Hallo alle zusammen.
Ich hoffe mir kann hier jemand weiterhelfen, einen Ratschlag geben oder von einer ähnlich Erfahrung und ähnlichem Gefühlschaos berichten..
Seit nun ein wenig mehr als 6 Jahren bin ich mit meinem Freund zusammen. Wir sind früh zusammen gekommen, ich war 15.
Momentan glaube ich aber immer mehr zu realisieren, dass die Beziehung wie soll ich sagen mehr in meinem Kopf stattfindet. Um diese Gedanken zu erklären: Ich stelle mir unsere Beziehung immer sehr schön vor, jedes Treffen usw. ist es dann aber so, bin ich oft enttäuscht, weil es nicht so lief wie ich dachte.
Sehe ich uns in 5 Jahren denke ich toll, ich habe einen festern Job und eine Ausbildung, wir sind ein tolles Paar, selten Streit, keine finanziellen Ängste, tolle und große Wohnung usw blabla.
Aber das habe ich vor 2 Jahren auch schon gedacht, als es anfing zu kriseln: Nach stundenlangen Gesprächen, Vorwürfen, dann Beteuerungen der gegenseitigen Liebe hieß es: Neuanfang, von jetzt an wird alles anders und besser. Kein Streit mehr wegen Unnützem und Kleinigkeiten. Harmonie leitet unsere Beziehung.
Aber an diesem Punkt waren wir schon zig Mal. Und heute nach den zwei Jahren hat es sich nicht wirklich verändert. Warum also sollte es in 5 Jahren um das Beispiel von oben aufzugreifen so sein, wie ich es mir nun ausmale?! Es klappt ja meist nicht für die nächsten Wochen nach so einem Neuanfang-Gespräch.
Vielleicht wisst ihr was ich meine.
Wie oft also sollen solche Gespräche noch stattfinden, mit dies und das soll sich ändern, wenn ich doch aus Erfahrung weiß, dass es sich wesentlich nicht ändert?
Ist da nicht der Punkt an dem ich sagen sollte: Ich bin noch so jung, wir sind nicht gebunden durch Kinder oder Ehe, wir können doch einfach gehen und uns je einen Partner suchen, der die gewünschten Eigenschaften schon mitbringt oder wie seht ihr das?
Ich hätte halt gern einiges an ihm geändert: seine Kleidung, ich will mehr Aufmerksamkeit, mehr Zuneigung, mehr Händchenhalten, mehr Liebesbeteuerungen etc. das volle Romantik- und Frischverliebtheitsprogramm wie zu Beginn einer Beziehung eben. Jetzt könnte man sagen: Naja, nach 6 Jahren ist das normal, dass man sich eingelebt hat und nicht mehr nervös ist, wie vor dem ersten Date, wenn man den anderen sieht und so. ABER ICH kann auch nach 6 Jahren noch ein wenig das Frischverliebt-Muster zu Tage bringen. Er nicht. Für ihn ist es selbstverständlich, dass ich morgens neben ihm aufwache, dass ich seine Freundin bin.
Und in gewisser Weise ist es doch auch unfair, wenn ich jemand so ändern möchte oder?
Wenn er nun mal nicht Händchen halten will, keinen Wert auf Festtage wie Weihnachten, Valentinstag, Geburtstag o.ä. legt ich das aber nicht hinnehmen kann, weil ich das sehr wichtig finde sollten wir doch einsehen, dass wir nicht zusammen passen. Vllt sollte er sich jemand suchen, der weniger anspruchsvoll ist und ich mir jemanden, der meine Erwartungen und Ansprüche erfüllt und sie genauso gern gibt wie ich sie gebe?!
Und nun frage ich mich eben: Gehen und ganz neu beginnen oder bleiben ?
Soll ich aus Liebe bleiben, bin aber oft unzufrieden wegen den Beschriebenen Dingen und dies führt zu noch mehr Streit, also zu noch mehr Frust
Oder
Soll ich es aufgeben und mir jemanden anderen suchen?
Aber finde ich jemand, den ich so Liebe und der mich so liebt wie er? Seine Beteuerungen und Worte sind einmalig und phantastisch, aber seine Taten zeigen meiner Meinung nach, das komplette Gegenteil..
Ich bin einfach so Unglücklich momentan und ich kann doch nicht ewig warten bis er sich ändert, und auf der anderen Seite denke ich oft: Sei doch einfach glücklich mit dem was du hast. Wer weis ob es überhaupt was besseres gibt?!
Hoffe ihr könnt mir aus meiner Gefühlsduselei weiterhelfen und es ein wenig nachvollziehen!