Hallo lieber Leser,
ich selbst stöbere nun seit einiger Zeit hier im Forum und lese immer wieder einige Beiträge bzgl. der Ehe, der Geliebten und Untreue.
Der Hass fällt leider oftmals auf die Geliebte und immer wieder ließt man, dass die Geliebte keine Chance hat.
Nun ja.. Ich denke, dass ist nicht ganz korrekt. Sollte man Monate lang oder Jahre lang die geliebte sein, dann stimmt das wohl. Aber nun zu meiner "Geschichte", meinem aktuellen "Leben als Geliebte".
Wir sind beide noch junge Erwachsene, haben uns in der Firma im September kennen gelernt und er ist seit Dezember verheiratet.
Wir arbeiten also zusammen und haben sehr schnell und direkt von Anfang an einen guten Draht zueinander gehabt. Vor 2 Monaten war die Anziehung zwischen uns nicht mehr zu überspielen, wir kannten uns gut, haben viel über privates gesprochen und lernten uns immer besser kennen.
Vor 2 Monaten haben wir uns also auf einem Fest in der Stadt getroffen und sind anschließend zusammen feiern gewesen (auf einem Geburtstag von einer Freundin meiner besten Freundin). In dieser Nacht kam es zu unserem ersten Kuss, allerdings erst nachdem ich ihn 5 mal davon abgehalten habe und er dann aber meinte "bitte küss mich nur einmal". Welche Frau kann bitte widerstehen wenn die Anziehung förmlich glüht wie Kohle.
So verliefen auch die danach folgenden 2 Wochen auf der Arbeit (natürlich so, dass es niemand mitbekommen konnte) wir konnten einfach nicht voneinander lassen.
Danach folgte ein Nachmittag/Abend bei mir Zuhause, mir war bewusst auf was ich mich hier einlassen würde aber es sollte nur Sex sein. Das war zumindest unser "Plan".
So verliefen die nächsten Wochen und er nutze jede Möglichkeit und jede Chance um mich zu sehen und erfand immer wieder neue Ausreden seiner Frau gegenüber.
Unsere erste Tag folgte auf Montage bzgl. der Arbeit und hier fing an, sich alles zu verändern. Wir kamen und auf eine andere Art wie zuvor so nah, wie ich es mir nie im Traum gedacht hätte. Morgens schon schaute er mich verschlafen an, als ich in seinen Armen lag "plötzlich ist alles anders, wie soll das funktionieren".
Ich habe all meine Gedanken und Gefühle und Wünsche hinter meine Mauer geschmissen und nicht beachtet, alles hat funktioniert ohne etwas zuzulassen.
Es folgten weitere und weitere Treffen, natürlich immer Stundenweise und natürlich mit vielen Anrufen seiner Frau. Doch sein Verhalten ihr gegenüber änderte sich.
Die Ehe der beiden verlief eigentlich nicht schlecht, doch gab es immer mehr Punkte die ihm bewusst wurden, Arten die Ihm fehlten, all seinen Kampf den er Jahrelang allein überwältigen musste, machte Ihn immer schwächer. Er musste schon seid seiner Kindheit viel einstecken, Kämpfen und Kämpfen - Alleine. Dieses Jahr machte es ihm nicht einfacher, 2016 verstarben erneut 3 seiner engsten Menschen. Seine Frau erwartete immer nur von ihm, dass er funktionieren soll, Er sollte sich nicht bemitleiden lassen. Doch irgendwann muss man doch trauern.. man muss doch auch mal schwach sein dürfen..
Nachdem er wieder einen Tiefpunkt am Wochenende hatte, fuhr ich Samstag Abend/Nacht zu ihm. Er brauchte mich, dass wusste ich. Eigentlich saßen wir nur im Auto, kuschelten, küssten uns und hatten viele innige und tiefsinnige Gespräche. Plötzlich schaute er mir ganz tief in die Augen.. "du bist perfekt. du bist das Sinnbild einer Frau für einen Mann....... ich bin verliebt in dich"...
Meine ganze aufricht erhaltene Mauer fiel in tausend Mauersteine. Ja ich wusste, er ist der Mann, der mir zeigt dass es auch anders geht. Er hatte mich getroffen, er hatte die Lücke gefunden um mir Nahe zu kommen. (Das war Samstags).
Danach folgte ein weiterer Schicksalsschlag für ihn, ein Freund starb Sonntag Nacht. Erneut verlor er einen Menschen auf die schlimmste Art und Weise.
Anfang der Woche war die Stimmung natürlich im Keller, selbstverständlich. Er schaufelte sich das Wochenende frei und sagte seiner Frau, dass er Zeit für sich braucht und weg fährt. Er könnte nicht mehr und sei am Ende seiner Kraft. Eigentlich wollten wir das Wochenende bei mir verbringen. Fuhren dann aber weg. Sobald ich gebucht hatte, war er wieder glücklich und freute sich. Freitags fuhren wir direkt nach der Arbeit los. Im Hotel angekommen, wurde ihm erst nach und nach bewusst, dass wir unsere Ruhe haben, kein Versteckspiel, Zweisamkeit für uns...
gutes Essen, Sauna, Kuscheln, Sex und Verliebtheit folgten.
Samstag Abend setzte er sich nach einem Telefonat zurück an unseren Tisch und plötzlich fiel mir auf, dass er seinen Ehering ausgezogen hatte. Zu dem Moment saßen wir mit einem anderen Pärchen zusammen und haben viel gelacht, viel erzählt, viel Blödsinn gemacht.
Nachdem wir Nachts um halb 1 auf Zimmer sind, fragte ich ihn was mit seinem Ehering sei, diese Zweisamkeit, die Blicke und die Worte von ihm kann man kaum wiedergeben.. Er wusste was er wollte und das war ich. Er war sehr offen zu mir und sagte mir auch, dass er mir keine Zeit versprechen kann aber so glücklich wie an diesem Wochenende wäre er noch nie gewesen. "Ich liebe dich" Worte die ihn und mich zu Tränen rührten. Alles schien in diesem Moment so einfach und so perfekt. Ja ich liebe ihn. Nach all den Jahren in denen auch ich einen Kampf durchmachte, war mir nie bewusste, dass es ein Mann jemals wieder schaffen könnte mich so zu berühren. Unser Sex war von Anfang an der Himmel auf Erden, doch in dieser Nacht genügte uns die Zweisamkeit, die Leidenschaft beim Kuscheln, unsere Worte und sinnliche Küsse. Ja er legte die Entscheidung in meine Hand auch wenn ihm bewusst war, dass ich ihm diese nicht abnehmen konnte, war es so, als würden wir gemeinsam eine Entscheidung treffen.
Alles hatte sich verändert, unsere Blicke, unsere Kommunikation, unsere Intimität,...
Nun hatte er (laut seiner Aussage) seit 4 Wochen keinen Sex mehr, wahrscheinlich ist das eine Aussage, die die Geliebte nie glauben sollte, doch wären Sie intim gewesen, hätte Sie meine Spuren an seinem Körper entdeckt...
Sonntag war Abreise und nachdem wir wieder bei mir Zuhause waren, wurde mir bewusst, dass es nicht so einfach ist wie gedacht. Ihn wieder nach Hause zu fahren.. zu Ihr.. brach mir das Herz. Wir wünschten uns doch eigentlich nichts sehnlicher als endlich beieinander zu sein, kein Versteckspiel mehr. Die letzte Woche war nicht einfach. Wir hatten nur am Freitag ein paar Stunden für uns bei mir Zuhause. Jedoch nutze er jede Gelegenheit mich zu kontaktieren, egal welches Risiko bestand. Er rufte mich an, während Sie in der Küche war und kochte, wenn Sie früher schlafen ging, oder wenn er von der Familienfeier kurz flüchten konnte. Sein Hals war markiert (auch wenn nicht beabsichtigt), hatte er einen "Knutschfleck" bzw. eine Biss-Spur.
Seine Frau macht keine Anzeichen darauf etwas zu bemerken und glaubte ihm selbst als er sagt er hätte ein Rundeisen abbekommen auf der Arbeit".
Ist Sie wirklich so blind und naiv oder möchte Sie all die Anzeichen nicht sehen?! Seine Mutter und auch seine Schwiegermutter sprachen Ihn bzgl der Ehe an "Steht eure Ehe auf dem Spiel" also musste Sie doch etwas bemerkt haben.. Nach dem Wochenende wollte sie mit ihm bei Null anfangen. Also hatte Sie doch eigentlich doch etwas bemerkt. Ihr fiel auf, dass er öfter am Handy war. Er ging immer und immer wieder ein Risiko ein, nur um mich zu kontaktieren.
Für mich ist es nicht einfach, was vielen, die in einer ähnlichen Situation sind/waren bewusst ist. Immer darauf warten zu müssen, dass er sich meldet. Ihn immer wieder gehen zu lassen. Nachts alleine einschlafen zu müssen und am Morgen alleine aufzuwachen.. Ich weiß, es klingt wahrscheinlich für viele egoistisch. Ich wollte diese Ehe nie zerstören, nicht auf diese Art und Weise. Ja es sollte um Sex gehen und auch das wäre nicht loyal gewesen, das ist mir durchaus bewusst.
Er hat seine Entscheidung getroffen, doch weiß einfach nicht wie er diesen Weg gehen soll. Bis vor 2 Wochen zeigte er seiner Frau ja auch, das alles ok wäre, das es keine Probleme gäbe. Von jetzt auf gleich seine Sachen packen kann und möchte er nicht. Wahrscheinlich spielt hier 1. das Pflichtgefühl eine Rolle und 2. die Angst, die Angst davor, dass es bei uns nicht funktionieren könnte. Ja das ist ihm und mir bewusst. Wir haben keine Sicherheit für unsere Liebe. Aber etwas was sich so gut, richtig und perfekt anfühlt, kann doch nicht falsch sein oder?! Ich glaube nicht dass er vor dem Alltag flüchtet. Immerhin sind die beiden nicht lange verheiratet und waren auch vorher erst ca. 3 Jahre zusammen. Es ist einfach eine Bindung zwischen uns, die wir selbst nicht verstehen.
Gestern platze alles aus mir raus, ich wollte nicht mehr warten, ich konnte nicht mehr warten. Nach einem kurzen Anruf am Morgen musste ich wieder mal bis Abends warten, um mit ihm sprechen zu können. Ich erklärte ihm, dass ich dafür keine Kraft mehr habe. Er bei seiner Frau bleiben sollte und sein Leben besser so weiter führen sollte wie zuvor (alles unter Tränen) es zerriss mir selbst mein Herz. Doch er konnte nicht, er wollte nicht ohne mich. Seine Frau war bereits am Schlafen und er saß im Wohnzimmer. Er wäre am liebsten direkt zu ihr gegangen und hätte sie verlassen. Doch so einfach ist es nie. Er machte mir bewusst, dass er es nicht ertragen würde mich zu verlieren und handeln wird. Doch ich sollte ihn bitte verstehen. Er gibt soviel dafür auf und könnte das nicht genau in diesem Moment. Er zweifelte nicht an seiner Entscheidung und ich sagte ihm nur, dass ich diese Woche noch warte, ansonsten beende ich es. Ich geh daran kaputt. Er weinte und vieles brach für ihn wieder zusammen. "Ich habe genug Menschen in meinem Leben verloren, ich lasse nicht zu dass ich auch noch dich verliere". Das war also heute Nacht unser Telefonat.
Heute Morgen im Auto (Ich hole ihn immer am Bahnhof ab) küsste er mich mit Tränen in den Augen und trotzdem einen kleinen Lächeln auf den Lippen. Als ich geparkt hatte und meine Handtasche aus dem Auto nahm, sah ich eine Schachtel von Swarovski. Habe ihn nur verwirrt angeschaut. Er "das habe ich am Samstag für dich geholt, ich hoffe es gefällt dir".
Büro schaute ich mir sein Geschenk an, ein vierblättriges Kleeblatt mit einem Herz. Draußen sagte er mir dann natürlich seine Bedeutung dafür.
Natürlich ist es super süß von ihm, aber ich lasse mich davon nicht blenden. Ich bin nicht käuflich wie seine Frau...
Ich vertraue ihm und glaube ihm was er sagt bzw. was er fühlt. Ich verliere nur langsam die Hoffnung, ich weiß nicht ob er sich trauen wird diesen Weg zu gehen. Zwar bemerke ich sein Verhalten gegenüber seiner Frau wenn die beiden telefonieren oder schreiben, aber das hat ja nichts zu heißen...
Nun habe ich hier einen Roman geschrieben, den wahrscheinlich niemand lesen wird weil er viel zu lang ist.. Trotzdem hoffe ich, das mir hier jemand seine Meinung schreibt.. Es hat mich viel Überwindung gekostet... natürlich ist das alles nicht alles, aber Details würden den Text nur verlängern...
LG