Hallo von einem Neuling dieses Forums,
der folgende Sachverhalt erscheint wohl eher etwas komplex und umfangreich, aber ich denke es würde wenig Sinn machen etwas auszulassen, aber ich würde mich wirklich sehr freuen und dankbar und erkenntlich zeigen, wenn mir jemand helfen kann, da ich einfach nicht mehr weiter weiß.
Zu mir:
Ich bin männlich, 25 Jahre, Student. Geboren wurde ich in der ehemaligen DDR, 84 mit meinen Eltern in den Westen gezogen, 85 oder 86 ließen sich meine Eltern scheiden und ich wurde von meiner Mutter erzogen. Ich besuchte die Grundschule und dann ein Gymnasium, war bei der Bundeswehr und studiere jetzt BWL an einer Uni
Meine Eltern:
Vater: geboren 1954, Einzelkind, seine Eltern Gastronomen, war bereits in jungen Jahren Alkoholiker, war vor meiner Mutter schon einmal verheiratet und lebt jetzt mit seiner 3. Frau und 2 Kindern in Hamburg, ist mittlerweile trocken
Mutter: geboren 1959, älteste von insgesamt 3 Schwestern, gelernte Industriekauffrau, irgendwann nach der Trennung von meinem Vater entschied sie sich, Ihren Unterhalt durch Prostitution zu verdienen, was sie auch bis heute macht. Gesagt hat sie es mir, als ich ca 20 Jahre alt war, gewusst habe ich es unterbewusst aber eigentlich immer auch wenn sie versucht hat, es vor mir zu verbergen / fernzuhalten
Meine Kindheit:
Aufgewachsen in einer Kleinstadt im Rheinland erinnere ich mich nur rudimentär an meinen Vater. Offenbar hat er meine Mutter im "Suff" desöfteren geschlagen bis sich meiner Mutter von ihm Scheiden lies. Im Alter von ca. 7-12 Jahren war ich bei einer Tagesmutter untergebracht, wo es mir eigentlich nicht sehr gefallen hat, da ich dort nicht so viele Freiheiten hatte. Danach war ich ein Schlüsselkind. Als ich ca 8 war lernte meine Mutter einen Mann pakistanischer Abstammung kennen, mit dem sie 12 Jahre zusammen war. Ein wirklicher Vaterersatz war er für mich nicht, da er ein "Workaholic" war. So wurde ich oft eingespannt von meiner Mutter wenn es darum ging "männliche" Aufgaben zu erledigen, wie Begleitung beim Einkaufen, Reparaturen in der Wohnung etc. und musste auch hin und wieder intervenieren, wenn die beiden sie stritten, was eigentlich an der Tagesordnung war.
Meine psychologische Entwicklung:
Kurz nach meinem 18. Geburtstag ging es dann so langsam los. Es begann damit, dass ich mit einem Mädchen zusammenkam die 2 Jahre jünger war. Nach ca. 3 Monaten einer sehr schönen Beziehung, wie ich sie mir immer vorgestellt hatte, bekam ich ein sehr merkwürdiges Gefühl. Es klingt sehr merkwüridig, aber irgendwas in meinem Unterbewusstsein wollte diese Frau nicht an meiner Seite wissen, obwohl ich sie liebte. Es fühlte sich an - so beschrieb ich es damals - als hätte sie Schluss gemacht, obwohl sie das gar nicht gemacht hatte. Es fühlte sich so an, als würde die Liebe aus mir herausgerissen werden und oft musste ich deshalb weinen.
Kurz danach - ich erinnere mich noch genau an den Abend - traf es mich wie aus heiterem Himmel wie ein Paukenschlag. Alle Emotionen wurden von jetzt auf gleich "abgetötet" eine innere Leere überkam mich, in meinem Kopf war ein Schleier, meine gesamte Umwelt erschien mir von jetzt auf gleich irreal.
Ich suchte nach ein paar Monaten die Hilfe einer Psychologin auf. Sie verwendete die Verhaltenstherapie und die Arbeit mit dem inneren Kind und war auch spirituell veranlagt.
Ein erster Test ergab, dass ich zu weiblich sei, kein Wunder wenn für einen Jungen Mann die wichtigste Bezugsperson immer die Mutter war. In der Therapie verdeutlichte mir meine Psychologin, dass ich männlicher werden müsste, deshalb ging ich zur Bundeswehr, ich wieder Kontakt zu meinem Vater aufnehmen müsste, was ich auch tat und ich mich von meiner Mutter lösen müsste, was ich ebenfalls tat -> mit Beginn des Studium zog ich aus und wohne seit 3 Jahren alleine in meinem Appartement, und bin bis auf das ich das Geld meiner Eltern angewiesen bin sehr selbstständig.
Mittlerweile geht es mir gut und meine Depressionen sind weg nur leider bin ich jetzt wieder an dem Punkt mit dem es vor 7 Jahren angefangen hat.
Mein jetziges Problem:
oben beschrieb ich, wie damals meine psychologischen Probleme begonnen haben. Das ich offenbar ein Problem mit Frauen habe, die ich liebe, bzw mein Unterbewusstsein das nicht zulassen will.
Als ich nach Köln zog, hatte ich viele Affairen, One-Night-Stands, Kurzbeziehungen usw. Ich konnte einfach nicht aufhören an die nächste Frau zu denken.
Dann lernte ich meine jetzige Freundin kennen. Ich verliebt mich in sie und wir passen sehr gut zusammen. Nach ca 1,5 Monaten begann dann das selbe "Spiel" wie damals. Mein Unterbewusstsein / inneres Kind oder was auch immer lehnte sie wieder ab. Es kam immer Phasenweise in ca 3 - 4 Schüben über mehrere Monate verteilt. Es fand wieder eine - wie ich es mal nennen möchte - emotionale Zwangstrennung statt. Ich musste viel weinen, weil ich sie sehr liebe mein Unterbewusstein dies wohl aber nicht zulassen will. Während dieser Zeit stellte ich auch fest, dass ich irgendwie zurückmutiert bin zum Kind, bzw. sind meine Gefühle die eines Kindes. Am Anfang der Beziehung zu meiner Freundin, fühlte ich mich sehr erwachsen und männlich. Mittlerweile unsicher, schamhaft, nicht mehr erwachsen und männlich. Wenn mir meine Freundin einen Kuss auf die Stirn gibt wenn ich noch schlafe weil sie früher aufstehen musste, ich neben Ihr sitze oder sonst irgendwas, fühle ich mich mittlerweile wie ein kleiner unsicherer Junge und weiterhin so an, als wäre sie meine Mutter. Ich weiß das klingt bescheuert aber so ist es nun mal. Sie sieht auch gar nicht mehr aus wie meine Freundin, es ist alles total merkwürdig.
Jedenfalls besprach ich die obigen Sachverhalte mit meiner Psychologin. Sie als Verhaltenstherapeutin sagt mir immer, das Denken macht die Gefühle. Das mag auf "gesunde" Menschen zutreffen und ich weiß auch was sie meint, nur bin ich mir sicher, dass das auf mich nicht zutrifft. Es ist etwas unterbewusstestes, was ich nicht kontrollieren kann. Ich glaube ich habe mittlerweile jeden Verhaltenstherapeutischen Ansatz in dieser Richtung versucht.
Ich erkläre meinem inneren Kind, dass wir meine Freundin als Frau, und die Mama als Sohn lieben dürfen und dass wir beides gleichzeitig sein dürfen.
Ich habe mit dem dem Photo meiner Mutter gesprochen und mich bei Ihr "ausgekotzt" was mir an meiner Kindheit nicht gefallen hat und dass sie mich emotional missbraucht hat.
Ich lese Bücher über positives Denken.
Ich sage mittlerweile zu meiner Mutter "Mama" und nicht mehr Mum wie ich es früher tat um eben das Gefühl dafür zu bekommen, dass es meine Mutter ist.
Ich habe meiner Mutter erklärt was sie darf (mich anrufen, fragen wie es mir geht, mich einladen, mich "bemuttern" etc.) und was sie nicht darf (mir von ihrem job erzählen, mich mit Ihren Problemen belasten, eben was sie früher gemacht hat der emotionale Missbrauch etc.)
Kurzum: Egal was, es hilft nichts. Meine Psychologin auf die ich sehr große Stücke halte wusste dann auch nicht mehr weiter und meinte, es gäbe einen Übergang von rationalität zur Psychologie und von der Psychologie zur Spiritualität. Ich wandte mich an ein Medium die mir exakt bestätigte wie ich mich fühle, dass meine Freundin auch wirklich meine Herzdame ist, dass ich in meiner Kindheit "verarscht" und emotionale Missbraucht wurde. Sie empfahl mir von John Bradshaw "Das Kind in uns" was von meiner Psychologin als "Schrott" abgeschmettert wurde, aber ich arbeite es trotzdem durch und befolge alle Übungen, aber der Erfolg stellt sich bislang auch nicht ein.
Ich bin verzweifelt und weiß nicht, was ich noch tun kann. Ich möchte ja nichts weiter, als wieder zum Erwachsenen "zurück zu mutieren", meine Freundin als Frau und meine Mutter als Mutter lieben.
Wenn jemand Rat weiß, egal wie weltfremd er auch erscheinen mag, ich bin für alles offen.
Achja: Ich lese auch noch Kraft zum loslassen und von Richard Rohr "Endlich Mann werden" habe ich auch schon durch, Ihr seht, ich bin willig, aber mein Unterbewusstsein nicht!
Vielen Dank, ich werde mich erkenntlich zeigen, wenn jemand Hilfe / Rat weiß!