Was soll ich tun ??
Mein Mann und ich so verschieden, was Emotionen betrifft. Ich bin super emotional, öfter nachdenklich oder auch mal traurig, möchte dann einfach reden, in den Arm genommen werden, ermutigt werden; was ihn interessiert, ist Börse (er ist Banker), Sport, Politik und Autos.
Klingt soweit nach typischem Mann-Frau-Problem. Klingt auch so, als wäre mein Mann ein Prollo. Dabei ist er sehr intelligent, sieht voll sensibel aus (sehr schlank, Locken, sensible Gesichtszüge.), ist manchmal auch schüchtern-zurückhaltend, so dass ich zu Beginn annahm, er sei sehr sensibel. Man könnte auch meinen, ich sei eine nervige Psychotussi, die zu viel will. Hier ziehe ich mir den Schuh ein bisschen an. Hatte es nicht so einfach/ es mir selber unnötig schwer gemacht: alleinerziehend (Kind aus 1. Ehe), sehr spät Studium abgeschlossen, keine feste Arbeit, wenig Freunde (durch immer wieder depressive Phasen)und sicherlich latenter Hang zu depressiven Stimmungen machen mich sicher manchmal nicht einfach. Ich übernehme aber Verantwortung hierfür und versuche mich zu ändern, sehe meinen Anteilwar auch schon oft tapfer, habe Gefühle unterdrückt und einfach funktioniert, hatte auch richtig gute Zeiten, wo ich stabil und fröhlich war. Das Problem ist, dass SOBALD es mir schlecht geht, ist mein Mann nicht für mich da. NIE.
Was mich dabei verrückt macht, ist dass er irgendwie aber kein A....loch ist. Es scheint mir eher so, als wäre er emotional gestört. Er hat null Kontakt zu seinen Emotionen, jedenfalls nicht zu den negativen. Aeusserlich ist er super charmant, immer höflich, plaudert gerne freundlich mit jedem, der typische Kerl, den ALLE mögen und von dem sie denken, ich hätte es nicht besser treffen können. Leider ist er aber nur so, solange alles extrem oberflächlich scheint. Sobald es emotionaler, tiefer wird, entzieht er sich, und wenn ich dann insistiere, wird er sehr aggressiv. Seine Emotionslosigkeit zeigt sich so, dass er was mich betrifft, niemals enthusiastisch sein könnte (wenn er Sportlern im Fernsehen zusieht schon; nie habe ich seine Augen so leuchten sehen, wie bei sportlichen Hochleistungen anderer), aber auch niemals Mitgefühl empfinden könnte. Egal, ob ich wirklich krank bin und Schmerzen habe oder ob ich wegen irgendetwas traurig bin (schwierige berufliche Zukunft etc.), dann sieht er mich an, als wäre ich ein Alien und ich kann förmlich spüren, wie er nur weg von mir will. Solange ich gut drauf bin, ist alles gut, sobald ich die kleinste Kleinigkeit brauche, ist er weg und kommt dann später gut gelaunt wieder in der Hoffnung, dass ich mich von allein wieder erholt habe.
Die letzten Monate ist das wegen meiner Halb-Arbeitslosigkeit so eskaliert und hat sich immer mehr hochgeschaukelt, dass es echt zu krassen Szenen kam, von denen ich wirklich zutiefst geschockt bin. Ich möchte das unterdrücken, weil ich Angst habe, die Beziehung zu beenden, aber mein vertrauen ist so erschüttert und er tut NICHTS, es wieder herzustellen.
Mein Mann ist fest davon überzeugt, dass er mit jedem gut auskommt, ausser mit mir (stimmt in gewisser Weise auch, aber kein Kunststück bei oberflächlichen Beziehungen). Er findet, ich habe psychische probleme und sei deshalb unnormal etc. (verrückt), er funktioniere ja schliesslich prima (im Job, na toller Beweis für Beziehungsfähigkeit).
Wie sieht das nun konkret aus? Naja, so, dass er Versprechen bricht, so wie es ihm gerade passt. Wenn er Party bis zum Morgen machen will, dann macht er es, meine sms ignoriert er (obwohl wir ja eiglt ne Familie mit Kind sind und ein Familienvater sowas nicht mehr ständig machen sollte), und das alles ja nicht nur einmalwenn er heimkommt, vergräbt er sich immer hinter dem PC: Börse, Autos, Sport. Ich warteund warteist ja ok, wenn denn mal was zurückkäme, irgendwann. Aber er ist fähig, sich ins Bett zu legen mit einem kühlen Gute Nacht. Sobald ich dann frage kannst du mich vllt mal streicheln etc. ist alles zu Ende. Egal, was ich fordere, damit kann er nicht, sei es auch nur eine Frage, sei es auch nur streicheln. Er HASST es, wenn ich in irgendeiner Weise bedürftig bin. Das ist nun natürlich ne super Konstellation: Halb-Depri-Tante und gefühlloser Autofreak.
Das Problem ist dass er wirklich meeeega aggressiv wird, sobald ich was fordere und nicht gut drauf bin: er schreit, dass ich gleich seine Faust in meiner Fresse spüren werde (hat er bisher noch nicht durchgezogen), stößt mich weg, lässt mich die ganze Nacht weinen und schläft friedlich daneben (kann überhaupt sofort einschlafen, auch wenn er sich voll aufgeregt hat und wir uns trennen wollen). Warum weine ich die ganze Nacht? Weil er mir gegenüber gleichgültig ist, er sagt Dinge wie:
"Verantwortung ist langweilig.Verpflichtungen sind unangenehm.in guten wie in schlechten Zeiten, das haben die Leute nur eingeführt, damit der Partner was vom anderen fordern darf.nur weil du 99mal auf was verzichtest, was du gern von mir hättest, heisst das nicht, dass du das Recht hast, es beim 100sten Mal einzufordern, denn du hast kein einziges Recht (- es handelt sich hier um den Wunsch nach einem gemeinsamen Spaziergang).traurig sein über etwas, das man nicht haben, kann, macht keinen Sinn, also hör auf, nimm was, trink Alkohol, nimm Pillen, aber sei still!!.....Ich dachte immer, Liebe wäre, glückliche Momente zusammen verbringen, alles andere interssiert mich nicht.Ich will nicht über mich nachdenken.ich will mich nicht verändern" etc etc.
Er will eigentlich nur, dass ich glücklich bin, weil ich dann still und pflegeleicht bin, aber an diesem Glück will er null mitarbeiten. Wie gesagt, hier trifft Extrem auf Extrem, denn ich sehe, dass es mit mir auch nicht immer einfach ist, da ich wie gesagt manchmal Sinnlosgkeitsgefühle habe und das Gefühl, dass nichts voran geht in meinem Leben. Ich bin dann sehr antriebslos etc. eben depressiv, aber das ist nicht immer, ich habe schon viele Besserungen gehabt, vor allem, seit ich nen Abschluss habe (ist ja wohl auch nur menschlich, dass man ohne Abschluss mit 30 Jahren und Kind nicht super relaxed ist). Ich sehs wenigstens ein und versuche mich zu verbessern- was er verneint. Er findet ich mach null Fortschritt, aber es wirft mich immer wieder zurück, wenn ich brav und tapfer bin und mich bemühe, die gute, strahlende Ehefrau zu sein, und er aber NIE, wenn ICH ihn mal brauche, für mich da ist. Das zeigt sich auch an praktischen Dingen, wenn ich irgendetwas brauche, sei es einen Telefonanruf, ein Formular ausfüllen, egal, er lässt sich ewgi Zeit damit und wartet immer bis zum Streit, auf der Arbeit hingegen, ist er brillant und der 1a-Angestellte, der mehr macht, als er muss.
Was ist das nur?? Muss man Männer so akzeptieren? Er behauptet immer dass er mich liebt, aber er sagt das mit so einem starren Gesicht und null Zärtlichkeit, aber er wiederholt es, wann immer ich will. Wenn ich ihn frage, ob er mich streicheln kann, wird er verkrampft und tätschelt mich widerwillig. Durch den ganze Scheiss hab ich Herzrasen gekriegt und Hyperventilation über Monate. Als ich dann letztens zitternd neben ihm lag und ihn bat, mich zu streicheln (ganz lieb hab ich gebeten), weil ich das beruhigt, erstarrte er wieder, meinte, ich sei nie zufireden mit dem was ich habe (er hielt mich steif im Arm) und müsse mal lernen, mit dem zufreiden zu sein was ich habe ich könne halt nicht immer fordern. Mein Gott, ich wollte dass er mich streichelt, weil mein Herz raste, ich wollte nicht, dass er bei -30 draussen einen Nackttanz aufführt
Der typische Narzisst ist er aber auch nicht. Was andere von ihm denken, ist ihm herzlich egal, ich habe selten so einen unabhängigen Mann getroffen. Er ist auch, obwohl er sehr viel Geld verdient und echt n hohen Posten hat, überhaupt nicht eingebildet oder angeberisch, kleidet sich sehr einfach, kein Angeberauto etc, was ich sehr sehr mag. Er kauft sich fast nie was, ist sehr grosszügig (ok, keine Ahnung, wie er wäre, wenn er das Geld weniger locker sitzen hätte, aber es gibt auch reiche Männer die geizig sind), er lässt mir volle Freiheit: ich habe mit 30 nochmal studiert und einen Bachelor gemacht, er war froh, dass ich endlich ausgeglichener war. Ihm wäre es auch recht, wenn ich Hausfrau wäre, hauptsache ich bin glücklich. Nur ist niemand IMMER glücklich, wir alle wollen manchmal ermutigt und in den Arm genommen werden, zweifeln an uns selber etc. Und dann kann ich sicher sein, dass er mich noch mehr an mir zweifeln lässt und mich von sich wegstösst.
Manchmal denk ich fast, er ist auf seine Art depressiv, denn er hat ein sehr grosses Risikoverhalten, denn er fährt oft betrunken Auto (220 km/h letztens), als wir mal Streit hatten, fuhr er sein Auto zum Totalschaden. Wenn wir Streit haben, flippt er voll aus und sagt diese oben genannten Dinge, dann frag ich mich immer: soll ich das jetzt ernst nehmen? Oder sagt er das nur in seinem Wahn? Er scheint mir im Streit echt die Intelligenz von nem Hund zu haben und sagt Dinge, die so ABSURD sind (eigentlich Lügen), die er sich aber selber glaubt (!!!), was mich sehr verletzt.
Er selber ist ständig von allem verletzt und reagiert beleidigt, findet mein verhalten unter aller Sau. Als ich uns zum Tanzkurs anmelden wollte, damit wir mal was schönes zusammen machen, war das angeblich wieder nur ein anderer Versuch, einen Liebesbeweis zu erzwingen. Als ich mal schlimmen Husten hatte und nen Hustenanfall und um Luft gerungen hab, brachte er mir ein Hustenbonbon. Ich konnte aber gar nicht sprechen,, die Tränen rannen mir runter und ich schob deswegen das Bonbon das er mir vor die Nase hielt, wortlos beiseite. Da schleuderte er das Bonbon gegen die Heizung und schrie, dass er ja nie was korrekt mache.das war am Anfang unserer beziehung, also an Altlasten aus unserer Beziehung kann so ein Verhalten nicht liegen. Er war schon immer so.Ach so, im Bett läuft alles super, das ist der einzige Ort wo wir uns verstehen (und eben, wenn wir beide gute Laune haben, dann ist alles easy), teilweise ist das Bett der enizige Ort, wo er mal zärtlich oder enthusiastisch ist.Uebrigens ist ER auch NIE schlecht gelaunt, immer gleich, manchmal höchstens schweigsam. Er Würde NIEMALS an sich zweifeln, stellt sich nie in FFrage, hat noch nie sein eigens Verhalten bedauert, was ein schlechtes Gewissen ist, weiss er nicht, er macht mir Vorwürfe, wenn ich mal eins habe, weil ich manchmal denke, ich mache als Mutter Fehler. Er ist dann nur genrvt von meiner Selbstkritik und findet das total zurückgeblieben. Er sagt auch, dass da nix ist, in ihm, ich würde immer was suchen, aber da sei nun mal nix, er habe keine Probleme, was Trauer sei, weiss er nicht etc. Das meint er ganz ernst und wird wütend wenn ich sage, dass das unnormal ist.
Es ist für ihn halt auch klar, dass ich die Verrückte in der Beziehung bin und ICH mich ändern muss. Nachdenken will er nicht, meine Briefe hat er oft nicht gelesen, geantwortet sowieso nicht, alles wird immer unter den Teppich gekehrt und dann ist er zufrieden und glücklich und findet mich fruchtbar, wenn ich dann noch an den negativen Dingen (dem letzten Streit) zu knabbern habe. Er ist emotional so unabhängig von mir, als ich mich mal trennte, lebte er weiter wie zuvor und meinte nur ich hab halt keine Lust, traurig zu sein. Ich begreife es nicht. Was denkt ihr über das alles?Danke fürs Lesen. Eine Ratlose (w,32)