an0N_1244250099zJa, aber..
... das was Du letztlich machst, ist Druck, nicht Hilfe.
Schon klar, dass das aus Sorge heraus kommt, aber wenn man Gefahr läuft, sich wieder selbst zu verletzen ist Druck, insbesondere von Menschen, die einem nahe stehen, das wirklich ganz letzte, was man brauchen kann.
Aus eigener Erfahrung mit Selbstverletzung & Depressionen: Es ist einfacher, sich darüber mit einem Menschen zu unterhalten, der einem nicht ganz so nahe steht. Es ist tatsächlich einfacher, da mit einem Freund darüber zu sprechen als mit nahen Angehörigen oder eben dem Partner. Das ist keine Zurückweisung des Partners oder der Angehörigen, es hat etwas damit zu tun, was für Auswirkungen dieses Thema auf diese Personen hat.
Ein Partner *kann* dieses Thema nicht auch nur annähernd neutral und rational betrachten. Es hat Auswirkungen auf den Partner, wenn man ihm auch nur erzählt, dass man in einer kritischen Phase ist. Sehr starke emotionale Auswirkungen.
Eigentlich ist es nur ein Symptom. Medizinisch gesehen. Wie ein Ausschlag. Aber in seiner Art und Weise schlägt es emotional viel höhere Wellen, als es ein Ausschlag je könnte.
Jetzt ist es so: als Betroffener über Selbstverletzung zu sprechen ist *immer* ein Tanz auf dem Vulkan, weil allein das Sprechen darüber das Verlangen danach unendlich steigern kann, so dass man Gefahr läuft, die Beherrschung über den Wunsch danach zu verlieren. Im Gespräch mit einem Partner muss man immer auch Rücksicht auf den Partner nehmen. Geht und muss man tun, keine Frage. Aber in einer aktut kritischen Phase kann das mehr sein, als geht. Wenn man sich schon jahrelang kennt und beide miteinander und mit dem Thema gelernt haben, umzugehen und Du auch viel Wissen zu dem Thema hast, dass Dir klar ist, worauf Du in solchen Gesprächen bei ihm genau wie achten musst, um ihn nicht versehentlich zu triggern dabei, ist das etwas ganz anderes. Aber jetzt noch nicht.
Das ist KEINE ZURÜCKWEISUNG von Dir als Person, als Vertraute oder als Partner. Aber in dem Punkt KANNST Du ihm nicht helfen, wenn Du Deinen Sorgen da freien Lauft lässt, im Gegenteil, es kann für ihn eine reale Gefahr sein.