Hallo!
Ich bräuchte hierzu Mal die Meinung von ein paar Außenstehenden.
Folgendes: Seit klein auf ist es in meiner Familie üblich sich zu jedem noch so kleinen Anlass wie Geburtstag eines Familienmitgliedes, sowie auch Namenstagen der Großeltern zu einem Mittagessen und anschließenden Hausbesuch zu treffen. Alles soweit ganz prima, denn ich mag meine Familie auch, obwohl ich oft so meine Schwierigkeiten damit hab ein geeignetes Gesprächsthema für uns zu finden (auch unter uns Jüngeren), aber jeder Mensch ist nun Mal unterschiedlich.
Jedenfalls hab ich schon als Kind genug davon gehabt dass die (größtenteils) Sonntage dadurch drauf gehen dass wir uns mit der immer größer werdenden Familie zusammenfinden, ohne so recht zu wissen was man denn eigentlich miteinander noch reden soll. Ich habe mir früher geschworen dass ich meinen zukünftigen Partner da nicht mit reinziehen werde. Mittlerweile trudelt jeder der jüngeren Generation mit Partner zu diesen gemeinsamen Geburtstagsessen an und da ich mit meinem seit einigen Jahren zusammenlebe mussten auch wir uns anfangs fügen. Mittlerweile haben wir uns so weit durchsetzen können, dass wir nur noch zu "großen" Anlässen wie runden Geburtstagen, Hochzeiten, Taufe etc. zusammen auftauchen. Ich allein gehe bei jedem kleinen Familientreffen mit, obwohl ich Namenstage übertrieben finde und auch diese ganzen Geburtstagsessen mittlerweile oft "zusammengelgt" werden, um "nur noch" etwa einmal in 2 Monaten essen zu gehen und da hinterher alle Geburtstagskinder nach zu gratulieren. An sich eine Verbesserung was den Zeitmangel angeht, aber doch meiner Meinung nach immer noch sinnlos, da man sich genauso gut auch einfach zum Geburtstag anrufen kann und damit hat sichs. Ich bin nun Mal kein Familienmensch, vielleicht auch eben aus diesem Grund, weil ich mich immer dazu verpflichtet gefühlt habe sie möglichst oft sehen zu müssen. Mittlerweile ist es aber so, dass es meiner Familie schlicht und ergreifend nicht reicht, dass ich alleine auftauche, wenn nichts Großes ansteht. Vor allem die Großeltern schütteln den Kopf, regen sich teilweise sogar auf - nicht direkt bei mir aber bei meinen Eltern. Die machen nun natürlich auch Druck und schon folgt das nächste Schlamassel. Meine Großeltern arrangieren mittlerweile jedes Jahr zu ihren Geburtstagen ein großes Essen bei sich zu Hause. Auch dieses Jahr. Nur gab es bereits etliche Gründe weshalb wir sie mittlerweile jeden Monat 1-2 Mal sehen und ich weiß schon gar nicht mehr was ich da überhaupt noch soll. Jedenfalls war es für mich dennoch (weil es sich nun Mal so gehört und ich einem Streit mit meinen Eltern aus dem Weg gehen will) selbstverständlich, dass ich hingehe. Mein Freund jedoch will nicht hin. Da es aber um die Großeltern geht, wird diese Entscheidung meines Freundes getrost "ignoriert" und meine Eltern drillen mich nun dazu ihn doch noch zu überreden. Ich will ihn nicht überreden da ich seine Entscheidung sehr gut verstehen kann und ich es an seiner Stelle auch nicht anders wollte. Allein von meinen Eltern auch nur etwas punkto Familie zu hören lässt mich den ganzen Tag darüber nachdenken was wohl richtig wäre und ich hab keine Ruhe mehr. Ständig hängt das Thema Familie mit Verpflichtungen zusammen und es ist nicht erst einmal passiert, dass es dadurch zu heftigen, unnötigen Streitereien zwischen meinem Freund und meinen Eltern gekommen ist. Ich will niemanden enttäuschen, aber sobald ich mich wieder setze, setzen meine Eltern (geschickterweise) diesen enttäuschte Tonlage ein und machen mir wenn sie merken dass das nicht hilft, sogar irgendwelche unterschwelligen Anschuldigungen damit ich ja schön lange zu Hause sitze und mir deswegen die Augen ausheule bis ich doch noch nachgebe. :( Ich weiß nicht mehr weiter. Habt ihr schon Mal ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr dagegen vorgegangen, oder findet ihr vlt. dass ich das alles falsch sehe und meine Eltern sehr wohl recht behalten mit dem was sie tun? Ich freu mich auf eure Antwort.
lg