Ich entschuldige mich jetzt schon für den langen Text, aber ich muss mir das von der Seele schreiben :/
Vor ein paar Wochen bin ich mit einem Kollegen ausgegangen, der mich interessiert hatte.
Der Abend war ganz nett, doch ich hab an dem Abend schon gemerkt dass er nicht ganz der Typ ist, der mir gefällt. Ich hab an dem Abend eigentlich auch erwähnt das ich überhaupt kein Beziehungsmensch bin, bisher habe ich auch nur lockere Verabredungen gehabt und nichts festes.
Ich hab gemerkt das er mich zum Abschied eigentlich küssen wollte, doch ich bin recht schnell zurückgewichen und hab mich verabschiedet. Gleichzeitig war ich mir unsicher, weil ich ja doch irgendwie "was von ihm wollte". Am nächsten Morgen lud er mich direkt wieder ein und wir waren zusammen aus. Völlig betrunken lief dann auch was und er meinte ich sei ja so perfekt und seine Traumfrau und er habe es satt zu suchen.
Allein davon war ich schon überfordert. Dennoch hab ich die Nähe genossen, weil ich seit meinem Umzug in eine neue Stadt noch nicht wieder viel Anschluss hatte... Als wir uns das nächste Mal bei der Arbeit sahen, war es schon irgendwie sehr aufregend und gleichzeitig beängstigend, weil ich selbst nicht wusste was ich jetzt eigentlich fühle. Irgendwie war da was, gleichzeitig aber sträubte ich mich total dagegen.
Rückblickend fand ich glaub ich nur die Vorstellung von einer heimlichen Affäre am Arbeitsplatz reizend :/
Er wollte direkt nach der Arbeit wieder was mit mir unternehmen, doch ich wollte nur nach Hause und bin dann auch gegangen. Vertröstete ihn aber auf den nächsten Tag.
Am nächsten Tag saß ich dann schon bei meiner besten Freundin am Küchentisch und habe ihr mein Leid geklagt. Seine vielen, sehr, sehr ehrlichen SMS und seine Aussagen vom zweiten Abend machten mich völlig fertig. Hatte er mir am ersten Abend erzählt er wolle Frau, Haus, Kinder und Hund. - Dinge die ich definitiv nicht will.
Ich haderte lang mit mir, wollte ihm jedoch nicht noch mal absage und traf mich mit ihm. Wir redeten ein wenig, hauptsächlich erzählte er von seiner vergangenen gescheiterten Beziehung, die erst vor nicht all zu langer Zeit in die Brüche ging. Da hatte ich schon den Eindruck dass er wahrscheinlich noch gar nicht darüber hinweg ist, auch wenn er mir das tausend Mal versichert hat. Gleichzeitig meinte er, dass sei alles Vergangenheit und er habe ja jetzt mich.
Da spürte ich es eigentlich schon. Panik und Fluchtgedanken. Ich wollte am liebsten weg.
Zwei Tage lang fühlte ich mich hundeelend, weil er mir weiterhin die übertrieben nettesten Komplimente und Texte schrieb, während ich einfach nur die Zeit zurückdrehen wollte. Ich nahm also all meinen Mut zusammen und schrieb ihm, dass mir das alles viel zu schnell geht und ich das nicht gewohnt sei und Abstand brauche.
Statt wie erhofft es wirklich zu verstehen, meinte er völlig verständnisvoll zu sein und zu wissen weshalb ich diesen Abstand bräuchte (ich erzählte ihm von einem Typen dem ich drei Jahre hinterherlief... das war das einzige Mal das ich wirklich Liebeskummer hatte das erklärt natürlich alles. Vor allem Jahre später). auf jeden Fall meinte er, er würde um mich kämpfen und mich nicht gehen lassen.
Er verstand einfach nicht das ich aber gehen wollte. Wir verabredeten uns wieder und ich hoffte, dass meine Gefühle einfach ausreichen würden. Das sie kommen würden... wenn ich ihm die Chance gab. Aber an dem Abend, da wollte er direkt wieder über Beziehung reden. Ich konnte ihm keine klare Antwort geben, war ich recht überrumpelt und wusste ich auch ehrlich nicht, was genau ich jetzt sagen sollte. Ich brachte es in dem Moment nicht übers Herz zu sagen das ich keine Beziehung will. Ich war mir so unfassbar unsicher, weil ich doch irgendwie wollte.
Ich ergriff die Initiative und gab ihm einen Abschiedskuss, was ihn überraschte. Mein Fehler. Ich wollte wissen, ob ich genug fühle und hab dabei gar nicht an ihn gedacht. Ich merkte das ich gar nichts fühle, während er total glücklich war.
Und ich hasse mich so sehr dafür. Seit diesem Abend bin ich immer mehr auf Distanz gegangen, weiche ihm aus und antworte ihm eigentlich so gut wie nie auf seine vielen SMS, die immer schrecklicher für mich werden. Leider war ich die letzte Zeit zeitlich extrem eingespannt, weshalb ich einfach kein Zeitfenster gesehen habe, in dem wir beide genug Luft gehabt hätten um zu reden. Ich weiß das ich es langsam hinter mich bringen muss... Ich muss Klartext reden, denn mein weiterer Versuch ihm deutlich zu machen das ich einfach nichts von ihm will, hat nur wieder damit geendet das er denkt ich sei einfach so unsicher weil ich verletzt wurde und er wollte mir zeigen das ich es Wert bin und blablabla (ich bin wirklich kein unsicherer Mensch, aber scheinbar habe ich den Eindruck auf ihn gemacht oder er braucht so einen Menschen? Ich weiß es nicht...) Ich fühl mich nur so hilflos weil er wirklich ein extrem netter Mensch ist und ich ungern auf den Gefühlen anderer herumtrample... (gut gesagt, was tu ich denn im Moment ) Andererseits muss sich das ganze ja auch irgendwie ausgehen, da wir uns definitiv hin und wieder bei der Arbeit sehen werden... und dort leider auch reden müssen. Für mich wäre das kein Problem, aber ich denke er hat sich zu schnell in etwas reingesteigert und ganz ohne ihn zu verletzten komm ich aus der Sache nicht raus...
Irgendwelche Ratschläge? :/
Seh ich das vielleicht zu eng, oder hat er sich da auch einfach in was verrannt? (diese ersten Treffen fanden an einem einzigen Wochenende statt, und seitdem lief eigentlich nichts mehr außer einem einzigen Kuss... so sehr kann er doch nicht an mir hängen?! Er kennt mich doch auch kaum, ich bin wirklich nicht der Typ Frau denn er sucht...)