Oh, oh, oh
Eigentlich hast du dir die Antwort selbst gegeben.
"Wir sind beide Ende 20 und nun kommt der Kinderwunsch auf (zur Zeit bekommen beinahe alle Paare in unserem Bekanntenkreis Kinder)."
Zuerst solltest du für dich entscheiden, ob es wirklich dein Kinderwunsch ist oder nur der "Gruppenzwang". Die Entscheidung nur aufgrund dieses Faktum zu treffen, ist mit 100%iger Sicherheit falsch.
"Allerdings fühle ich mich schon so mit meinen beiden Jobs (Vollzeit und Freiberuflich), Hund und Mann (arbeitet Vollzeit) überfordert."
Und meinst du, dass ein Kind deine Situation verbessert? Es gibt übrigens keine Steigerung von überfordert. Entweder man ist es oder ist es nicht.
"Und ich befürchte nun, ich bin über Jahre nun in die Mutterfalle getappt."
Und das Bauchgefühl ist meistens richtig.
"Ich kann mich mal mehr, mal weniger auf meinen Mann verlassen,..."
Spricht für sich und muss bezogen auf ein Kind nicht weiter ausgeführt werden.
"Ich weiss nicht richtig weiter. Ich will ihn nicht verlassen / vor die Tür setzen, weil man ja 7,5 Jahre nicht wegschmeißt und ich ihn ja auch irgendwie liebe. Aber ich komme ständig zu kurz,..."
Muss auch nicht weiter kommentiert werden.
Wie ich oben schon gesagt habe, hast du dir die Antwort schon selbst gegeben.
Dir ist klar, dass die Voraussetzungen ungeeignet sind, um ein Kind zu bekommen. Sonst würdest du dir die Gedanken gar nicht machen. Und wenn etwas nicht geeignet ist, dann ist ungeeignet!
Und deine Therapeutin scheint es ähnlich zu sehen wie ich. Und gegen deine Auffassung hat deine Therapeutin sehr wohl etwas dazu gesagt. Wenn Sie zu dir sagt, dass du zu 95% für das Kind verantwortlich bist, dann hat sie alle diese Fakten, die du aufgezählt hast, berücksichtigt. Das ist es, was sie mit diesem einen Satz schlichtweg ausgedrückt hat. Denn wenn sie davon ausgehen würde, dass er der richtige Mann für ein Kind wäre und das eure Ehe von Dauer sein wird, dann wären es keine 95% die auf die Lasten würden. Der Prozentsatz wäre dann deutlich geringer.
Ich kann mich auch täuschen. Aber ich interpretiere es so, weil ich einfach davon ausgehen, dass du deiner Therapeutin das Gleiche erzählt hast wie hier.
Natürlich ist es schade, und man mag es sich meistens selbst nicht eingstehen gescheitert zu sein, wenn man eine Ehe aufgeben muss. Und ich bin kein Freund von alten Weisheiten, aber wie heisst es so schön "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.".