Hallo,
ich wohne seit ein paar Jahren mit meinem Freund zusammen in seinem Haus. Da ich diejenige bin, die mehr verdient, habe ich mich auch immer mehr an den laufenden Kosten beteiligt. Nun ist es so, dass ich in meinem Beruf auch nicht die Welt verdiene, sodass wir, wenn wir alles Geld zusammenwerfen mit dem Gesamtbetrag immernoch unter der Armutsgrenze sind. Anspruch auf Unterstützung haben wir nicht, weil das (noch nicht abbezahlte) Haus sein Eigentum ist, und er es nicht verkaufen will. Wir kommen mehr oder weniger gut über die Runden, sind beide sehr sparsam. Im Moment ist es so, dass wir sehr am Limit kratzen, und ich nicht noch einen Job aufnehmen kann, da ich Vollzeit arbeite und als Einzelhändlerin mit langen Pendelzeiten einfach keine Zeit habe, die ich noch aufbringen kann. Er arbeitet halbtags und macht in der Abendschule eine Ausbildung. Vor zwei Tagen haben wir uns gestritten, weil ich ihm vorschlug, dass er vielleicht an einem Nachmittag in der Woche noch einen zusätzlichen Job suchen könnte, damit sich unsere Situation noch entspannt. Er wurde wütend und fühlte sich brüskiert. Danach haben wir uns vertragen. Nun ist es diesen Monat so, dass es vom Geld her wirklich wirklich unglaublich eng ist. Er fragte mich am Samstag nach Geld für Tabak und ich gab ihm keines, weil ich mir nicht sicher war, ob das Geld, das wir noch haben, ausreicht für Essen und Heizmittel. Gestern hat er dann vom Haushaltskonto Geld für Tabak genommen und ich war wirklich wütend. Heute morgen habe ich ihm mein restliches Geld gegeben, damit er Heizmittel davon einkauft und gesagt, dass ich das Rückgeld haben will. Er hat ein wütendes Gesicht gemacht und war sehr eingeschnappt. Ich komme bei solchen Dingen auch nicht an ihn heran, zu einem sinnvollen Ergebnis kommen ist fast unmöglich, weil er dann blockiert und mir Vorwürfe macht und persönlich wird. Ich bin so wütend auf ihn, weil er nicht einsieht, dass es wirklich ernst in unserer Situation ist.
Sonst ist er ein wirklich lieber, aufmerksamer und liebevoller Mann... ich weiß nicht mehr weiter und kann absolut nicht einschätzen, ob er später, nach seiner Ausbildung fähig sein wird, für sich selbst zu sorgen, oder einen angemessenen Beitrag in unserem Zusammenleben zu leisten - oder ob ich einfach übertreibe, weil die Situation so schwierig ist. Wenn er sein Gehalt bekommt, dann leistet er auch seinen Beitrag zu allen Kosten. Nur ist es eben nicht allzuviel.
Für mich ist es einfach unverständlich, dass er nicht einsehen will, dass man eine Sucht wie das Rauchen und die allabendliche Flasche Wein auch finanzieren muss, und dafür gehen gut und gerne über hundert Euro im Monat über den Tisch. Aber das will er einfach nicht sehen...