Mein Freund, mit dem ich seit fast drei Jahren zusammen bin, mit dem ich vielleicht sogar zusammenziehen wollte, hat mir letzte Woche gebeichtet, dass er fremdgegangen ist.
Es tat ihm furchtbar leid, er hat geweint und sich tausende Male entschuldigt, auch wenn er weiß, dass es nicht zu entschuldigen ist.
Ich habe versucht damit klarzukommen, aber immer wieder kommen diese Bilder hoch, auch wenn sie größten Teils der Phantasie entspringen.
Ich hätte für ihn sogar meine Prinzipien über Board geworfen, hätte ihn später heiraten wollen, obwohl ich nie heiraten wollte.
Je mehr ich darüber nachgedacht habe, dass ich endlich mit ihm zusammenziehen will, desto mehr habe ich mich von ihm zurückgezogen, weil ich Angst davor hatte, dass er nicht genauso denkt.
Als er mir letzte Woche alles gebeichtet hat, habe ich erfahren, dass er auch genau darüber nachgedacht hat, nur das er das Gefühl hatte, ich würde immer gleichgültiger.
Nach außen war ich das ein Stück weit sicher auch, aber nicht nach innen. In seiner Verzweiflung, weil er nicht wußte, ob er es unter den Umständen beenden sollte, ist er dann mit einer anderen ins Bett gestiegen. Sagt aber nun, dass er mich jetzt umso mehr liebt. Mich noch nie so geliebt hat.
Ich glaube aber auch, dass sie seine Nummer hat (er sagt, er weiß es nicht). Würde das nicht bedeuten, dass es mehr als nur ein Ausrutscher aus Verzweiflung war? Andererseits habe ich ihm wirklich nicht mehr das Gefühl vermittelt, dass ich ihn über alles liebe.
Ich weiß echt nicht, was ich tun soll.
Ich liebe ihn und er ist der Mann meines Lebens, aber kann ich damit leben? Sollte ich das können?
Kann man die Beziehung nach so etwas überhaupt noch retten?