Guten Abend,
ich schreibe hier, weil es sich um ein Thema handelt was mich sehr belastet und wo ich mir von den Menschen die ich im „real life“ fragen würde wahrscheinlich nur so was wie „es liegt nicht an dir“ anhören dürfte.
Also, ich hätte gern die „knallharte Wahrheit“ von euch und bitte nicht so ein „nein, mach dir keine Sorgen“.
Ich versuche mich kurzzufassen.
Ich bin noch an meinem Abitur, fange aber demnächst ein duales Studium in der öffentlichen Verwaltung an.
Gesellschaftliche Bereiche und vor allem Dinge wie Diskussion über Politik, Geschichte, ethische Dinge etc. sind „voll mein Ding“. Mein Umfeld schätzt so einen Austausch mit mir sehr und viele meinen, dass ich sie immer wieder aufs Neue überrasche.
Ich bin eine sehr emotionale Person, besitze schon ein sehr ausgeprägtes Temperament.....und alles was ich tue, tue ich mit Leidenschaft.
Die mir wichtigsten Dinge, die ich auch bei allen zwischenmenschlichen Beziehungen fordere sind: Ehrlichkeit und vor allem Loyalität. Ich brauche keine Freunde/keine Beziehung wenn sie mich mögen und alles, diese Menschen mit mir aber nicht zu 100 Prozent auch durch „schlechte Zeiten“ gehen wollen.
Ich selber kann diese Dinge auch geben. Laut einer Freundin, könnte ich glatt als „Löwenmama“ durchgehen, nett und respektvoll zu allen solange man sich nicht denen nährt, die mir am Herzen liegen.
Das letzte zu meiner Person, Dinge die positiv und negativ sein können: ich lege doch eher ein sarkastisches Verhalten an den Tag und bin vor allem eine sehr direkte Person. Ich weiß dass ich damit den ein oder anderen schnell verletzen kann, aber ich schaffs oft nicht ein wenig „zurück zu schrauben“. Ich sage oftmals direkt was ich denke und scheue auch keine offene Konfrontation+ich bin oft eher auf das „Kollektiv“ fixiert als auf mich. Mir ist es wichtiger die Menschen in meiner Umgebung glücklich zu sehen, selbst wenn ich dafür was zurückstecken muss.
Warum ich euch das alles erzähle? Für meine Frage solltet ihr einfach diese Dinge, die meine Person ausmachen kennen.
Ich habe von Geburt an einen Gendefekt(nichts Vererbt, Gendefekte können mal auftreten) der dafür gesorgt hat, das ich rasant mein Augenlicht verloren habe. Bis ich 15 war, war mir dies egal, weil ich bis dato noch normal lesen konnte, mich orientieren konnte alles. Ging es ab da aber schneller runter als wenn ihr einen Ball vom Balkon werft.
Ich hab mich aber davon nie einschüchtern lassen, auch wenn vor allem die Pubertätsfase damit sehr schwer war. Für mich stand von Anfang an fest, ich werde kämpfen komme was wolle. Heute macht mir dieser „Verlust“ kaum was aus. Wie man sieht, hab ich trotzdem zumindest schulisch alles geleistet was ich auch vom Kopf her geschafft hab.
Bin auch kein „Klischeesehbehinderter“ oder das was man sich in der Gesellschaft so darunter vorstellt. Ich liebe es zu kochen, liegt aber auch nur daran dass ich eine Liebe zum Essen pflege..
Wer sich jetzt fragt „was? Sie sieht es nicht mal mehr und kriegts doch hin?“, ja Leute alles ist möglich wenn mans nur will.
Ein weiterer Punkt ist es, wenn dann z.B. Freunde zu Besuch sind und sich dann immer darüber freuen und auch gern dann mal vorbei schauen macht mich glücklich..scheint also nicht schlecht zu sein würd ich mal sagen.
Mein Problem nun:
ich habe wirklich gelernt mich zu lieben und diese „Einschränkung“ spielt für mich auch keine Rolle mehr. Ist mir jedoch was passiert, was mich sehr belastet.
Ich weiß zwar, ich bin noch jung, aber trotzdem..
Für die Jungs die ich kenne bin ich immer nur der „bro“, stört mich aber auch gar nicht, weil ich in der Regel eh nichts „von denen will“. Habe ich mich aber mit 18 sehr-ich sag mal verliebt gehabt. Eine Zuneigung die mich bis zum heutigen Tage immer noch erschreckt. Kurz gesagt: Er „wollte“ was von mir(ich finde diese Ausdrucksweise einfach komisch sorry), ich dachte aber er meint es eh nicht „ernst“ und meiner Meinung nach hatte er auch eine Bessere ohne „Fehler“ verdient. Funkstille. Am Ende sind wir durch einen Zufall wieder aufeinander getroffen und es war einfach alles wie vorher. Dabei war das doch schon 1 Jahr her. Ich hab mich vor dieser Sache immer über so was lustig gemacht, aber ja selbst nach einem Jahr hat mein Herz immer noch „verrückt“ gespielt und dass obwohl ich dachte, dass ich es schon „verschmerzt“ hätte.
Natürlich haben wir uns erst mal gestritten, er war ziemlich genervt davon, dass ich aus so einer „Mücke“ so einen „Elefanten“ gemacht hab und ob ich denn wirklich gedacht habe dass er wirklich so oberflächlich ist.
Nachdem aber sich 10000 Leute eingemischt haben, meinerseits haben viele gesagt „er ist nichts für dich“ und seine Freunde meinten auch „was willst du mit DER?“.
Tja, das Ende des Liedes. Wieder Kontaktabbruch, dieses Mal ist er gegangen, dieses Mal hat er mich verletzt ohne dass ich weiß was da passiert ist.
Jetzt, wieder 1 Jahr nach der letzten Begegnung:
Es war meine Schuld, ich bin als erstes gegangen, aber selbst wenn ich geblieben wäre, hätten sich doch die Leute eingemischt.
Es hört sich komisch an, aber ich weiß echt nicht wie ich wieder einen Menschen so vertrauen soll, bis heute, 2 Jahre nachdem wir wirklich jeden Tag zusammen waren, kann ich immer noch nicht loslassen. Manchmal denk ich, ich bin krank.
Ich war so verletzt, besonders von seinen Freunden „was willst du mit DER?“, dass ich sogar eine genetische Analyse erneut gemacht habe und erneut rausgekommen ist, dass ich meinen Gendefekt unmöglich vererben kann.
Wenn ich doch so „perfekt“ war, warum ist er dann einfach gegangen?
Werde ich wirklich nur von dem Unwissen anderer nur zu solchen Situationen „verdammt“ sein? Ihr seid die Gesellschaft, sagt ihr mir doch wie ihr dazu steht(also zu der „Einschränkung“).
Sorry hab viel geschrieben.