jaana_11887320Nun...
... man bekommt beim ersten Lesen den Eindruck, dass Du, was Gefühle angeht, ein sehr großzügiger Mensch bist. Aber wenn man nochmal liest, wird deutlich, dass Du eigentlich sehr kleinlich bist. Großzügigkeit der Gefühle äußert sich nicht darin, dass man dem anderen ständig seine Gefühle mitteilt, sondern dem anderen auch mal Raum GIBT, seine eigenen Gefühl zu leben. Auch wenn sie nicht zu den eigenen Wünschen passen.
Wenn man so will, willst Du immer nur haben, haben, haben, gibst aber vornerum vor, immer zu geben.
Geben heißt nicht, sich ständig zu wünschen, dass der andere was zurückgibt. Es heißt einfach, sich zu freuen. Mehr nicht. Und dadurch, dass man sich über den anderen OHNE DEN WUNSCH einer Gegenleistung freut, bekommt man. Das ist das eigentliche Geschenk in einer Beziehung.
Dein Freund steht - da würde ich jede Wette eingehen - mittlerweile mit Sicherheit schon unter Zugzwang, es Dir irgendwie gleichtun zu MÜSSEN. Er wird mit Sicherheit auch schon gemerkt haben, dass Du jede seiner Verhaltensweisen auf die Goldwaage legst und persönlich nimmst. Auch das ist Kleinlichkeit und Ich-Bezogenheit. Er wird sich an dem Abend aufgerafft haben, zu Dir zu kommen, weil er wohl geahnt hat, dass es Stress geben wird, wenn er nicht kommt. Dass er dann zwei Stunden durchgehalten hat, legst Du ihm aber auch zu seinem Nachteil aus bzw. nimmst es persönlich, anstatt Dich über dieses Geschenk zu freuen.
Ich denke, wenn Du so weiter machst, wirst Du über kurz oder lang die Beziehung in den Sand setzen. Du trägst irgendwelche Komplexe mit Dir herum und schaffst es nicht, sie von Deiner Beziehung zu trennen. Überleg Dir mal, dass man immer erntet, was man sät. Erwartest Du über Gebühr zu viel von jemandem, kann es sein, dass Du gar nichts mehr bekommst, weils der andere gar nicht leisten kann. Bist Du misstrauisch und zweifelst ständig an den Gefühlen Deines Partners, wirst Du auch das zurückkriegen - denn er wird sich irgendwann von Dir zurückziehen.
Sorry für diese Worte, aber so sehe ich das.