit zu geben.
Die anderen Unterschiede, die er angeführt hat fand ich sehr an den Haaren herbeigezogen. Unter anderem nannte er:
- Ich mag shoppen, er nicht
- Ich mag die Nordsee, er nicht
- Er liebt Sport, ich nicht sooo sehr
- Ich mag Trödelmärkte, er hasst sie
- Ich mag Tanzen, er nicht
usw. Ich finde, diese Unterschiede sind ziemlich banal, zumal wir 2,5 Jahre super ausgekommen sind. Ich bin zu Hause geblieben, wenn ich mal keine Lust hatte, Fußball zu gucken oder aber bin alleine shoppen gegangen z.B. Naja, und als wir dann an dem Punkt waren, dass die Unterschiede vllt. alle (außer die Zukunftspläne) blöd sind, kam er dann damit, dass er nicht wüsste, ob er noch genug für mich fühlt. Er war an dem Tag sehr der Kopfmensch. Kam immer wieder mit: "Ich weiß nicht, ob es klappen kann". Aber auch mit "Ich will es nicht einfach so aufgeben, weil du perfekt für mich bist und ich jemaden wie dich nie wieder finden werde".
Ich weiß halt nicht, was ich denken soll. Klar, die unterschiedlichen Zukunftsvorstellungen könnten ein Problem werden, aber ich denke auch, dass wir erstens noch Zeit haben und man gewisse Dinge erst bestätigen kann, wenn man es ausprobiert. Wenn er nicht probiert, mit mir zusammen zu wohnen, kann er auch nicht sagen, ob es klappt, oder? Naja, nun haben wir die Auszeit. Eigentlich kam ihm das Gespräch am Sonntag vor zwei Wochen schon wie eine Trennung vor (bin irgendwann einfach gefahren), aber wir haben uns doch auf die Beziehungspause geeinigt. Er hat aber immer sofort gesagt, er wüsste nicht, ob seine Gefühle zurückkommen...
In dem Punkt hab ich halt etwas Bedenken: Ich habe das Gefühl, dass er in einigen Meinungen manchmal etwas festgefahren ist, und andere Möglichkeiten nicht wahrhaben will. Wenn wir es nicht noch mal langsam von vorne probieren und versuchen Kompromisse zu finden, dann weiß man nie, ob es nicht geklappt hätte...