ich muss sagen, ich kenne mindestens eine -meine ehemalige beste freundin-, die glaube ich nicht so wirklich weiß was liebe (in einer partnerschaft) wirklich bedeutet. sie sucht sich ihre partner auch pragmatisch aus, so nach kriterien und es geht ihr glaube ich immer mehr darum, nicht alleine zu sein. eine beziehung nach der anderen, aber nie lange / intensiv.... sie ist charakterlich auch recht oberflächlich. ach, da fällt mir grad noch eine zweite freundin ein, bei der das auch genauso ist.
ich finds immer komisch / fremd wenn sich leute partner nach kriterien aussuchen oder direkt ausschlusskriterien haben. für mich gibt es sowas nicht. ich bin da der total bauch- / gefühlsmensch. meinen freund fand ich erstmal unheimlich attraktiv, vom aussehen her und von der ausstrahlung her, von der art und weise wie er sich gab. ich habe schon von sex mit ihm geträumt, bevor ich das erste mal mit ihm gesprochen habe, ich fühlte mich echt verliebt, und kannte ihn nicht (nur vom sehen). ihm ging es genauso. als liebe auf den ersten blick würde ich das aber nicht bezeichnen, mittlerweile weiß ich, dass ich ihn liebe und diese liebe ist gewachsen und wächst weiterhin. 'das andere war eine verliebtheit auf den ersten blick', aus der sich mehr entwickelte.
ich denke, ob es liebe auf den ersten blick gibt, kann man nicht sagen, da jeder liebe anders für sich definiert. das, was ich beschriben habe, wie es mir mit meinem freund ging, würden andere vielleicht als liebe auf den ersten blick bezeichnen.
das ding ist ja, liebe ist so ziemlich 'die höchste form' also mehr, als nur verliebtsein, sich attraktiv finden, tiefergehend halt... wenn man davon ausgeht, wäre es ja eigentlich sehr schade, wenn es liebe auf den ersten blick gäbe, weil man dann nur vom Sehen eines bestimmten menschen, sofort das optimum der gefühle hätte. das KANN ja eigentlich gar nicht sein, wenn man den menschen nicht kennt. zu liebe gehört für mich zumindest ja auch geborgenheit, vertrauen, sich aufeinander verlassen können, gemeinsame erfahrungen / erlebnisse an denen man wächst, den humor und die art und weise des anderen kennen und schätzen, usw, usf. all das ist ja nicht möglich ohne dass man sich näher kennt.
von daher gibt es wohl für mich nur eine verliebtheit / starke anziehungskraft auf den ersten blick.
ich denke schon, dass für viele diese amerikanische hollywood schnulzenbeziehungswelt eine art maßstab, oder zumindest unterbewusst prägend ist. wie gesagt, ich kenne auch so einige, die sich auf kriterien versteifen. für viele geht es auch um status, um de angst vor dem allein-sein und eben darum, gesellschaftlich nicht aus dem rahmen zu fallen... weil es ja schon igrendwie bei uns sehr verbreitet ist, dass man irgendwann mitte zwanzig seinen partner findet, monogam lebt, sich liebt und daraus dann alles weitere folgt. manche fühlen sich dadurch unter druck gesetzt und nehmen dann lieber einen der so halbwegs den kriterien entspricht, auch wenns eben nicht kribbelt.