hedvig_12536043ahm... das war eine VERMUTUNG von mir zu einem MÖGLICHEN Hintergund.
Ich kenne weder Dich noch ihn, ich kann doch nur raten ^^
"Ich tue wirklich alles für ihn" ist meiner (!) Meinung (!) nach in jeder Beziehung ein Fehler an sich.
Ob man miteinander reden kann, hängt oft auch davon ab, wie man miteinander redet. Und bevor Du mir jetzt aufzählst, wie toll Du das machst: mir geht es mehr darum, "eine Sprache zu sprechen" als um richtig oder falsch.
Ein Beispiel, was glaube ich die meisten kennen:
Man spricht ein Problem an. Erzählt von etwas, was man am Tag so grob unschönes erlebt hat und was einem "an die Nieren gegangen ist".
Im wesentlichen gibt es darauf 3 mögliche Reaktionen:
- a) ja, da kannst Du ... (in einem Wort: Lösung)
- b) oh wie schrecklich, Du Arme, das tut mir leid *in den Arm nimmt* (Trost, Mitgefühl)
- c) oh, ja, das kenne ich, habe ich letztens auch sowas erlebt, da war... (relativieren, herunterspielen).
Jeder Mensch fühlt sich bei genau einem der 3 "gut aufgehoben" und bei den beiden anderen nicht ernst genommen / verschaukelt / ... nur leider: ist das
1. nicht bei jedem das gleiche und
2. den meisten nicht bewusst.
Wenn man also sagen wir Trost selbst erwartet und möchte, wird man bei anderen auch mit Trost reagieren. Jemand, der relativieren erwartet / möchte wird sich aber bei dieser wundervoll gemeinten Reaktion gründlichst unwohl fühlen (und umgekehrt nicht ernst genommen, von einem totalen Egomanen ver***, wenn man Trost sucht und relativieren bekommt).
Jemandem, von dem ich weiß, dass derjenige mit Trost / Mitgefühl reagiert, werde ich also höchst ungern von etwas erzählen, was mir auf der Seele liegt, denn ich bin beispielsweise Typ c) - im Unterschied zu mir sind die meisten Frauen Typ b). Nur klar ist das so fast keinem.
Es merkt nur die eine, dass sie nicht ernst genommen wird und der andere, dass es ungenehm ist, darüber zu reden.
Dabei würde es für beide buchtäblich Wunder wirken, wenn sie einfach mal nicht das machen, was SIE sich wünschen würden, sondern schlicht und simpel das, was derjenige, der gerade von dem Problem erzählt, sich wünscht.
Warum ist das so simpel und doch kommen die wenigsten darauf? Weil sich jemand, der sich Trost wünscht, gar nicht VORSTELLEN kann, dass es tatsächlich Menschen gibt, für die herunterspielen richtig wäre und sich auch nicht vorstellen WILL, selbst so zu reagieren, weil man das als "rücksichtslos und ich-bezogen" empfindet.
War nur ein Beispiel. Und ich wette, das kennst Du. Wie viele schätzt Du, gibt es davon noch?