Meine neuer Freund und ich !
Wir sind seit über einem halben Jahr zusammen und uns was uns verbindet ist so ein ganz tiefes Vertrauen und die Gewissheit über alles reden zu können, egal was es ist und doch ist da etwas dass mir zu denken gibt.
Wir sind uns so unendlich ähnlich und durch Ihn werden mir meine Guten wie meine Schlechten Eigenschaften so richtig bewusst. Wir können alles zusammen machen und egal ob es das Thema Sex oder einfach nur den Spaziergang nach dem Abendessen betrifft, ich kann ihn um alles bitten, er hört mir immer zu und ist immer für mich da. Einige von Euch wissen ja wie sehr mir dass in meiner Ex-Beziehung gefehlt hat und wie sehr ich gelitten habe- er geht auf mich ein und endlich heißt es auch im Bett nicht mehr "wer zu spät kommt den bestraft dass Leben".
Was ich jetzt schreibe sprach bis vor einem Jahr nicht für mich, es waren absolut nicht meine Stärken: loslassen können, ihn unterstützen, ihm vertrauen, mit Ihm reden ohne Vorwürfe, ihm Freiheit gönnen- auch wenn er sie mit Freunden verbringt, nicht alles persönlich nehmen, die Zeit mit sich selbst nutzen und genießen können, schweigen und warten können und zu sehen, dass Leben mehr als nur Beziehung ist, selbstbewußt sein und glücklich.
Und genau diese Eigenschaften schätzt mein jetziger Freund heute an mir, wenn er wieder 6 Tage die Woche arbeitet dränge ich nicht zu einem Treffen und je weniger ich fordere desto mehr gibt er mir. Obwohl ich auch mal was sage wenn ich Ihn in 3 Wochen nur 3 mal 20 Min. sehe, aber ich denke es ist auch o.k. so und würde ich es nicht machen würde er sich sorgen machen.
Und doch ist in meinem Hinterkopf ein Thema dass mich stört.
Da wir uns so ähnlich sind, bedeutet dass, dass wir beide Sture und Stolze Kämpfernaturen sind, die schon so mansche Hürde alleine gepackt haben und wissen dass sie sich durchboxen können. Wir haben beide unsern Ex-Beziehungen nachgeweint und haben beide Angst uns zu unterwerfen. Unterwerfen ist blöd ausgedrückt, ich meine damit, dem anderen zu zeigen dass man Ihn liebt ist okay, ihm zu zeigen dass man emotional an Ihm hängt ist absolut tabu! Jeder versucht nach dem schmerz den er erlebt hat, dem anderen immer wieder klar zu machen, dass man auch alleine sehr gut zurrecht kommt, was ja auch gesund ist , selbstständige Menschen sind ja definitiv interessanter. Aber wir wissen beide dass wir gut aussehen, nie lange alleine bleiben würden, Charakter haben und den Umständen entsprechend :-) klug sind, also verstehen wir beide nicht was dass soll.
Wir lernen zwar viel voneinander z.B. wenn ich gereizt bin und Abends nicht meine Stunde Ruhe habe und z.B. eine Freundin da ist die sich eine Zigarette anzündet fauch ich sie an rauch nicht! sie schaut entgeistert ich darf immer bei dir rauchen! ich entgegne heute aber eben nicht! Typischer Kotzbrocken der seien Laune an anderen auslässt ! Aber ich mein dass nicht böse, ich hasse mich sogar dafür und wenn ich sowas an Ihm sehe wie er es mit mir macht, fällt es mir leichter mich zu bessern. Er ist genauso, wenn er dass macht geh ich an die Decke, ich könnte Ihn aufhängen- mit den Füßen voran dass schlimme ist aber - ich bin ja genauso !
Das nächste Beispiel, er steht an der Bar, eine Puppe labert Ihn an, wie immer- er genießt dass natürlich, hat vielleicht schon etwas viel getrunken und geht auf den Flirt ein, sie fasst Ihn an, ich werde langsam aber sicher eifersüchtig, er sieht zu mir, ich lächle, er braucht ja gar nicht wissen dass es mich stört....usw. ...nachdem die Puppe Ihm die Nummer zusteckt finde ich es nicht mehr lustig, ich bin mir aber auch zu schön zu Ihm zu gehen. Am späteren Abend spreche ich Ihn darauf an und er sagt wieso kommst Du dann nicht her, Du weist doch dass ich jede stehen lassen würde wenn Du kommst!
ja warum gehe ich denn nicht hin ? Weil ich nicht will dass er weis dass ich Eifersüchtig bin. Genauso bei ihm und meinem Ex, ich und mein Ex haben ein gutes Verhältnis zueinander, er hasst mich und meinen Ex dafür wenn ich von Ihm erzähle. Auch leben wir beide die Beziehung nach dem Motto wenns nicht passt, dann passt es halt nicht! Den Ar... reissen wir uns nicht mehr auf was, wenn es jeder mal genauer betrachtet, gar nicht der Wahrheit entspricht. Wir würden leiden, beide und jeder wäre sich zu schön zu zeigen wie sehr er am anderen hängt- obwohl wir es wissen - er weint sogar oft wenn er merkt wie weh er mir getan hat, er sagt dann "ich ertrag es nicht wenn das funkeln aus deinen Augen verschwindet und ich schuld drann bin!"
Es ist so eine Art Hassliebe oder eine Art Machtkampf ich weis es nicht. Wir reden oft darüber, sind beide auch sehr einsichtig wenn der andere genau erklärt was er meint. So stur wir sein können, so einsichtig sind wir nach einem Gespräch dann auch. Wir arbeiten aktiv daran und es wir immer alles frei raus gesagt, egal ob es um Sex geht oder unseren Alltag.Es wird nicht geschrien- es wir geredet - aber jeder versucht die Oberhand zu behalten. Ich habe so das Gefühl dass er einfach noch nicht so Beziehungserfahren ist wie ich. Er glaubt auch selbst dass es daran liegt, dass er noch nie so eine Basis zu einem Menschen hatte wie zu mir und ich die erste bin mit der er sich alles vorstellen kann. Seine längste Beziehung dauerte 5 Monate und er wohnte zu der Zeit noch bei Mama- und ich finde dass merkt man einfach. Wir wollen auch mal zusammenziehen, doch haben wir beide ernsthaft Angst dass wir uns in der Badewanne ertränken ;-) Obwohl es besser wird, denn wie gesagt wir bemühen uns beide und sind glücklich zusammen. Aber wisst Ihr, man merkt es am meisten wenn einer dem anderen irgendwie weh tut (unabsichtlich natürlich) wie sehr wir uns dann dafür "hassen" ( ich weis nicht wie ich es nennen soll) obwohl wir uns so unendlich lieben und schätzen, aber jeder von uns hat schon so viel schmerz erfahren dass es keiner mehr zulassen will- aus Selbstschutz vermutlich. Aber man kann doch nicht immer gefühlsmäßig distanziert sein , wenn man das so ausdrücken kann, nur um keinen schmerz erleiden zu müssen.....
Sommerblume
die ganz schön friert in München brrrr....