Hmmm ... bin heute auf diese Seite gestoßen und hoffe einfach, dass Ihr mir helfen könnt ... helfen könnt, vielleicht ein bisschen Klarheit in meine Gedanken zu bringen. Ich bin nicht eine Frau, die verlassen wird, sondern eine Frau, die die Trennung von ihren Mann wünscht und gerade dabei ist, sie durchzusetzen. Aber wenn Ihr glaubt, dass das einfacher ist, kann es sein, dass Ihr Eucht täuscht ... Ganz kurz zu meiner Vorgeschichte ...
Unsere Ehe ist schon länger eingeschlafen ... Wir sind schon 19 Jahre zusammen, 11 Jahre verheiratet und haben drei Kinder im Alter von 7, 4 und 2 1/2 Jahren. Zeitgleich mit der Geburt unseres ersten Kindes, begann mein Mann seine Karriereleiter hochzustolpern ... eigentlich ungewollt, aber es passierte dennoch ... Für uns als kleine Familie bedeutete das einen häufigen Verzicht auf seine Anwesenheit, denn der Beruf forderte mehr und mehr seiner Zeit ... Er war auch häufig auf Dienstreisen und selbst in seiner Freizeit und an den Wochenenden war er zwar bei uns, aber sein Kopf arbeitete für die Firma weiter. Ich will sagen, er war ständig angespannt und mit seinen Gedanken im Job und leider nicht bei uns.
Immer wieder versuchte ich mit ihm ins Gespräch zu kommen, aber auch dafür hatten wir keine wirkliche Zeit. Mein Mann verstand überhaupt nicht, was ich meinte und er vertröstete mich immer mit der Aussage, dass das alles bald wieder besser werden würde ... Ich wurde in unserer Beziehung immer einsamer, hatte ich in meinem Mann doch schon längst den Partner verloren, der Interesse an mir und meiner Person hatte ... der sich wirklich darum kümmerte, wie es mir ging ... der mir zuhören wollte und der mit mir reden wollte ... der ausreichend Zeit für unsere kleine Familie hatte. Aber gut, naiv oder dumm wie ich war, dachte ich tatsächlich, dass es sich nur um eine anstrengende Phase handeln würde und bald alles besser werden würde. So wurde unsere Tochter geboren und ja, die erste Zeit mit ihr war auch ganz toll und klasse und sogar mein Mann schränkte kurzzeitig sein enormes Arbeitspensum ein. Unsere dritte Kind wurde - ich gebe es zu - in einer Phase geboren, die schon wieder nicht so optimal verlief und wären wir ehrlich zu uns gewesen, entwickelten sich da schon die Wege von meinem Mann und mir in völlig unterschiedliche Richtungen. Immer wieder bat ich um Gehör und versuchte ihm aufzuzeigen, dass unsere Ehe dabei wäre, den Bach runterzugehen ... Aber er nahm mich und meine Worte nicht ernst und wir machten weiter wie bisher. Es gab viele Verletzungen zwischen uns. Es gab Desinteresse und auch unsere Streitigkeiten nahmen zu. Mein Mann vergaß mir und den Kindern wichtige Termine. Sagte seinen Kindern schon einmal seine Teilnahme an irgendeiner Veranstaltung zu und konnte es dann doch nicht einhalten, denn immer war die Arbeit wichtiger als wir es waren. Er entschuldigte alles mit seinem Job und das er das alles nur für uns tun würde. Nur, dass niemand von uns das jemals verlangt hätte. Und wir konnten nicht miteinander reden. Mein Mann hatte seinen Job, der ihn voll und ganz ausfüllte ... ich hatte den Haushalt und die Kinder ... und da mir das nicht ausreichte, begann ich eigene Wege zu gehen. Ich baute mein Sportprogramm immer weiter aus, traf mich mit Freundinnen und Bekannten zum Reden, fing an zu malen, baute meinen Bekanntenkreis aus und ja, suchte auf diesem Wege Menschen, mit denen ich endlich reden konnte, denn mit meinem Mann war es so gut wie gar nicht mehr möglich ... Irgendwann stellte ich fest, dass mein Mann und ich uns total weit voneinander entfernt hatte. Ich ging ihm so oft es nur ging aus dem Weg und wir verbrachten so gut wie gar keine Zeit mehr miteinander (außer gemeinsame Termine als Familie). Und ja, irgendwann stellte ich mir die alles entscheidende Frage und war geschockt, als ich feststellte, dass ich für meinen Mann nichts anderes mehr außer freundschaftlichen Gefühlen besaß ... ich liebte ihn nicht mehr und es war mir egal, wie lange er arbeitete und wie häufig er auf Dienstreisen war. All das, was mich vorher traurig und einsam gemacht hatte, störte mich nicht mehr im geringsten. Nein, es war sogar so, dass ich viel befreiter und gelöster war, wenn er weg war ... War er da, fühlte ich mich belastet und unglücklich und suchte so schnell wie möglich irgendeine Ablenkung, um raus zu kommen ... Vor einem 3/4 Jahre sprach ich ihn das erste Mal auf eine Trennung an und erläuterte ihm meine Gedanken. Für ihn brach eine Welt zusammen und ich hatte das Gefühl, dass er mich und meine Gefühle das erste Mal in seinem Leben ernst nehmen würde. Er versprach mir, sich zu ändern, bat mich um den gemeinsamen Besuch einer Paartherapie, schränkte sein Arbeitspensum ein, reduzierte drastisch seine Dienstreisen und ja, zunächst ließ ich mich darauf ein, hoffte ich doch auch darauf, dass vielleicht meine nicht mehr vorhandenen Gefühle für ihn wieder erwachen könnten ... Aber es war zu spät ... zu spät dafür, all das, was in den vergangenen Jahren eingeschlafen oder sogar abgestorben war, wieder aufzuwecken ... Auch, wenn es sich jetzt ziemlich hart anhört, ich versuchte wirklich, auf meinen Mann einzugehen und unsere Ehe zu retten. Aber ich konnte es nicht mehr. Es war sogar manchmal so, dass ich die Anwesenheit meines Mannes nicht mehr ertragen konnte, es versuchte mir Unbehagen und unsere gemeinsame Zeit endete oft in einem Streit über irgendetwas, was den Streit gar nicht wert war. Ich war wirklich immer froh, wenn mein Mann nicht in meiner Nähe war. Und dabei bemühte er sich wirklich sehr ... hätte er doch nur in den vergangenen 7 Jahren ansatzweise so ein Verhalten gezeigt, ich bin überzeugt davon, dass unsere Ehe niemals so verlaufen wäre ... Nun ja, vor ein paar Wochen lernte ich einen Mann kennen und verliebte mich ich ihn, denn dieser Mann gab mir alles, was ich bei meinen Mann in den vergangenen Jahren so sehr vermisst hatte. Er hörte mir zu, er berührte mich, er sprach gerne mit mir, er lachte mit mir, er überschüttete mich mit Komplimenten, es war ihm wichtig, wie es mir ging und wie ich fühlte, er tat mir so gut und ließ mein Herz vor Glück übersprudeln ... Wir Beide entwickelten füreinander so starke Gefühle, wie ich es nie für möglich gehalten hätte ... und ja, wir Beide entschlossen uns, unsere Partner darüber zu informieren und um die Trennung zu bitten ... Hmmm, gesagt, getan ... und nun brechen mit einer unvorstellbaren Wucht Sorgen, Probleme, Beschimpfungen, Unverständnis, Ärger, Wut, Hass über uns herein, denn niemand kann verstehen, dass man eine gesicherte und finanziell gut geregelte Existenz für einen Menschen, den man liebt, aufgeben kann und will ... In den Augen unserer Umwelt sind wir die Bösen, die nur aus reiner Lust und ohne nachzudenken bereit sind, viele Leben zu zerstören oder drastisch zu verändern ... Hinzu kommt noch eine räumliche Trennung zu dem Mann, den ich über alles liebe von 200 km, was das Ganze nicht gerade leichter macht. Außerdem will mein Mann nicht auf seine Kinder verzichten und er hat riesige Angst davor, dass ich mit ihnen in die Nähe meines neuen Partners ziehen werde. Aber ich will meinen Kindern gar nicht ihren Vater entziehen. Er hat ein Recht auf sie und er hat auch ein Recht darauf, an ihrer Entwicklung und ihrem Leben teilzuhaben ... Ich bin so hin- und hergerissen. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als in die Nähe meiner neuen Liebe zu ziehen und so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen zu dürfen, aber ich kann auch nicht auf meine Kinder verzichten und ohne sie gehen. Selbst diesen Gedanken versuche ich durchzuspielen, aber eine Mutter kann doch nicht einfach ihre Kinder zurücklassen und ja, selbst, wenn ich es nicht genau weiß, aber ich fühle, dass eine Trennung von meinen Kindern mir über kurz oder lang das Herz zerreißen würde ... Die Gedanken in meinem Kopf fahren Karussell und es ist einfach keine vernünftige Lösung in Sicht .. Hat vielleicht jemand von Euch Ähnliches erlebt und mag mir vielleicht über seine Erfahrungen, über seine Gedanken und mögliche Lösungsansätze berichten ...??? Es ist schon wirklich komisch, finde ich. Da trifft man auf die Liebe seines Lebens und kann sie dennoch kaum erreichen, weil sich so vieles dagegen stellt, so einschränkt und sogar handlungsunfähig macht.