Also...gleich mal von vorn herein: ihr werdet euch sicher an manchen Stellen denken "die Alte hat nich mehr alle Latten im Zaun" und ich bitte darum, dass wirklich nur ernsthafte Antworten kommen....ich bin wirklich total verwirrt..und ich schreib das hier rein, weil ich nicht wirklich gut im über-Probleme-Reden bin. Meine beste Freundin hatte noch nie ein Problem dieser Art und kann mir nicht helfen und mein bester Freund und ich sind auf keinen wirklichen Nenner gekommen.
Also....:
Alles fing damit an, dass ich 5 Monate eine Beziehung hatte, die eigentlich nur durch Mitleid entstanden ist. Seine Mutter hat versucht, Selbstmord zu begehen und sein Papa war Alkoholiker. Er hatte sich total in mich verliebt und ich bin da irgendwie so reingerutscht...er hat mir dann eben auch total leidgetan...weil mein Leben bisher selbst ziemlich schiefgelaufen war und ich wusste, wie es ist, alleine mit seinen Problemen zu sein. Jedenfalls hab ich die Beziehung nach 5 Monaten beendet, ich konnte das einfach nich mehr. Das hätte böse ins Auge gehen können, das weiß ich selbst, aber es is ja nochmal gut ausgegangen. Ich war seine glücklichste Beziehung und seine erste faire Trennung. Wir sind auch jetzt noch gut befreundet. Jedenfalls hatte ich erstmal genug von Beziehungen, nachdem ich meine Freiheit wiedergewonnen hatte. Aber wie das im Leben oft so ist, kam alles anders als geplant. Ich hab einen Monat später einen Typen kennengelernt (ich kannte ihn eigentlich schon länger, nur eben nicht so gut). Der war total deprimiert, weil seine Freundin mit ihm Schluss gemacht hatte. Wir haben uns viel unterhalten, total gut verstanden, er hat sie immer mehr vergessen. Er hat einen super Charakter, ist vom Aussehen total mein Typ und wir haben viele gleiche Interessen. Was uns aber beiden klar war: wir wollen keine feste Beziehung. Es lief dann darauf raus, dass wir eine mehr oder weniger heimliche "Spaß-Beziehung" hatten. Also keine Fickbeziehung sondern schon eher in die Richtung "verliebt". Wir haben viele DInge gemacht, die man eigentlich eher als Pärchen macht...zusammen auf den Weihnachtsmarkt gehen, zusammen kochen..usw. Es war klar, dass keiner von uns irgendwelche Verpflichtungen hat, jeder gehen kann, wann er will und tun und lassen kann, was er will. Richtig verliebt waren wir beide nicht. Also..manchmal schon...und manchmal eben nicht....aber es war ja egal, weil es für unsere Art von Beziehung keine Rolle gespielt hat. Es war also völlig ohne Druck. Jedenfalls hatte er plötzlich Angst, dass ich mehr für ihn empfinde, als er für mich und er mir weh tut. Das war aber nich so. Ich war einmal in meinem Leben richtig verliebt, ich hab diesen Mann dann mit einer Freundin zusammengebracht, in die er sich verguggt hatte. Was tut man nicht alles für einen geliebten Menschen :) Jedenfalls glaub ich, dass ich dadurch weiß, wie sich richtige Liebe anfühlt und welche Opfer man dafür bringt und das war diesmal eben nicht so. Es war eine schöne Zeit, aber keine Liebe. Die schöne Zeit wurde durch sein permanentes Kopfzerbrechen darüber, ob ich mehr empfinde als er, zerstört, die "Beziehung" hatte also ihren Sinn verloren. Ich hab die ganze Sache dann eben beendet, weil es so keinen Sinn hatte. Der Sinn war ja, sorglos mit jemandem eine schöne Zeit zu haben. Er ist dann wieder mit seiner Exfreundin zusammengekommen, was mich auch wirklich sehr gefreut hat. Aber jedes Mal, wenn ich an diese Zeit zurückdenke, macht mich das irgendwie wahnsinnig traurig und schwermütig. Der Anlass, dass ich das hier jetzt alles geschrieben war, war, dass ich innerhalb der letzten 4 Tage zweimal von ihm geträumt habe. Davon dass alles wieder so war, wie damals...dass wir irgendwie wieder sorglos zusammen waren....aber das ist das, was mich verwirrt. Ich war doch nie ernsthaft in ihn verliebt, noch würde ich jetzt mit ihm ne feste Beziehung wollen. Mein großes Problem ist nämlich: ich schaffe es, jeden Typen, der eine Beziehung mit mir will, so schlecht zu machen, dass ich 712767263 Argumente GEGEN eine Beziehung finde. Ich hab nämlich enorme Bindungsängst, die durch enorme Verlustängste entstehen. Wer jemanden toll findet, bindet sich, und kann dadurch jemanden verlieren. Darum die Möglichkeit einer Bindung von vornherein ausschließen. Hirnrissig, ich weiß, aber da spielt meine Psyche mir einen Streich. Also...lange Rede, kurzer Sinn: wieso tut mir das so weh, wenn ich an jemanden denke, in den ich nicht wirklich verliebt war? War ich vielleicht doch verliebt? Sehne ich mich, obwohl ich Beziehungen momentan so ablehne, nach einer festen Bindung? Ich hab keine Ahnung...vielleicht könnt ihr euch als Außenstehende einen Reim darauf machen?
Ich danke jetz schonmal allen Menschen, die sich durch diesen Roman gequält haben und die beschlossen haben, mir eine Antwort zu geben.....
Vielen, vielen Dank,
Honigkuchenpferd