Tja, welche von uns ist duemmer? Mein Mann der meint er koenne so was wie ein Betrug 18 Monate vor mir verheimlichen? Oder ich der genau wusste dass er mich anluegt und trotzdem da blieb? Mich trotzdem von ihm habe anschnauzen lassen weil ich die "Dreistigkeit" besass ihm ins Gesicht zu sagen dass ich weiss dass er luegt und er einfach weiter machte mit "Der Betrug habe ich doch nur erfunden!!!"
Aber nun ist es raus. Und jetzt? Die ganze Zeit blieb ich bei ihm weil ich die Wahrheit von IHM hoeren wollte, egal was meine innere Stimme mit sagte und egal was fuer mein Verstand glasklar war. Und gestern hatte ich das erste Mal den richtigen Beduerfnis nach diesem Gestaendnis zu gehen. Obwohl ich es schon Monate vorher wusste und ihm das auch gesagt habe. Warum jetzt, wenn er endlich mit der Sprache rausrueckt? Da sitzt er auf die Couch, heult Rotz und Wasser, meint er haette nur gelogen weil er Angst hatte dass ich ihm verlasssen wuerde, dass er mich liebt, mich braucht, zu der anderen haette er schon seit ueber einem Jahr keinen Kontakt mehr (das glaube ich sogar einen Stueckweit, denn wenn er nicht arbeitet ist er seit dem IMMER nach Fahrtzeit zu Hause, auf jeden Fall koennen sie sich nicht treffen, nicht auf der Distanz, was mit Anrufen und so ist - keine Ahnung)
Da sitzt der Mann, in Selbstmitleid versunken, pfleht nach einem Neuanfang und ich frage mich "was regt sich in mir, wenn er hier so vor mir sitzt?" Die Antwort lautet - Nichts. Kein Mitleid, kein Hass, keine Szenen meinerseits. Einfach nichts.
Was ist das? Ich bin jetzt fast 7 Jahre mit diesem Mann zusammen, habe 2 Kinder mit ihm, habe ihm irgendwann mal geheiratet und jetzt ist es schon so weit?? Er will ein Neuanfang, aber ich bin ehrlich, ein Wildfremder wuerde ich mehr Glauben und Vertrauen schenken koennen als ihm.
Er will einen Neuanfang, wenn ich mitmachen wuerde heisst dass fuer mich weitere Monate, gar Jahre, ohne Vertrauter, ohne jemand bei dem ich mich geborgen fuehle. Wenn ich diesen Neuanfang mache, kann ich dann dafuer garantieren dass ich aus diesem Gruenden nicht "seinen" Fehler wiederhole? Das woanders suche, was ich schon diese 18 Monate nicht in meine Ehe bekomme? Bis jetzt bin ich standhaft gewesen, wollte die Sache nicht komplizierter machen als was sie so schon war.
Er war mit der Familie "ueberfordert", wollte die zwar haben, aber nach seine "laengste" beziehung, wollte er endlich mal "Freiheit" geniessen.
Ich weiss garnicht wie so einen Neuanfang anzugehen ist. Ich weiss garnicht was man dabei schon geklaert haben muss und welche Voraussetzungen dafuer sein sollen.
Oder vielleicht muss ich alles erstmals ein bisschen Sacken lassen, vielleicht bin ich im Moment nur "taub" aber die Gefuehle, welcher Art auch immer, kommen dann irgendwann spaeter auf.
LG,
Tess