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Ich habe für mich gelernt, dass ich auf der Suche nach "starken" Männern bin. In der Vergangenheit repräsentierten für mich die offensichtlich dominanten Männer diese von mir gesuchte Stärke. Nach einigen Beziehungen bin ich jetzt schlauer. Die meisten offensichtlichen bzw. scheinbaren dominanten Männer habe diese innere Stärke nicht. Sie sind, treffen sie auf eine starke, unabhängige, intelligente, nicht unterwürfige Frau (als solche sehe ich mich), dann kommt ihr wahrer Charakter zu Tage: Sie werden bei Auseinandersetzungen beleidigend, aggressiv, demütigend, irrational, bockig, manipulativ und driften ins Kleinkindverhalten ab. Von der ursprünglich erhofften Stärke bleibt nichts. Diese Männer ziehen ihre Dominanz, indem sie sich über andere heben, andere abwerten, sich selbst aufwerten. Cefeu hat das gut erklärt.
IIch bin selbst sehr selbstbewusst, positiv, offen, neugierig, in schwierigen Lebenssituationen komme ich klar. Ich kenne mich gut, meine Grenzen. Ich weiß vieles und kann vieles. Ich habe eine positive Ausstrahlung, lerne gerne und schnell neue Leute kennen. Ich feiere genauso gerne, wie ich mit einem guten Buch auf dem Sofa sitze. Ich kenne meine schwächen, ich kann manchmal stur und dickköpfig sein, mich zu entschuldigen fällt mir manchmal schwer, bei Stress neige ich dazu meinen Frust auch mal ungerechter Weise an meinem Liebsten auszulassen. Gerade dann bin ich aber extrem zuneigungs- und liebebedürftig. ich kann hitzige Diskussionen führen, meine Meinung vertreten, aber alles, ohne ausfallend zu werden.
Ich kann eine tolle Freundin und Partnerin sein, bin aber ab und an auch eine Herausforderung. Einen "schwachen" oder "unterwürfigen" Partner könnte ich nichts abgewinnen. Nach kurzer Zeit würde er mich langweilen und ich würde ihn verlassen.
Scheinstarke oder -domintante Männer geben mir auch nicht, was ich brauche.ich für meinen Teil habe verstanden, dass ich die gesuchte Stärke meines Gegenübers auf andere Weise entdecken muss. Dominanz ist für mich nichts negatives. Stärke auch nicht. Ein starker, dominanter Mann ruht in sich selbst. Er weiß um seine Fähigkeiten, seine Bedürfnisse und seine Schwächen. Er ist selbstbewusst, positiv eingestellt, aber realistisch. Er lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Er handelt überlegt und bestimmt. Er braucht nicht ständig Bestätigung von außen, er lässt anderen ihren Freiraum. Er reitet nicht auf Fehlern seiner Mitmenschen rum und hat es nicht nötig, sich in den Vordergrund zu drängen, anzugeben oder andere herabzuwürdigen.
Er steht zu Fehlern und kann über die Fehler von anderen hinweg sehen. Er hat Humor und Charme, weiß sich in verschiedenen Situationen richtig zu benehmen. Er kann das Ruder in die Hand nehmen, wenn nötig, macht es aber nicht ständig. In Diskusionen macht er seinen Standpunkt deutlich, lässt andere Meinungen aber zu. Nur in wenigen begründeten Ausnahmefällen lässt er Auseinandersetzungen nicht zu.