Mist!
Hi alina,ich vermute ähnlich, daß a) viele Menschen sich viel zu schnell zusammentun, weil man endlich 'erwachsen' ist, sich toll fühlt, weil alle eine/n haben oder was weiß ich und b) wenn die Gewohnheit schon einmal da ist, tatsächlich aus pragmatischen Gründen es halt erst mal dabei belassen wird, bis ein erleichternder Anlass ( i.d.R. jemand anderes ...)gefunden wird. Eine Beziehung bei festgestellter absoluter Inkompatibilität zu beenden wäre unter allen Umständen nur fair, bevor man dem Partner Lebenszeit zur Neuorientierung raubt - was mit den Jahren natürlich immer schwieriger wird.
Folgender Mist noch, dem ich freilich selbst auch anheim gefallen bin:
Da haben die grimmschen Märchen und die romantische Verklärung des 19. Jahrhunderts eine voll krasse Spur gefahren. Früher waren die Ehepartner glücklich, wenn man miteinander ein Leben lang 'auskam'. Was zu essen ein Dach über dem Kopf... . Natürlich ist es nicht so, daß man vom geliebten Menschen auf eine neue, schönere Existenzstufe gehoben wird, sondern so, daß ein Mensch primär für sein Leben selbst zuständig ist - und bleibt!! Und wenn er entscheidet, es mit jemand anderem zu teilen, dann nicht, weil er muß, sondern weil er will und weil er sich gut mit dem anderen verträgt. Warum dann die Verwunderung, daß man in einer Beziehung wider Erwarten eben nicht das Glück findet, von dem man sich erhoffte auf ewig in den Himmel gehoben zu werden?? Verliebtheit ist keine Liebe, Beziehung sollte nie Selbstzweck oder gar 'das Lebensglück' darstellen. Sie ist eine Zutat, die vielleicht in der Lage ist, hier und da mal unterstützend zu wirken. Erkauft wird das mit Teilverzicht und Gewohnheit. Gewohnheit ist nicht zwangsläufig Langeweile, aber doch meist Verläßlichkeit. Also alles Normal, so wie es in nahezu jeder Beziehung normal ist.
Aus Asien:
Wer das Glück nicht in sich selber sucht, der wird es niemals finden.
Nix für Ungut - ist nur zum Grübeln
asteus