Hallo zusammen,
ich (m, 22) verstehe mich gerade einfach nicht und weiß nicht mehr weiter. Ich habe vor etwas mehr als 4 Monaten bei einer politischen Aktion ein Mädchen kennengelernt (auch 22), das bei mir Interesse weckte und das ich sehr süß fand. Ungefähr 1 1/2 Monate später habe ich sie dann zufällig wieder getroffen, aber nur kurz mit ihr geredet (Smalltalk) und mich nicht getraut mehr zu machen, es dann aber ziemlich bereut und sie am nächsten Tag auf FB angeschrieben und dann auch recht schnell mit ihr vereinbart feiern zu gehen.
Wir haben viel Spaß miteinander gehabt und viel getrunken, es lief aber nichts. Am nächsten Tag hat sie mich angeschrieben und ab da fingen wir an viel miteinander zu schreiben und uns öfter zu sehen, aber nie alleine sondern immer mit Freunden oder zufällig auf dem Campus (wir studieren an der gleichen Uni). Ich hatte immer wieder Zweifel ob ich es weiter versuchen soll, weil sie bei körperlicher Annäherung irgendwie immer entweder gleichgültig blieb oder z.B. beim Tanzen sogar eher abweisend reagierte und generell machte sie auf mich zunehmend einen merkwürdigen Eindruck, weil sie immer sehr viel und schnell Alkohol getrunken hat, manchmal einfach die Gruppe verlassen hat und alleine spazieren gegangen ist und irgendwie oft geistig abwesend wirkte, was alles sehr anstrengend war. Irgendwann hat sie mir mehrere Tage nicht mehr geschrieben und war deswegen sehr enttäuscht und wollte damit schon abschließen, als sie mich dann aber doch noch anschrieb und mich eingeladen hat für mehrere Tage mit auf so ein Festival zu kommen und mich gefragt hat, ob ich nicht Lust hätte mit ihrer öfter mal in der Mensa essen zu gehen. Ich habe zugesagt und mich total gefreut, es folgten weitere Signale, die ich von ihr als Interesse an mir gedeutet habe. Ich war mir auch sicher, dass wir uns spätestens auf dem Festival näher kommen. Das ist aber nicht passiert, wir hatten zwar viele gute tiefgründige und persönliche Gespräche und auch Spaß zusammen, aber ihr ging es psychisch nicht so gut und mehr kam von ihr auch nicht und sie gab mir irgendwie das Gefühl, als sei ich ihr relativ egal und nicht mehr als ein Typ, mit dem man sich gut unterhalten und saufen kann.
Auf dem Festival erfuhr ich von einer guten Freundin von ihr, dass ihr Ex sich von ihr vor nicht allzu langer Zeit getrennt hat und sie darunter sehr leide und sich zB auch angefangen hat deswegen zu ritzen, dass beide aber immer noch eine Freundschaft Plus am Laufen hätten. Außerdem würde sie sich parallel noch mit einem anderen Jungen treffen, um mit ihm zu kiffen, da liefe allerdings sonst nichts. Ab da an konnte ich viele Verhaltensweisen von ihr besser nachvollziehen und vieles machte natürlich mehr Sinn.
Nach dem Festival haben wir knapp eine Woche nicht miteinander geschrieben und uns auch nicht gesehen, ich wollte sie nicht von mir aus anschreiben, weil ich von ihr das Zeichen wollte, dass noch Interesse besteht, was aber nicht passiert ist. Das hat mich ziemlich fertig gemacht und ich war am Boden zerstört, musste auch öfter weinen. Zu dem Zeitpunkt wollte ich endgültig damit abschließen, bis ich von der besagten Freundin erfahren habe, dass sie über mich als sie alleine was getrunken hatten geredet hätten. Sie hätte wohl gesagt, dass sie mich sehr mag, mich attraktiv fände und der Freundin Recht gegeben, dass ich ihr als neuer Freund guttun würde, sie sei aber gerade nicht bereit für eine Beziehung und wolle eher was "lockeres". Gleichzeitig hat sie der Freundin erzählt, dass sie endlich gerne Sex mit dem anderen Jungen hätte und den Kontakt zu ihrem Ex abbrechen wolle.
Ich habe mich dann dafür entschieden, es trotzdem weiter zu versuchen und der Gedanke war für mich sehr quälend, dass sie bald mit einem anderen Jungen Sex haben würde, deswegen wollte ich so blöd sich das anhört, sozusagen vor ihm mit ihr intim werden und ich hatte die Hoffnung, dass sich daraus dann vllt was entwickeln könnte.
Ich habe sie dann angeschrieben und wir haben uns das erste mal alleine getroffen, sie hat vorher geschrieben wie sie sich freut mich mit mir zu treffen und wir waren den ganzen Tag von Mittag bis Abends zusammen und es war einfach nur wunderschön, ich hatte das erste mal seit langer Zeit wieder das Gefühl in ein Mädchen verliebt zu sein und ich war einfach so verdammt glücklich. Wir haben uns sehr persönliche Sachen anvertraut und hatten wieder sehr tiefgründige schöne Gespräche. Ich hatte vor ihre Hand zu halten oder sie zu küssen, leider ergaben sich aber keine passenden Situationen, abends habe ich dann auch noch ihre Eltern kennengelernt.
Ich wollte das was ich nicht geschafft habe am nächsten Tag nachholen und deswegen haben wir uns wieder alleine getroffen, aber ich war total verunsichert weil es nicht mehr war wie am Tag davor. Ich war irgendwie verkrampfter und spürte kaum noch was von Verliebtheit, im Gegenteil, ich erlebte eher eine innere Leere, die mich einfach fertig gemacht und verunsichert hat. Es gab mehrere Situationen, die perfekt und romantisch waren und in denen ich ihre Hand hätte halten oder sie hätte küssen können, aber ich hatte so eine Blockade, weil ich in dem Moment einfach nichts gespürt habe und nichtmal mehr wusste ob ich das überhaupt noch will ich hab einfach nichts mehr verstanden. Es folgten viele andere Gelegenheiten, in denen ich versucht habe, mich ihr zu nähern und zB die Hand zu halten, aber ich hatte wieder diese innere Blockade und habe es einfach nicht geschafft. :cry:
Dann folgten wieder viele Ereignisse, die mich darin bestärkt haben doch endgültig damit abzuschließen und die Hoffnung aufzugeben, dann kamen aber wieder doch Signale von ihr, die mir Hoffnung gegeben haben und es war so ein andauerndes hin und her, eine totale Gefühlsachterbahn. An einigen Tagen fühlte ich mich leicht verknallt als wir alleine in der Mensa waren und wieder schöne Gespräche hatten und ich musste viel weinen als ich dachte es könnte nichts werden und an anderen Tagen hatte ich das Gefühl, dass ich für sie doch nichts besonderes empfinde. In den letzten 2-3 Wochen merkte ich kaum noch was von verknallt sein, aber ich fühlte mich generell irgendwie emotional abgestumpft und innerlich leer.
Dann machte mir ihre Freundin wieder Hoffnungen, als sie meinte, dass sie ihr gesagt hätte, sie würde für ihren Ex nichts mehr empfinden und mit dem anderen Jungen würde sie sich auch nicht mehr treffen. Da entschloss ich, es endlich bei der nächsten Gelegenheit zu wagen und ihr näher zu kommen und es ihr zu sagen, dass ich von ihr mehr als Freundschaft will und ich hatte die Hoffnung, dass wenn ich es ihr erzähle und wir uns näher kommen, dass meine Gefühle für sie auch wieder intensiver werden würden. Also verabredeten wir uns letzten Mittwoch und waren erstmal etwas in einem Park spazieren und dann bei mir kochen und Wein trinken. Es war eigentlich alles perfekt und als wir dann alleine bei mir waren, fing ich auch an ihr sehr nahe zu kommen und ihr zu sagen, wie froh ich sei sie kennengelernt zu haben. Ich war aber wieder so verunsichert, weil ich bei alldem nichts spürte, ich spürte weder verliebtheit noch irgendein erregendes prickeln, was bei mir irgendwann eher zu einer inneren beklommenheit geführt hat.
Wir sind uns dann wieder näher gekommen und ich habe gemerkt, wie sie sich mit ihrem Mund näherte, um mich zu küssen, was wir dann auch taten. Das aber nicht sehr lange, weil es sich einfach nicht gut bzw. richtig angefühlt hat, ich dabei nichts empfand und es deswegen dann abbrach. Sie fragte was los sei und ich sagte nur, dass ich selber nicht verstehe was gerade nicht stimme und dass ich eine innere Blockade hätte. Sie hat meine Hand gehalten, mich sanft am Gesicht angefasst und vorgeschlagen, noch etwas Bier zu holen, damit ich lockerer werde, ich habe ihr dann gesagt dass ich mir gerade wie ein Idiot und ein Versager vorkomme, bin dann mit ihr aber noch etwas Bier holen gegangen, was aber nichts gebracht hat. Wieder diese Blockade mich ihr körperlich zu nähern, wieder diese innere Leere und erdrückende Beklommenheit und wieder wollte ich der ganzen Situation einfach nur entfliehen, weil es mir so unangenehm war und ich mich geschämt habe.
Es war eine sehr unangenehme Situation, weil ich irgendwann kaum noch Worte fand, um zu erklären was gerade los ist und ich dann auch fast nichts mehr gesagt habe und mich nur gerärgert habe. Irgendwann ist sie gegangen weil sie meinte dass sie müde sei und als ich wieder alleine war, habe ich mich unendlich geschämt und war in einem tiefen Loch, ich war einfach nur fertig. Solange habe ich auf diesen Moment gewartet und dann ist er da und ich versaue es. Ich muss dazu sagen, dass ich bisher noch nie eine feste Beziehung hatte und bis auf Rummachen und kleinere sexuelle Spielereien noch nie wirklich Sex hatte, was mich zusätzlich fertig macht. Ich bekam nach dem Date eine Nachricht von ihrer Freundin, die meinte, dass sie ihr alles erzählt hätte und zu ihr gemeint hätte, dass sie enttäuscht gewesen sei von meiner Reaktion und sich in ihren Gefühlen zu mir sicherer wäre, wenn ich nicht so schüchtern wäre und sie wüsste worauf sie sich einlasse. Sie war aber bereit sich nochmal mit mir zu treffen und mir noch eine Chance zu geben. Ich habe mir die ganze Nacht und den Tag darauf große Vorwürfe gemacht und mich beschissen gefühlt, hatte aber noch die Hoffnung, dass ich vllt einfach nur zu aufgeregt war und das ganze noch retten kann beim nächsten Treffen.
Wir haben uns dann am Sonntag nochmal alleine getroffen und ich habe ihr versucht zu erklären, warum ich mich am Mittwoch so verhalten habe, ohne aber die volle Wahrheit zu sagen mit den fehlenden Gefühlen, und ihr nochmal gesagt, wie viel sie mir bedeute, obwohl ich wieder nichts dabei empfand. Ich habe sie dann wieder geküsst, aber es war wie beim letzten mal. Sie sagte dann zu mir, dass sie froh sei, dass ich ihr das erzähle, sie diese Gefühle aber nicht erwidern könne und sich eine Beziehung nicht vorstellen könne. Ab da wurde die Situation wieder unangenehm, weil ich wieder kaum die richtigen Worte fand und irgendwann kaum noch was gesagt habe. Ich war in dem Moment wo sie mir das gesagt hat aber gar nicht verletzt oder großartig enttäuscht, sogar etwas erleichtert, weil ich mir dann selber auch recht sicher war, dass ich für eine Beziehung gefühlsmäßig sowieso nicht bereit wäre.
Das Treffen war für mich aber trotzdem unbefriedigend, weil ich nicht das Gefühl hatte, dass alles gesagt wurde was hätte gesagt werden müssen und deswegen schrieb ich ihr danach nochmal, was wirklich in mir vorgeht und dass ich sie und ihre Freundin als Freunde nicht verlieren will, was bei mir doch zu Erleichterung geführt hat. Den ganzen Tag über ging es mir gut, bis ich am selben Abend noch bei einem Freund war und langsam doch ein Gefühl der Enttäuschung über eine mögliche verpasste Chance aufkam und dann unter anderem von der Freundin mitbekommen habe, dass sie sich am Sonntag vor unserem Treffen mit ihrem Ex getroffen hätte und wohl mit ihm auch wieder geschlafen hat. Ich musste anfangen zu weinen und fühlte einen ziemlich starken Schmerz, es ging mir wieder sehr beschissen und es war wirklich unterträglich. Die letzten Tage waren schlimm für mich und es wurde nur langsam besser.
Gestern war geplant wieder mit ihr und einigen Freunden feiern zu gehen, ich war mir aber unsicher, ob ich das auch wirklich kann und ich wollte mich vorher auf jeden Fall nochmal mit ihr treffen, um ihr ganz offen zu sagen, was mit mir los war und dass ich mir selber nicht mehr als Freundschaft vorstellen könne, weil ich ja eigentlich wusste, dass es so ist. Das Gespräch verlief sehr gut, ich hatte diesmal das Gefühl alles wichtige gesagt zu haben und es war schön sie wieder zu sehen und mit ihr "normal" reden zu können, als ob die Sache nie passiert wäre. Beim Feiern war ich zwar nicht sehr gut drauf, musste als ich alleine war auch etwas weinen, aber es ging besser als gedacht. Als ich mit ihr spät nachts noch alleine war, haben wir noch bis 6 Uhr morgens intensive Gespräche geführt, was sehr schön war. Der Gedanke lässt mich aber nicht mehr los, dass zwischen uns doch was laufen könnte, wenn ich am Mittwoch gefühlsmäßig sicherer gewesen wäre. Dieser Gedanke ist sehr quälend und ich spüre auch immer noch einen inneren Schmerz, aber es fällt mir sehr schwer in Worte zu fassen, was ich ihr gegenüber fühle. Ich bin sehr gerne mit ihr alleine, liebe es mit ihr zusammen zu lachen und sie glücklich zu sehen und über so vieles reden zu können. Ich merke auch schon, dass ich mehr als nur freundschaftliche Gefühle für sie habe und sehr gerne mit ihr intim werden würde, aber ich fühle mich nicht wirklich verliebt. Ich wünschte so sehr ich wäre sicherer in meinen Gefühlen, ich wünschte so sehr ich wäre wirklich verliebt und mit ihr in einer richtigen Beziehung, weil ich sie einfach perfekt finde und wir so auf einer Wellenlänge sind, wir würden so gut zusammen passen.
Hat jemand schonmal ähnliches erlebt und welche Ratschläge könnt ihr mir geben, um mit der Situation besser umzugehen? Ich mache mir wegen Mittwoch immer noch Vorwürfe und schäme mich auch ein wenig, weil ich es auch nicht hinbekommen habe, mit ihr zu schlafen obwohl sie dafür bereit war in dem Moment. Sie ist auch sehr attraktiv, aber ich war dennoch nicht sexuell erregt und konnte in dem Moment einfach nicht. Ich habe Angst, dass diese Blockaden generell bei mir zu einem Problem werden könnten, auch in zukünftigen Situationen, wo ich mit Frauen intim werden will...