Liebe (mit)gehörnte Frauen und Männer
Meine Seele schreit nach aussen zu treten, jeden Tag werde ich durchgeschüttelt von meinen Gefühlen, ich finde als Mann ist es recht schwierig, sich hier richtig auszudrücken - als Schweizer obendrauf nicht einfacher ;-) .
Meine, unsere Geschichte: Wir haben uns 1971 - sehr jung - kennengelernt und innert zwei Jahren unsere "Liebe des Lebens" entwickelt. Nach etlichen Jahren des Zusammenlebens 1981 geheiratet und uns in Partnerschaft und im Leben - mit Kinder - immer weiterentwickelt mit neuen Aktivitäten, usw.
In den 80ern hatten wir beide mal eine Affäre, die wir gemeinsam als "fehlende Erfahrungen" (wir waren damals beide unsere erste grosse Liebe) gut und gemeinsam "wegstecken" und verarbeiten konnten.
Vor vier Wochen half mir Kommissar Zufall die Liebesbeziehung meiner Frau aufzudecken. Es dauerte noch eine Woche bis ich es glauben musste, denn ich kam mit 100% Vertrauen daher. Nun war es unfassbare Tatsache und all die so oft gelesenen Gefühle hier im Forum brachen über mich herab!
Ich hab sie als erstes gefragt, ob sie bei mir bleiben wolle und es einen Neubeginn gibt. Ihre Antwort ohne zögern: JA!
Wir haben nun das Ganze in unzähligen Stunden begonnen aufzuarbeiten und versuchen die Vergangenheit möglichst rasch "zu erledigen", damit wir uns auf die Zukunft konzentrieren können.
Wie es passiert ist?
Aus einer Laune heraus mit einer Kollegin in einer Plattform angemeldet. Es war Neugier, Spass an etwas Neuem und auch etwas Austesten "wie man noch ankommt". Völlig überrascht vom grossen Echo, trennte sie den Spreu vom Weizen, traf wenige der Herren zu einem Kaffee, einen davon mehrmals. Das spielte sich seit anfangs Jahr ab, als das Ganze schon wieder etwas abflaute, kam im April ein neuer Kontakt dazu. Der Mailkontakt schloss sich der Plattform an, es ging Schritt um Schritt weiter und dann anfangs Juli das erste Treffen. Wie schon im schriftlichen Austausch verstand man sich blendend und beim vierten Treffen war dann der Sex der letzte Schritt. Der persönliche Kontakt bestand also knappe drei Monate. Sie weiss noch immer nicht, wie sie jeden dieser Schritte tun konnte, wirft mir nichts vor (fühlte sich zwar etwas eingeengt - war aber falsche Meinung - haben leider nie darüber gesprochen).
Im Moment stehe ich da, etwas zwischen mir irgendwie. Ich habe ihr mein Vertrauen wieder gegeben, konnte ihr vor wenigen Tagen auch verzeihen. Wir sind beide sicher, dass wir uns fest lieb haben!
Sie steht zu mir und hilft mir sehr mit den Gesprächen und der schonungslosen Aufdeckung, was da mit uns geschehen ist. Also wir beide geben uns eine gute Chance für die Zukunft.
Meine Frage ins Forum:
Was kann ich selber tun, um über die täglich noch aufsteigenden Gefühle (Wut, Trauer, Fassungslosigkeit, und hundert weitere) besser hinwegzukommen? Ich möchte halt so schnell es geht selber in Richtung positive Zukunft schreiten.
Danke herzlich fürs Lesen und für alle Antworten aus euerer Erfahrung.
Lonesomestar1