an0N_1263583399zIch denke, es gibt 2 ...
... verschiedene Arten von platonischen Freundschaften, die man als Frau mit einem Mann eingehen kann.
Zum einen gibt es Männer, die zwar nett und lieb und lustig sind, die aber nicht mein Typ sind. Die ich aber trotzdem schätze, mag, etc und mit diesen gehe ich auch eine platonische Freundschaft ein. Man weiß, hier mag man sich als Freund, die Fronten sind geklärt, es sind absolut keine tiefer gehenden Gefühle im Spiel und man hat dann halt nicht nur eine beste Freundin, sondern somit auch einen besten Freund. Bei mir ist es mein Nachbar. Wir kennen uns nun seit über 6 Jahren, haben uns nach seinem Einzug kennengelernt als er die Runde durch die Nachbarschaft machte, um sich vorzustellen und begeistert war, daß ich die Einzige war, die nun nicht über 55 war :-)
Seitdem führen wir eine richtig gute Freundschaft. Wenn er sieht, bei mir brennt abends Licht, schickt er eine SMS und fragt, ob ich Lust habe, mit ihm was essen zu gehen, etc. Wir waren auch schon mal zusammen im Urlaub, haben sogar in einem Doppelbett geschlafen und nichts ist passiert. Wir vertrauen uns blind und beraten uns auch gegenseitig bei Problemen, die mal mit dem Partner / Partnerin entstehen und da ist er mir eine große Hilfe, da er mir teilweise Dinge aus "Männersicht" erklären kann und ich daher ein besseres Verständnis dafür bekomme, warum mein Schatzi manchmal diese oder jene Dinge macht, die ich nicht immer aus "Frauensicht" sofort nachvollziehen kann. Mein "Freund" ist toll und ich möchte ihn echt nicht missen!
Zum einen gibt es auch platonische Freundschaften, die sich nach einem Ende einer Beziehung entwickeln können. Allerdings denke ich, daß es hier auf einige Faktoren ankommt. Dies ist meines Erachtens nämlich nur dann möglich, wenn bei Beiden die Wunden komplett verheilt sind, keine tiefer gehenden Gefühle mehr vorhanden sind und man weiß, daß der andere wichtig für das eigene Leben ist, aber nicht mehr so wichtig ist, daß man diesen wieder als Partner zurück haben möchte!
Auch dies hat bei mir funktioniert. Allerdings nur ein einziges Mal und nur mit einem Mann. Wir hatten uns vor 20 Jahren kennen gelernt, waren dann auch 7 Jahre zusammen und er war meine erste große und richtige Liebe. Da er dann nach 6 Jahren einen Job in einer anderen Stadt gefunden hatte, führten wir ein Jahr lang eine Wochenendbeziehung. Doch, wenn man 23 ist, ist dies vielleicht eine zu große Belastungsprobe und wir sind daran gescheitert und haben uns schlichtweg auseinander gelebt! Irgendwann haben wir uns dann im Guten getrennt, uns danach auch 4 Jahre nicht mehr gesehen und dann zog er mit seiner neuen Freundin wieder zurück in meine Stadt und wir liefen uns auf einem Stadtfest über den Weg. Wir hatten uns gut verstanden, auch ich hatte meinen Freund dabei und wir verbrachten einen tollen Abend zu viert.
Inzwischen sind knappe 10 Jahre vergangen und unsere Freundschaft ist richtig tief geworden. Er ist wie ein Bruder für mich, den ich nie hatte (bin Einzelkind). Wir vertrauen uns, wir mögen uns und seine neue und aktuelle Freundin ist inzwischen sogar zu meiner besten Freundin geworden. Beide wohnen nun auch eine Straße weiter, sodaß ich mit Beiden auch sehr sehr viel Zeit verbringe. Im Januar werden sie nun heiraten und ich werde seine Trauzeugin sein und ich freue mich für ihn bzw für die Beiden von ganzen Herzen. Ohne, daß ich hier Neid, Eifersucht oder sonst irgendeinen Groll verspüre!
Ja, auch solche Geschichten gibt es :-)
Wobei ich hier aber auch denke, daß sowas eher die absolute Ausnahme als die Regel ist!