an0N_1229608299zJop,
mir gings vor kurzem noch so mit meinem Ex. Er isn totaler Arsch, kriegt nichts auf die Reihe. Seine eigenen Träume kann er nicht realisieren. Er hat keine gute Allgemeinbildung und kümmert sich um nichts. Kurz: Ein Idiot. Und ich war genauso klug und hatte vor knapp einem Monat wieder Sex mit ihm. :mrgreen:
Und schei.ße, tat das weh danach. Bei mir wars ein wenig anders, da war (meines Wissens) keine andere im Spiel, nein, er sagte sogar, dass er mich wirklich geliebt hat und dass er mich bei sich haben will bla. Nüscht. :roll:
Ergo: Ich kenne deinen Schmerz sehr gut.
Und letztes Jahr gings mir genauso wie dir. Ich wollte auffallen, ich wollte einfach sexy und selbstbewusst wirken. Doch mein Ego war lange, lange Zeit sehr angeschlagen. Um ehrlich zu sein, ist es das jetzt noch immer ein wenig. Ich lieferte gute Arbeiten, war erfolgreich, machte einen tollen Urlaub in Ägypten mit meiner Mutter. Und irgendwo war er in Gedanken da. Und quälte mich. Ich hatte zwar aufgehört an ihn bewusst zu denken, weil ich, wie du, mit jedem Mittel (außer ein "Trostpflaster", sowas wollte ich nie haben) versucht habe, so schnell es geht, über die Trennung hinwegzukommen, aber so lagerten sich in den tieferen "Schichten" in meiner Seele gewisse Wunden ab. Da darf es niemanden wundern, dass einen etwas verfolgt, wenn es nur tiefer sackt anstatt sich aufzulösen und zu verschwinden.
Ich weiß nicht, wie lange ihr zusammen wart. Oder wie eure Beziehung auseinander ging. Und auch nicht, weswegen. Ich weiß nur mittlerweile so viel: Man kann nichts erzwingen. Weder Gefühle bei einer anderen Person, noch bei sich selbst. Es ist auch einfach mal angebracht, traurig zu sein! Du musst den Verlust einer Person überwinden, an die du dich gewöhnt hast, viele Stunden zusammen warst und die eine zentrale Rolle gespielt hat. Das dümmste, was man machen kann, ist sich zu stressn, "drüber hinweg" sein zu wollen. Niemand ist so tough und steckt das sofort weg. Und du willst sicher kein Lügner sein ;)
Man spürt es, wenn es soweit ist. Bei mir hat es erst vor kurzem eingsetzt, dass ich spüre, wie ich langsam, aber sicher überm Berg bin. Das hat fast ein Jahr gedauert.
Alles braucht seine Zeit. Du kannst nicht zu einem Samenkorn sagen "Wachs schneller!". Verstehst du, was ich meine?
Und wenn es eine sehr schwierige Beziehung war, dann würde ich dir sogar einen Besuch bei einem netten Therapeuten empfehlen. Das hätte ich auch, schätze ich, tun sollen. Bei so vielen Fragen, die man sich selber stellt, fängt man nur an, sich zu zermürben. Aber nicht jede Frage muss gestellt werden/ist relevant für einen.
Die Antwort auf die Frage "Warum?" wirst du sowieso nicht in deinem Kopf finden. Aber warum es dir schlecht geht und wie du damit lernst, umzugehen, diese Fragen sind gut und wichtig. Solche solltest du dir stellen. Oder eben ein guter Therapeut.
Du bist nicht frei, wenn du dich selber zwingst. Es ist schwer, loszulassen. Das ist es wirklich. Aber plötzlich kommt der Zeitpunkt, da hast du keine Angst mehr und ... das wars. Bis dahin kannst du es dir ja gemütlich machen, neue Leute kennen lernen und einfach du selbst sein. Mit viel oder ganz ohne Make up.
Achja, und viel Make-Up könnte auch ein Zeichen dafür sein, dass du etwas "überschminken" willst, etwas nicht wahrhaben. Die berühmte "ungeschminkte Wahrheit" über sich selbst und andere ist eben nicht oft die Schönste. Wenn du momentan das Gefühl hast, dich sicherer durch das Make-Up zu fühlen, dann mach es. Irgendwann willst du das auch nicht mehr. Hab ich auch hinter mir. ;)
Du machst das schon.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen! Sonst kannst du mir gerne eine PN schreiben. :)
Liebe Grüße
Luna