Guten Morgen,
es geht um meine erste große Liebe und meinen jetzigen Freund. Ich entschuldige mich vorab für den langen Text und bedanke mich bei jedem, der es schafft, ihn durchzulesen.
Kurzfassung: Im Juni '16 hat mein Ex sich von mir getrennt, ein zweiter Versuch folgte im August '16, ein dritter im September '16. Die Scheiterungserklärung nach den Versuchen ging immer von meinem Freund aus. Oktober habe ich meinen jetzigen Freund kennengelernt und mich Hals-über-Kopf in die Beziehung gestürzt. Mein Ex wollte mich daraufhin zurückgewinnen. Ich wusste erst nicht was ich will, habe ihn hingehalten, mich dann aus Angst vor neuen Enttäuschungen für meinen jetzigen Freund entschieden. Er ist theoretisch der perfekte Mann. Daraufhin beleidigte mich mein Ex + sein Bruder. Anfang Juli diesen Jahres trafen wir uns auf einer Feier, und sprachen uns aus. Er sagte er hat jemand neuen in Aussicht (äußerlich gleicher Typ wie ich) und ist über mich hinweg. Dann versuchte er mich zu küssen. Ich konnte nicht, aus Respekt meinem Freund gegenüber, obwohl meine Gefühle nicht ganz weg sind. Im September sahen wir uns wieder, er wollte sich danach nochmal mit mir treffen. Ich musste allerdings beruflich ins Ausland, bis Ende Oktober. Vorgestern kam er auf meine Bitte vorbei und hat mir Sachen gebracht, die er noch von mir hatte. Das Gespräch hat mich aufgewühlt und ihn denke ich auch (vielleicht war er kurz vorm weinen). Er hat eine Neue in Aussicht. Hat mich schon irgendwie mitgenommen und beschäftigt mich.
Ich spiele mit dem Gedanken mich von meinem jetzigen Freund zu trennen, weil immer noch Gefühle für meinen Ex da sind (offensichtlich), und ich ihn zwar liebe, aber vielleicht nicht genug. Würde ich mich trennen, würde ich trotzdem nicht zu meinem Ex zurückgehen oder ihm die Trennung mitteilen! Das wäre allen Beteiligten gegenüber nicht fair.
Ich würde gerne wissen, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat, oder einen Ratschlag hat. Danke!
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Lange Fassung (Sorry)
Die Beziehung zu meinem Exfreund hielt ca. 2 1/2 Jahre. Wir haben uns viel gestritten(inklusive heftiger Eifersüchteleien), und ich denke es war auch viel der nicht vorhandenen Erfahrung mit einem festen Partner geschuldet. Unsere Familien hatten am Ende auch die Nase voll von "uns", weil unsere Beziehung so eine Achterbahnfahrt an extremen Glücksgefühlen und starken Niederschlägen war.
Er hat sich, nachdem ich vorher öfters kommuniziert habe, ob eine Trennung nicht besser für uns wäre, im Juni '16 von mir getrennt. Ich war trotz allem sehr niedergeschlagen. Trotzdem haben wir uns zwischendurch noch getroffen, und hatten "was am laufen", er hat mich auch als "platonischer Freund" zu einer für mich wichtigen Veranstaltung begleitet. Ich habe mir nach der Veranstaltung große Hoffnungen auf ein Comeback gemacht, weil er abends noch wollte, dass ich bei ihm schlafe. Ich war müde und habe den nächsten Tag vorgeschlagen. Er hat sich nicht mehr gemeldet. Nach einer Woche Funktstille habe ich nach einem Treffen gebeten. Das Ergebnis: laut ihm ist es besser, keinen Kontakt zu haben, weil er nicht wieder mit mir zusammen sein möchte. Habe ich akzeptiert und mich nicht mehr gemeldet.
Dann war ich im August '16 in Asien, habe mich ehrenamtlich engagiert. Er meldete sich, meinte er macht sich solche Sorgen um mich, wäre er bei mir würde er mich beschützen. Ich blieb distanziert bis ich zurückkam, dann hatten wir wieder was "am laufen". Im September hatten wir uns wieder einmal heftig gestritten (mich hat jemand, den er nicht mag, nach dem Feiern nach Hause gefahren) und er meinte er könne mir nicht mehr vertrauen. Wieder Ende.
Im Oktober befand ich mich in einem neuen beruflichen Umfeld und lernte meinen jetzigen Freund kennen. Ich habe mich nach drei Wochen kennenlernen auf ihn eingelassen. Zeitgleich meldete sich mein Ex, und ich sagte ihm, dass ich jemanden kennengelernt habe. Er fing an sich extrem um mich zu bemühen, kam bei mir vorbei und hat allgemein versucht, Sachen, die mich schon immer gestört haben, zu ändern. Außer ein paar Küssen lief zwischen uns nichts, ich wollte nicht mehr, er wollte mehr. Als ich ihm sagte, dass ich mit meiner neuen Bekanntschaft etwas festes anstrebe, kam es zum Ausraster seinerseits. Er hat mich beleidigt, seinen Bruder informiert der mich dann ebenfalls beleidigt hat, und es war Funkstille. Ich habe ihm wirklich gemein Hoffnungen gemacht, deswegen kann ich es verstehen. Zu der Zeit wusste ich nicht, was ich will.
Es war auch kein Mangel an Gefühlen ihm gegenüber, es war die Angst, dass es nicht besser werden kann. Die Gefühle für ihn waren immer da.
Anfang Juli diesen Jahres haben wir uns auf einer Feier wiedergesehen. Er wollte mit mir reden, ich sagte ja. Er hat sich entschuldigt, ich mich auch. Er sagte er ist über mich hinweg, trifft sich mit jemandem, es könnte mehr werden. Dann versuchte er mich zu küssen. Ich habe meinen Kopf weggedreht, ich wollte meinen Freund nicht betrügen. Wir haben beide geweint. Danach haben wir bis jetzt immer wieder geschrieben.
Mit seiner Bekanntschaft ist es nichts geworden, es ging aber von ihr aus.
September haben wir uns nochmal gesehen, wir haben danach geschrieben, er meinte er "muss mir etwas persönlich sagen". Ich war kurz danach bis Ende Oktober beruflich im Ausland. Jetzt hat er mir vorgestern alle Sachen vorbeigebracht, die er noch von mir hat. Ich habe danach gefragt, weil ich ihn nochmal sehen wollte, und gehört habe, dass er eine Beziehung in Aussicht hat.
Seit 1 1/2 Monaten läuft was mit seiner voraussichtlichen Neuen. Sie ist äußerlich exakt der gleiche Typ wie ich (genau wie die davor). Beide wollen es langsam angehen lassen. Das hat mich beim Gespräch auch nicht wirklich gestört, trotzdem habe ich mich die letzten beiden Tage dabei ertappt, öfter an ihn zu denken. Ich glaube, das Gespräch mit mir hat ihn mitgenommen, vielleicht war er kurz vorm weinen. Ich weiß es nicht genau.
Ich fühle immer noch etwas für ihn, denke ich.
Nun zu meinem jetzigen Freund. Wir sind auf genau der gleichen Wellenlänge, persönlich und beruflich (wir arbeiten nicht zusammen, machen aber das Gleiche bei unterschiedlichen Unternehmen). Wir streiten und kaum. Aber ich bin nicht so verliebt wie bei meinem ersten Freund, auch nach einem Jahr noch nicht. Trotzdem schätze ich ihn extrem wert. Ich kann über alles mit ihm reden. Ich hab ein bisschen davon erzählt, dass mich das Treffen mit meinem Ex mitgenommen hat, und er meinte, dass das nach unserer Geschichte normal sei, ich sollte am Besten aufhören mit ihm in Kontakt zu sein, es wühlt mich immer neu auf.
Ich weiß nicht, ob ich mich trennen soll. Natürlich nicht, um zu meinem Ex zurückzugehen. Das wäre (falls er mich überhaupt zurückwollen würde) auch seiner fast-Freundin gegenüber nicht fair.
Aber abgesehen davon, frage ich mich, warum die Gefühle für meinen Ex immer mal wieder hervorkommen. Was kann ich dagegen machen? Wenn ich nicht mit meinem Freund zusammen bin, ertappe ich mich in letzter Zeit dabei, öfter an ihn zu denken und etwas traurig zu sein. Will man immer das, was man nicht mehr haben kann? Denkt ihr, es liegt vielleicht daran, dass er zum ersten Mal seit der Trennung wieder was in Aussicht hat?
Ich denke, wenn ich meinen Ex aus meinem Kopf verbannen könnte, würde ich mir auch sicherer mit meinem Freund. Vielleicht habe ich mich zu früh in diese Beziehung gestürzt. Ich bin auch noch ziemlich jung.
Ich habe keine wirkliche Frage am Ende meines Berichtes, vielmehr diente dies dazu meine Gedanken zu verschriftlichen... Hat jemand schon etwas ähnliches erlebt?