guten tag liebe mitleser und mitleserinnen,
ich finde es toll, dass es diese art von foren gibt um eine eventuell objektivere meinung zu erhalten, die eigene ist ja zumeist sehr subjektiv. ich erwarte hier nicht, dass man mir lösungsvorschläge gibt, ich würde einfach nur eure gedanken dazu wissen.
zuerst muss ich zu geben, dass ich zu meiner mutter wirklich eine art hassliebe-beziehung habe. als kind musste ich oft die rolle der mutter übernehmen, da es einen kleinen bruder gab, den sie aufgrund ihrer eigenen probleme nicht ausreichend acht gab und ihn genügend betreute.
ich habe ein wenig im internet über hassliebe nach gelesen und es erinnert mich schon ein wenig an mich.
heute führe ich eine beziehung (5Jahre+) in der ich immer zu gefühlsschwankungen erkannt habe. mal habe ich ihn abgöttisch geliebt, dann hasste ich ihn in irgendeiner weise - sei es verhaltensweisen die ich nicht tolerieren konnte oder weltauffassungen, wünsche und so weiter. diese phasen wechselten sich immer wieder ab und die abstände werden immer kürzer.
unser sexleben ist nicht besonders aufregend - es wird nichts neues ausprobiert, ich glaube es geht hierbei nicht um lust, sondern einfach nur um bedürfnisse, die befriedigt werden wollen.
früher haben wir auch in der freizeit mal hier und da was unternommen, über die jahre hinweg hat sich das deutlich reduziert und ich habe auch kein verlangen danach, dass sich ändert, denn oft ist es schlichtweg ein und das selbe, dass wir unternehmen - was auch schön sein kann, ich weiß - aber oft sind es dann die verhaltensweisen die mich dann zurück in den ich nenn es mal 'hassmodus' bringen.
privat haben wir nicht mehr viel gemeinsam, so glaube ich, das scheint er jedoch anders zu sehen. ich glaube, die definition passt treffend, denn irgendwie können wir beide oft nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander. ich glaube das trifft auf ihn mehr zu als mich, denn ich genieße es in letzter zeit zu gerne, wenn ich meine ruhe habe und meinen eigenen sachen nach hängen kann, das scheint er aktuell nicht so gerne zu sehen. er hingegen versucht kontakt herzustellen, mit körperlichen annäherungsversuchen, denen ich mal entweiche, ihnen dann aber auch entgegen komme um ihn nicht völlig aus zu schließen.
wir sind leider auch beide keine menschen, die emotional über ihre gefühle sprechen können - er wohl mehr als ich, aber dennoch nicht gerne, diese gespräche finden dann wirklich nur in krisen situationen platz. ich mache mir schon lange darüber gedanken, denn ich weiß, dass ich ihm die schuld dafür nicht zu sprechen darf, wir beide machen fehler - meiner wäre, dass ihm nicht ehrlich meine gefühle schildere, mich oft zurück ziehe und ihm dann auch keine chance lasse, sich zu beweisen. dazu muss gesagt werden, dass es auch momente in unserer beziehung gab, die unter die gürtellinie gegangen sind - ich möchte es nicht genau definieren.
ich war schon oft bei dem gedanken, dass ich mich trenne. jeder vernünftige mensch würde das vermutlich sagen. wir waren ein paar mal in dieser situation und doch sind wir noch zusammen.
das letzte mal als es passierte, waren wir - ich sage mal eine nacht - 'getrennt'. wenn ich ehrlich zu mir bin, war ich in dieser nacht erleichtert. am nächsten morgen wurde es emotional und wir beschlossen doch zusammen zu bleiben.
es geht auf weihnachten zu, man wird wieder emotional und denkt über diese ganzen sachen nach. ich bin zunehmend unglücklich, verschließe mich der welt und verkrieche mich sozusagen in eine andere welt, weil ich mich einfach aus dem hier und jetzt ausklinken möchte.
ich frage mich, ob die kindheit wirklich so prägsam ist, dass man sich selbst alles so verbauen kann? ob es überhaupt daran liegt oder ob es doch andere gründe gibt. vielleicht liegt es auch nur an meinem alter, dass ich mir diese gedanken mache mit meinen 24 jahren.
ich bin einfach durcheinander - vielleicht wäre eine therapie angebracht, aus beruflicher sicht ist es zum einen schwer, zum anderen der schritt generell dorthin, obwohl ich mir vorstellen könnte, dass es was nutzt. auf der anderen seite habe ich angst, dass wenn es eine gute therapie sein würde, dass es mir meinen jetzigen stand weg nimmt - d.h. dass Veränderungen dann in mein Leben herein brechen.
nun gut - genug geschrieben. auffassungen wären nett
lg