Ich bin 39 Jahre alt. Mit meinem gleichaltrigen Freund bin ich jetzt 1 1/2 Jahren zusammen.
wir sind uns emotional eigentlich immer sehr nahe gewesen.
es gibt aber ein Grundproblem mit allen möglichen Nebenschauplätzen, dass unsere Beziehung zu sprengen scheint...
Es war schon am Anfang klar, dass wir nicht optimal zueinander passen, sondern in vielen Dingen fast gegensätzlich sind: Ich lebe mit meinen Kindern in Haus und Garten, bin unternhemungslustig und habe viele Interessen uns viele Freunde und Bekannte.
Mein Freund ist sehr träge und er genießt es, ein ganzes WE gar nichts zu machen, hat kaum Freunde. Er lebt alleine und hat keine Kinder.
am Anfang unserer Beziehung waren diese unterschiedlichen Interessen auch schon da, aber trotzdem war er mir ggü. kompromissbereiter, nach einem We hatte ich das Gefühl, dass Raum für uns beide ist.
Nachdem mein Freund meine Kinder kennen gelernt hatte, rückte er immer näher an uns ran. Da meine Kinder immer im wechsel eine Wo bei mir und bei ihrem Vater sind und mein freund abends einige Abende in der Wo studiert und dann noch nebenbei jobt, bleibt sehr wenig Zeit für uns gemeinsam (wenn man mal von "wir schlafen nebeneinander ein...") absieht.
Hinzu kommt, dass er auch seit geraumer Zeit immer mehr Raum für seine Interessen beansprucht. Er kommt am We zu uns oder zu mir, sitzt dann aber die überwiegende Zeit vor dem Labtop. Ich beschäftige mich dann schon, das ist es aber nicht, was ich mir unter Beziehung vorstelle. Irgendwann mache ich Vorschläge, aber egal, falls er mal seltenst drauf eingeht, gibt es ein Riesen-Ungleichgewicht. Ich möchte immer mit ihm darüber reden, damit wir konkreter unsere - wenn auch vielleicht geringere - Zeit miteinander planen können, ohne dass einer von uns seine eigenen Interessen aufgeben muss. Nur: Zu diesen Gesprächen kommt es nicht. sobald ich damit anfange geht er auf Abwehr, wir streiten, ich bin immer gekränkter, umso mehr ich erkläre, umso weniger geht er darauf ein und beschreibt sich selbst als der gekränkte oder im Stich gelassene. das macht mich sehr wütend, traurig und hilflos. die Streitereien enden in Funkstillen, die sich oft über viele Tage hinwegziehen. Ich leide wie Hund, aber jetzt habe ich schon so oft mit ihm die Erfahrung gemacht, dass es selbst, wenn ich auf ihn zugehe, obwohl ich sehr gekränkt bin, wieder Streit gibt und letztendlich er sich gekränkt fühlt. wieder komme ich nicht zu meinem Thema und es sammeln sich endlose Kränkungen, Missverständnisse und Enttäuschungen an, die sich durch diese Spirale nicht mehr lösen. Ich weiß nicht mehr, wie und ob weiter, ich habe keinen Plan mehr und die überwieegende Zeit sind wir im Streit oder ich fühle mich einsam- trotz Beziehung oder nicht wahr genommen. Durch die Funkstillen entstehen zwischen uns tiefe Gräben. Er erzählt viel von sich selbst, wenn wir wieder aufeinander treffen, er hat ja sonst niemanden, aber ich, ich brauche noch Zeit, er fragt auch nicht, er greift auch den Grund für die Funkstille nicht auf, er will einfach wieder so weitermachen wie vorher. Ich aber nicht. Ich bin sehr gekränkt deswegen.
Dass er es unter den Teppich kehren will.
Jetzt ist es wieder so, dass wir anfangs des Monats aufeinandergestoßen sind es folgte eine funkstille von einer woche, ich meldete mich und wollte das Thema aufgreifen. Er ging nicht darauf ein, fühlte sich sooo alleine und sschmiss mir mehrmals die Trennungsmöglichkeit vor die Füße, er wisse auch nicht, ob er michnoch liebte. Irgendwann nach mehreren Stunden Diskussion sagte ich schließlich ja, Trennung. am nä tag kam dann wieder ne mail von ihm, ob ich Mi mit ihm einkaufen und essen gehen würde. Ich lehnte ab, forderte ihn auf, mich nicht mehr zu kontaktieren, ich würde mich in der nä wo melden, damit wir unsere Sachen austauschen könnten. er checkt normalerweise halbstündlich seine mails, diese bekam er nicht. Abends nach der Uni rief er an, ich ging nicht ran, wollte ja meine Ruhe. Er ist sehr cholerisch, was mich oft sehr beängstigt und ich habe mir schon gedacht, dass er noch käme. So war es dann auch. Er war außer sich und schwankte zwischen gehen und bleiben, mich beschimpfen (am liebsten würde ich dir eine reindrücken) und "kannst Du mich mal in den Arm nehmen?" ein hin und her. Letztendlich stellten wir fest, dass wir nur viel füreinander emfinden, wir sahen uns di nach der Uni (ich zu ihm), und Mi (ich ging mit ihm für seine neue Arbeit Klamotten kaufen). Abends teilte er mir mit, er führe Fr nach stuttgart - für die Arbeit, er würde gleich das ganze WE bleiben, da wohnt sein bester Kumpel. Das bedeutet, wieder keine Zeit für unser Problem, ich war sauer und enttäuscht, wieder seine Prioritäten, was ist mit uns? Für Ostern haben wir auch noch keine Pläne wie andere Pärchen. Gestern rief er kurz an, er merkte, dass was ist. Ich sagte, ich wäre noch brummig, auch wegen diesem WE. Er schrie mich an, dann wäre unsere Beziehung eben zu Ende. Ich schrie zurück, ach wie bequem, per Telefon und so weit weg bei deinen Liebsten und legte auf, er rief nochmal an, ich ging nicht ran. Ich weiß nicht weiter.
Ich weiß, dass ich die Beziehung so nicht weiterführen kann, meine Belange müssen auch eine Berechtigung haben, aber noch schlimmer ist, dass wir nicht komunizieren können un die Streitereien so eskalieren.
was sagt ihr dazu? Bitte seid ganz direkt, schön reden find ich quatsch. Wie kann ich mich den bloß aus dieser Warteposition manövrieren, ach ich weiß auch nicht.
Lostgirl68