Hallo Leute,
keine Ahnung was das ist, ... nach jahrelangen leidenschaftlichen Beziehungen ohne Fundament ( Respekt, Ehrlichkeit, Treue, Geborgenheit, Zukunftsperspektive ) habe ich nun endlich eine Beziehung mit Fundament aber OHNE Leidenschaft.
Ich halte mich für eine mitlerweile sehr bodenständige, leidenschaftliche Frau, die ein festes Zuhause braucht und ein großes Sicherheitsbedürfnis hat.
Ich war seit meinen Mittzwanzigern ein paar Jahre im Ausland an verschieden Orten, alle halbe -jahr woanders und hatte dort immer schnelle Bekanntschaften, die ich als Beziehung handhabte, die Männer aber meistens nicht. Ich hatte viel und leidenschaftlichen Sex mit diesen Männern. Vermisste aber immer Geborgenheit und Vertrauen.
Nun bin ich seit 4 Jahren zurück in Deutschland, weil ich ein Zuhause brauchte, das Gefühl hatte, sonst den Boden unter den Füßen zu verlieren, und ich endlich einen Freund wollte, der mir Sicherheit gibt.
Tatsächlich ist dieser Mann in mein Leben gekommen. Er gibt mir Sicherheit. Er tut alles für mich. Er ist immer erreichbar und hilft mir bei allem, was ich nicht kann oder wo ich seelische Unterstützung brauche. Wir unternehmen viel, er ist ein positiver Mensch, hat dieselben Wertvorstellungen wie ich und ich hatte nie geglaubt sojemanden jemals zu finden! Wir wünschen uns beide eine Familie, unsere Eltern mögen ihn bzw. mich. Seit 1,5 Jahren wohnen wir nun zusammen.Ich habe ALLES AUßER LEIDENSCHAFT.
Und ich vermisse das so sehr.
Immer stelle ich mir die Frage: Muss ich mich entscheiden zwischen Partnerschaft und Leidenschaft oder gibts das vielleicht doch zusammen?
Vermisse ich das nur weil ich es jahrelang nicht anders kannte, oder brauche ich das wirklich zum Glücklichsein?
Am Anfang hatten wir eine Fernbeziehung und da hatten wir 1x Sex am we wenn wir uns alle 2 Wochen sahen, da fand ich das auch schon wenig, aber ich schob das immer auf den direkten Vergleich zu den egoistischen Malakas die ich vorher hatte. Ich hab ihn auch darauf angesprochen, er meinte, es läge an unserer Fernbeziehung, und er wenn wir uns treffen schliesslich nicht alles nachholen kann, was er vermisst hat, nur weil ich dann eben gerade diesen Sa und So. da bin. Ich fand das erstmal toll, fühlte mich als Mensch gewertschätzt, hatte das 1. mal seit langem nicht mehr das Gefühl vielleicht nur zur sexuellen Befriedigung da zu sein.
Doch als wir dann zusammengezogen sind, wurde es eher noch weniger. Wir sprechen von ziehmlich genau 1x im Monat. Meistens folgt der Sex nachdem ich mich beschwert habe, dass wir es gar nicht mehr tun, und ich nicht weiß wie das weitergehen soll. Dannach ist wieder für 4-5 Wochen Sendepause bis ich mich wieder zurückziehe und erneut eine Diskussion aufkommt. Er reagiert zunehmend genervter von den Diskussionen darüber, sagt es fehlt ihm halt nicht so, er denke oft einfach nicht dran, oder ich sei dann immer zur Arbeit wenn er gerade Lust hätte ( wir haben beide Schichtdienst ) er hätte so viel Arbeit und könne schlecht abschalten, ihm sei die Zukunftplanung und deshalb das Engagement auf der Arbeit momentan wichtiger , weil er so lange Zeit vertrödelt hat und jetzt mal durchstarten muss, damit man sich im Alter was leisten kann, und auch der Familie was bieten kann. Auf mein Argument, dass man aber ohne Sex gar nicht über eine Familie nachdenken bräuchte, denn wovon bitte sollte ich denn schwanger werden???, fällt ihm nichts ein.
Außer ein schnelles Küsschen, viele kurze Umarmungen zwischendurch und 5 Min Händchenhalten vorm Schlafengehen passiert nichts. Und jeden Abend warte ich im Bett und träume von erotischen Gefühlen mit irgendwelchen Männern, während er nebenan vor seinem Laptop oder politischen Diskussionen zur Euro-krise einschläft.
Ich stecke fest, im Teufelkreis der Gegensätze!
Treue ist oberstes Gebot für mich und Fremdgehen absolutes NOGO. Aber ich google und lese schon jeden Artikel über irgendwelche Seitensprung-dates oder Sexparties, stelle aber fest, dass das keine Alternative ist.
Meine Gedanken kreisen zwischen Heiraten und Trennung, was anderes gibt es nicht. Ich bin 34. Die Uhr fängt auch immer lauter an zu ticken, was die Entscheidungsfindung nicht gerade einfacher macht, zumal sich auch nach der 20. Diskussion darüber absolut nichts an der Situation ändert. Und doch kann ich mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen, weil wir sonst wirklich alles miteinander teilen, planen und erleben. Wie ein Paar, wie ich es mir immer vorgestellt habe, wenn nur das Sexproblem nicht wäre.
Dann sagen andere wieder, die perfekte Beziehung gibt es nicht. Ok, muss ich mich also zwischen den Superlover und dem lieben Papa entscheiden, ja?
Da ich nicht mit Freunden oder meiner Familie darüber reden will, hoffe ich hier von Euch Unterstützung und Rat zu bekommen.