Als Kind war ich eigentlich ganz niedlich, aber in der Pubertät fing es dann an - schreckliche Frisur, Pickel, Brille, scheußliche Klamotten und so weiter. Kurzum, ich sah wirklich schlimm aus :mrgreen: Wirklich viel ausgemacht hat es mir nicht, denn so bewusst ist es mir nicht aufgefallen - zumal meine Freundinnen auch nicht besser dran waren und die hübschen Mädels waren eh alle arrogant ;-) Nur mit den Jungs hat es nie so richtig geklappt. Als ich meinen ersten Freund hatte, war ich in der Schule immer nur "die komische/hässliche/merkwürdige Freundin von XY".
Irgendwann hatte ich darauf keine Lust mehr. So mit 18, 19 fing ich an, mich auch für mein Aussehen zu interessieren. Pubertätserscheinungen wie Pickel und eine unproportionierte Figur gingen von allein weg, statt Brille gabs jetzt Kontaktlinsen und statt "ey, schneid mir mal die Haare" ging ich zum Frisör ;-) Brav Sport mach ich natürlich mittlerweile auch :mrgreen:
Jetzt, mit Mitte 20, ist es so, dass ich -denke ich- wirklich viel aus meinem Typ raushole. Die Grundlagen sind gut und ich weiß mittlerweile, das mir Garfield-T-Shirts nicht wirklich stehen ;-) Ich bekomme viele Komplimente und auch viel Aufmerksamkeit von Männern (was sehr schmeichelhaft, von mir aber nicht beabsichtigt ist, denn ich bin glücklich vergeben :AMOUR: ).
Eigentlich ist also alles super, wenn da nicht das große Aber wäre: Mir fällt es schwer, mich so zu sehen, wie es die anderen mittlerweile tun. Immer noch hab ich das Bild von mir als "hässliches Entlein" im Kopf. Auch ist es so, dass sich Jungs (bzw. mittlerweile Männer) von früher bei mir gemeldet haben, die mich früher abgewiesen haben und nun auf einmal mit mir ausgehen wollen - das es dabei offensichtlich nur ums Aussehen geht (denn so sehr habe ich mich charakterlich wohl nicht geändert), finde ich irgendwie sehr traurig. Das gibt mir das Gefühl, als ob das, was mich ausmacht, nur eine hübsche Hülle wäre. Ich kann es nicht richtig beschreiben, vielleicht weiß ja jemand, was ich meine.
Es ist jedenfalls oft so, dass ich mich in Gegenwart hübscher Frauen "klein" fühle, was total bescheuert ist, da ich selber auch nciht schlechter aussehe (oder zumindest nicht soviel, das man sich einen Kopf drum machen müsste ;-) ). Natürlich gibt es auch Tage, in denen ich mich total super fühle und die Aufmerksamkeit die ich bekomme, auch sehr genieße. Aber meistens fällt es mir schwer, genauso wie es mir schwer fällt, Komplimente wirklich ernst zu nehmen.
Wieso weicht mein Selbstbild so sehr von der Realität ab? Bin ich damit ganz allein oder geht es vielleicht noch jemandem so?