Hallo ihr Lieben,
ich habe aktuell sehr große Probleme meine Gedanken zu ordnen bzw. evtl. falsche Gedanken loszuwerden.
Ich habe mich vor ein paar Tagen von meinem Freund getrennt.
Gewollt hab ich das nie, leider musste ich es tun, da ich sonst noch mehr dran zerbrochen wäre. Ich kann euch hier gar nicht die ganze lange Story erzählen, weil wir sonst morgen noch hier sitzen würden. Also muss ich es "kurz" machen:
Wir waren knapp 2 Jahre zusammen, haben zusammengewohnt, er ist mein Arbeitskollege und ich habe ihn über alles geliebt. Er hat mich auch geliebt. Nur hat er mich total niedergemacht, auf viele verschiedene Arten.
Ich kann nicht zählen wie oft ich Sätze an den Kopf geworfen bekommen hab wie "Du bist nervig, anstrengend, mir einfach zu viel. Es ist MEIN Leben und was ich entscheide und tu geht dich nichts an. Ich bin glücklicher, wenn du nicht bei mir bist. Ich bin nicht zufrieden mit dir und unglücklich und und und..."
Ich möchte jetzt ungern von euch Dinge hören wie "Vielleicht hatte er ja recht und du bist ein furchtbarer Mensch." oder "Hast du dich denn mal drum bemüht, dass er glücklich ist bzw ihn gefragt warum er es nicht ist?" - denn ich könnte euch bei jeder Frage 100 Dinge aufzählen, die ich FÜR die Beziehung, ihn und uns getan habe.
Es hat sich rausgestellt, dass dies leider einseitig ist und er kein Interesse an Kompromissen usw hat. Ich hab mich bemüht und wollte Probleme ansprechen und wie Erwachsene klären, aber er hat jedes Mal genervt abgetan und ist gegangen etc. Reden konnten wir nie miteinander.
Die Beziehung war generell nicht gut, denn wir haben charakterlich und was unsere Wünsche und Erwartungen betrifft überhaupt nicht zusammengepasst. Ich habe ihn aber so sehr geliebt, dass ich die Hoffnung nie aufgeben wollte.
Mein Fehler war eher der, dass ich nicht gesehen hab oder mir zugestehen wollte, dass er mich nur verletzt und manipuliert hat und ich total am Ende war, vorallem was mein Selbstwertgefühl betrifft. Ich hab nie ein einziges nettes Wort von ihm gehört und gezeigt hat er mir seine Liebe auch kaum.
Ich sag ja, es ist schwer für mich, euch das alles verständlich zu machen, wenn ich nicht so viel erzählen kann. Aber ich übertreibe definitiv nicht. Im Gegenteil: JEDER meiner Freunde und meine komplette Familie hat irgendwann gesagt, sie bewundern meine Stärke bzw. Ausdauer/Geduld; sie könnten nie bei so einer Person bleiben etc.
Ich könnte noch erwähnen, dass ich innerhalb einem Jahr 20 Kilo abgenommen habe - nur wegen Stress und Sorgen bzgl. der Beziehung, ich hatte einfach oft keinen Hunger mehr vor lauter Kummer und Traurigkeit.
Also musste ich irgendwann beschließen es zu beenden und an mich und meine Gesundheit zu denken, so groß die Liebe zu ihm auch ist.
Ich hatte natürlich immer über alles mit ihm geredet, d.h. er hat GEWUSST wie es mir geht und was er da mit mir macht. Ich habe es aber nie als Vorwurf klingen lassen, eher als Thema, über das wir sprechen sollten.
Ich kann euch auch sagen, dass ich allein in den letzten Tagen schon eindeutig gemerkt hab wie der Stress so langsam aus meinem Körper fließt und es mir seelisch eigtl. besser geht.
Nun ist es aber so, dass ich ihn natürlich in der Arbeit sehen "muss" und das natürlich sowieso schon verdammt schwer ist.
Weshalb ich euch aber hier schreibe, ist, dass ER nun MICH total wütend und enttäuscht anschaut und mir die Schuld an allem gibt und mich so hinstellt, als hätte ICH IHN fallenlassen! Obwohl ICH 2 Jahre lang die Einzige war, die etwas für die Beziehung getan und ihm meine Liebe täglich gezeigt hat. Er hat nicht EINEN Kompromiss für mich eingehen können und hat mir fast täglich gesagt wie furchtbar ich doch bin und wie unnormal, und dass er am liebsten allein wäre - wer kann denn da noch länger bleiben??? Ich hab es eh schon so lang versucht!
Und jetzt ist ER sauer auf mich und kann nicht verstehen, warum ich das gemacht oder ihm das angetan hab.
Ich wollte niemals ohne ihn sein, ich wollte mein Leben mit ihm verbringen - nur er wollte das sehr offensichtlich nicht - oder ausschließlich zu seinen Bedingungen.
Leider bin ich ein Mensch, die immer die Schuld bei sich sucht und sich schlecht fühlt und sich rechtfertigen möchte.
Ich WEISS, dass ich das einzig Richtige getan hab und nur so irgendwann wieder glücklich werden kann.
Aber es tut so weh zu sehen, dass er NICHTS verstanden hat und ICH in seinen Augen nun die Böse bin.
Wie soll ich denn damit umgehen??
Ich will mich nicht selbst runtermachen - das hab ich schon 2 Jahre lang zugelassen und bin schon komplett am Ende. Ich muss jetzt mal an mich denken....
Ich hoffe auf eure Antworten, die mir hoffentlich ein bisschen Mut machen das Richtige getan zu haben und vllt auf ein paar Tipps/Gedanken wie ich von diesen Schuldgefühlen, die er mir zu unrecht (durch seine Blicke) macht, wegkomme.
Lieben Dank an euch