Hallo Zusammen, ich habe zur Zeit eine schwierige Situation und könnte mal ein paar klare Gedanken von aussen gebrauchen - danke im Voraus für eure Hilfe!
Ich (29, deutsch) bin seit ca. 6 Jahren mit meinem Freund (31, deutsch) zusammen . eine sehr harmonische, aber von Anfang an nicht ganz so leidenschaftliche Beziehung. Er kommt mit allen meinen Freunden und auch mit meiner Familie super klar, sie sagen allerdings, dass er mir nicht ganz "das Wasser reicht" und meine Eltern sind der Meinung, dass wir nicht so gut zusammen passen, obwohl sie ihn sehr mögen. Wir lachen viel zusammen, können uns gut unterhalten, streiten kaum und haben trotz fehlender Leidenschaft eigentlich immer einen sehr liebevollen Umgang miteinander. Gemeinsame Interessen haben wir leider kaum, versuchen aber, kompromissbereit zu sein, um dem anderen eine Freunde zu machen. Das zieht sich durch alle Interessensbereiche - Musik, Kultur, Reisen, Freizeitbeschäftigungen und Freizeitverhalten... Da sind wir einfach sehr unterschiedlich. Auch äusserlich ist er weit entfernt von meinem "Traummann", aber nach einigen gescheiterten Beziehungsversuchen mit optischen Traummännern hatte ich beschlossen, dass das nicht so wichtig ist. Er ist absolut treu und liebt mich über alles. Ich habe auch starke Gefühle für ihn, aber nun habe ich vor ca. 2 Monaten einen anderen Mann kennengelernt (38). Dieser ist (noch) verheiratet, allerdings tatsächlich bald geschieden (das war schon angesetzt, bevor ich ihn kennenlernte), und hat zwei kleine Kinder (4&6). Optisch ist er mein absoluter Traumtyp und wir haben sehr viele gemeinsame Interessen, in allen oben genannten Bereichen und auch Leidenschaft ist absolut vorhanden. Allerdings ist er Südländer und manchmal gibt es da in gewissen Bereichen Differenzen, die einfach an den unterschiedlichen Kulturen liegen, mit denen ich aber vermutlich umgehen kann, da ich auch schon einige Zeit in dem Land gelebt habe, aus dem er kommt und gewisse Dinge keine Überraschung für mich sind. Wir treffen uns nun seit zwei Monaten regelmässig und langsam komme ich an meine Belastungsgrenze - mal ganz abgesehen davon, was ich meinem Freund eigentlich antue. Dieser zweite Mann hat quasi alles, was mir an meinem Freund fehlt und natürlich ist da jetzt ganz am Anfang auch noch der Reiz des Neuen. Ich überlege jetzt natürlich, wie es weitergeht. Ich habe manche der Sachen, die mir bei meinem Freund fehlen, schon angesprochen, allerdings hat das nicht wirklich was geändert. Am schlimmsten ist im Moment, dass ich mich sexuell überhaupt nicht mehr zu meinem Freund hingezogen fühle. Das fällt ihm natürlich auch auf und er merkt auch, dass etwas anders ist. Das tut mir unendlich leid und so passiert dann quasi aus Mitleid manchmal doch wieder was, aber ich bräuchte eigentlich überhaupt keinen Körperkontakt zu ihm. Bei ihm "weiss" ich einfach, dass ich mir keine Sorgen machen muss, dass alles harmonisch ist und mir keine "Herzschmerzen" drohen. Beim anderen ist grundsätzlich das Konfliktpotenzial etwas grösser, aber dafür ist eine ganz andere Anziehungskraft vorhanden. Ich weiss allerdings auch nicht so recht, wie ich mit (Ex-)Frau und zwei Kindern umgehen soll - sie wissen noch nichts von mir, da wir nicht offiziell zusammen sind. Sollte das eintreten, sagte er, dass er möchte, dass ich seine Kinder kennenlerne und er erwartet von seiner zukünftigen Partnerin, dass diese die Kinder akzeptiert und integriert. Ich habe mit ihm darüber gesprochen, dass ich auch gerne Kinder hätte und er sagte, er hätte nichts dagegen, nochmal Kinder zu bekommen, mit der richtigen Frau. Mein Freund hingegen will absolut keine Kinder, für mich steht aber fest, dass ich Kinder haben möchte.
Ich bin mir sicher, dass zumindest meine Eltern absolut dagegen wären, dass ich mich für den zweiten Mann entscheide - einfach aufgrund des Altersunterschiedes, der kulturellen Differenzen und seiner familiären Situation.
Mir fällt die Entscheidung aber überhaupt nicht leicht - seit Wochen schleppe ich das nun mit mir herum und möchte auch meinem Freund ersparen, sich über einen längeren Zeitraum Sorgen zu machen. Er merkt etwas und wird nun immer anhänglicher, was mir zunehmend auf die Nerven geht und ziemlich kontraproduktiv ist.
Was nun? Was sind eure Gedanken dazu? (Falls ihr es geschafft habt, euch meinen Monolog bis hierhin durchzulesen :D) Danke schonmal!!!