Hallo liebes Forum,
wie schon aus dem Titel hervorgeht, mache ich mir seit ein paar Monaten Gedanken um unsere Beziehung. Es ist meine erste überhaupt, daher kann ich auch auf keine Erfahrungen zurückgreifen.
Kurz ein paar Infos zu uns: Ich (21) bin seit 7 Monaten mit ihr (25) zusammen. Wir wohnen nicht zusammen, da wir in unterschiedlichen Städten studieren, sehen uns aber trotzdem relativ häufig in der Woche.
Zunächst einmal möchte ich hervorheben, was mir an der Beziehung sehr positiv auffällt. Wir haben sehr viele gemeinsame Interessen und unternehmen sehr viel gemeinsam (insofern es die Zeit zulässt). Somit ist noch nie Langeweile aufgekommen. Wir können sehr gut miteinander reden, wenn es Konflikte gibt, können wir das ruhig und sachlich ausdiskutieren, ohne miteinander zu streiten. Wir waren auch schon zusammen im Urlaub, auch das hat super funktioniert. Mir ist bewusst, dass das nicht selbstverständlich ist, deswegen schätze ich diese Punkte an unserer Beziehung auch sehr.
Meine Gedanken kreisen eher um etwas anderes. Es begann damit, dass mir nach etwa drei Monaten anfing, etwas zu fehlen. Ich konnte mir auf einmal nicht mehr vorstellen, mit ihr mein Leben zu verbringen und fing an, an unserer Beziehung zu zweifeln. Zunächst fing es nach drei Monaten an, dass der Sex weniger wurde. Anfangs hatten wir mehrmals am Tag Sex, mittlerweile beläuft es sich auf 1-2 Mal die Woche. Dazu muss ich sagen, dass ich anfangs aufgrund meiner Unerfahrenheit den Fehler machte, sie oft zum Sex zu drängen. Wir haben darüber gesprochen und in diesem Punkt verstehe ich sie mittlerweile auch. Für sie ist Sex für die Beziehung nicht so wichtig und jeden Tag Sex ist ihr auch zu viel. In einem dieser Gespräche sagte sie mir auch mal, dass wir überhaupt nur so viel Sex hatten, weil ich das angeblich gebraucht hätte. Naja. Jedenfalls sagte ich ihr, dass ich zwar gerne jeden Tag Sex hätte, aber dass es auch nicht sein muss, wenn sie es nicht möchte. Denn nur wegen so was eine Beziehung scheitern zu lassen, halte ich auch für etwas oberflächlich. Der Sex wurde danach zwar weniger, aber besser. Und wenn das alles wäre, würde ich jetzt hier auch nicht schreiben. Aber dabei blieb es nicht. Auch die Zärtlichkeiten gingen zurück. Richtige intensive Zungenküsse gibt es mittlerweile so gut wie garnicht mehr, obwohl wir uns am Anfang oft intensiv küssten.
Mittlerweile denke ich auch, dass ich erkannt habe, was mir fehlt: die Leidenschaft. Das Gefühl, vom anderen begehrt zu werden. Ich glaube nicht, dass sie mich nicht mehr liebt. Aber ich denke, dass wir einfach komplett unterschiedliche Vorstellungen von der, ich nenne es jetzt mal, erotisch-sexuellen Ebene haben.
Ich liebe sie nach wie vor sehr. Aber immer öfter vermittelt sie mir mit ihrer Art das Gefühl, dass ich für sie mittlerweile selbstverständlich ihr Freund bin. Ich weiß, dass es nicht so ist, ich sage nur, dass ich mich so fühle. Und dieses Gefühl kann ich eben nicht abschalten.
Nun bin ich mir nicht mehr sicher, was ich tun soll? Ist diese Entwicklung normal für eine Beziehung? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich kann meine Lage nämlich gerade nicht so wirklich einschätzen...
So, ich hoffe, ihr könnt mich irgendwie verstehen. Ich könnte noch viel mehr zu meinen Gedanken schreiben, aber dann wird der Text ja noch länger, als er ohnehin schon ist...