Hoi Synapsensprung,
ich muss mich der Kritik hier anschließen: Deine Ausdrucksweise ist zu gestelzt, man versteht Dich kaum. Vielleicht hast Du Angst missverstanden zu werden oder einer hier anwesenden Dame auf die Füße zu treten, aber so ist's nicht besser.
Zu Deinem Problem:
Deine Partnering ist, da bin ich mir ziemlich sicher, nicht durch das Stalking traumatisiert, jedenfalls zeigt sich so etwas nicht in dem beschriebenen Verhalten. Ein Trauma durch Stalking würde sich anders äußern.
Was Du bei Deiner Partnerin beschreibst, scheint für ein leichtes bis mittelschweres Borderline Persönlichkeitsmuster zu sein. Das würde verschiedene Dinge u. a. auch das Stalking erklären. Und eine Therapie kann da ggf. nur temporär etwas lindern (siehe weiter unten).
Borderliner sind sehr gut darin, Liebe zu vermitteln - das erfolgt extrem intensiv und ist oft sehr verführerisch bzw. 'süchtig machend'. Gleichermaßen sind Borderliner nachdem sie ihre "Phase" umschalten auch extrem grausam bzw. verletzend. Du erkennst Deine Partnerin wahrscheinlich spätestens jetzt wieder.
Eine schwache Persönlichkeit oder jemand die diese Mechanismen nicht durchschaut und mal eben fallen gelassen wird, kann da leicht in blinden Zorn, *'one-itis' und ggf. auch Stalking verfallen. Das würde die vergangene Geschichte erklären. Der Mann hatte wahrscheinlich auch ein schwaches Selbstbewusstsein und hat die Borderlinesymptome seiner Ex nicht richtig einordnen können und ihr Verhalten persönlich genommen. ... Wenn man Borderline Verhalten persönlich nimmt, kann man tatsächlich zum Axtmörder werden.
Borderline Spektrum Störungen schließen oft auch emotionale Unreife mit ein. Das 'klassische' Borderline Verhalten ist oft ein weibliches Klischee, ist aber wahrscheinlich Gesellschaftlich auferlegt. Bei Männern wäre das einfach 'rebellisches Verhalten' oder 'ein echter Kerl halt'. Borderline / Affektives Spektrum Störungen können z.B. auf ADHS oder besonderen Kindheitsentwicklungen zurückgehen bzw. korrelieren. Die Forschung ist da noch am Anfang. ... Bei Frauen kann sich das durch den Gesellschaftlichen Druck dann in Borderline Verhalten äußern.
Mein Rat zum Umgang:
ADHS / Borderline / Affective Spectrum Disorder geht mit emotionaler Unreife (sic), funktionalen Störungen aber auch mit hoher Intelligenz (Doofe sind zu doof für ADHS - kein Scherz) und extremem Einfühlungsvermögen einher. Ich würde Dir raten, wenn Du mit Deiner Partnerin zusammebleiben möchstest, folgendes zu tun:
1.) Sei Dir darüber im klaren: Bestimmte Dinge kannst Du von Deiner Partnerin höchstwahrscheinlich nicht oder nur sehr sehr eingeschränkt erwarten - zum Beispiel Verständnis und Nachsicht in schwierigen Situationen. Borderliner können oft gerade dann besonders verletzend sein. Sehr bitter, ich weiss. Du musst mit Deiner GF Souveränität damit umgehen können und Dich auch dann entschuldigen, wenn "sie schuld ist". Das sollte auch nicht herablassend oder verniedlichend erfolgen - darauf reagieren solche Menschen extrem empfindlich.
Das man sich als Mann - vor allem als GF-Übervater - für eine Eskalation aufrichtig entschuldigt, egal wer sie losgetreten hat, ist übrigens ein klassisches Merkmal einer guten und dauerhaften Ehe. Als Frau ist man generel immer ein wenig "Borderline" und dadurch geheimnisvoll und verführerisch - das hat die Evolution so gewollt. Und seinen wir ehrlich - ohne ein bißchen davon wär's für uns Jungs auch sehr langweilig. :-)
2.) Deine Partnerin ist getrieben und hat höchstwahrscheinlich auch ein sehr schwaches Selbstbewusstsein und vielleicht auch anflüchte einer Depression - alles Begleiterscheinungen von Borderline/ADHS. Das darfst Du nie vergessen. In ihren normalen Zwischenphasen muss sie wissen: mein Liebster hält zu mir, egal was mit mir ist.
Kluge Menschen, die schon viele Verluste hatten, merken oft selbst, dass mit ihnen etwas nicht stimmt und sie selbst der gemeinsamme Nenner ihrer biographischen Katastrophen sind. Deine Partnerin muss erst voll und ganz begreifen, das Du sie für voll nimmst, dann wird sie zwischendurch durchblicken lassen, das sie "ein schwieriger Typ ist" und Dir danken, dass Du das mitmachst. Genau das ist der Zeitpunkt ihr sagen, das sie für Dich das beste ist und das immer so bleiben wird.
3.) Borderliner haben schwierigkeiten mit Reizüberflutung und brauchen gleichzeitig deutliche Reize. Minimalistisches Leben und viel Reisen oder eine gemeinsame Outdoorsportart können da helfen. Da Du 3 Firmen führst, fällst Du wahrscheinlich auch in das Gebiet - ihr könnten in bestimmten Bereichen sehr gute gemeinsame Interessen entwickeln - wenn ihr die nicht schon habt.
Bedenke auch: Oft ist Streit und Stress auch eine Art von Selbstmedikation, weil bestimmte Hormone im Gehirn dann aktiv werden. Was beim 'normalen' Menschen funktioniert, ist bei Borderlinern funktionalen Störungen unterlaufen. ADHS / Borderline ist somit auch *keine* psychische Störung, sondern eine körperliche.
4.) Es ist wahrscheinlich, das Deine Partnerin kreativ bis sehr kreativ ist. Wenn Sie nicht schon eine solche Tätigkeit ausübt, solltest Du sie in der Richtung unterstützen.
5.) Wenn Ihr die Zeit und Ruhe findet, sachlich über Eure Reibungen zu sprechen, könnte es ggf. Sinn ergeben, mit einem ADHS Experten (es gibt nicht sehr viele brauchbare in Deutschland) und ggf. Fragekatalogen, Konzentrationstests und Gehirntomographie ADHS auszuschließen (Ausschluß ist wichtig! ADHS *bestätigen* kann jeder Dorfarzt in 5 Minuten - und liegt damit oft falsch.) Dieser Prozess kann mehrere Jahre dauern und ggf. auch längere Reisen durch die Republik mit sich bringen. Sollte sich eine Affektive Störung wie z.B. ADHS bestätigen, kann man ggf. mit einer professionellen Medikation versuchen, die Dopaminlevel im Gehirn einzustellen. Das muss aber professionell und seriös erfolgen. Wenn es funktionert und die Medikation anschlägt, wird Deine Partnerin nicht high, sondern normal. Der finale Indikator, das eine funktionale Störung vorliegt. ... Die Frage ist, ob Du oder Ihr das wollt. Gezämte Borderliner sind einfach nur besondere Menschen. ... Deshalb heißt es ja auch "Boderline" - die Grenzwelt zum Wahn, und nicht der totale Wahn. :-)
Schluß oder Pause machen
Wenn Du - aus was für Gründen auch immer - die Beziehung mit Deiner Partnerin abwickeln willst, gilt das gleiche wie oben, nur noch viel stärker. Sie muss wissen, das Du sie als Mensch für voll nimmst und respektierst und das die Trennung nur mittelbar mit Ihr zu tun hat.
Es kann auch sehr sinnvoll sein, eine abstinente Beziehungspause von einem halben Jahr vorzuschlagen und ihre Reaktion darauf zu beobachten. Daran erkennt man oft, wie sehr sich Borderliner nach Nähe und Geborgenheit sehnen, obwohl sie diese oft nicht aushalten können. Ätzendes Problem, ich weiss.
Was auch immer passiert, Du musst natürlich auch auf Deine emotionalen Resourcen achten und schauen, ob Du selbst eine solche Partnerin aushälst.
Was auch immer Du tust, Du solltest Dir fest vornehmen, wenn Du mit Deiner Partnerin aus Selbstschutzgründen oder andern Gründen brichst, das Du sie emotional in einem besseren Zustand hinterlässt, als Du sie vorgefunden hast. Dazu kann es auch gut sein, wenn Du *ihr* die Möglichkeit gibst, Schluß zu machen! Machtspiele sind hier unangebracht - obwohl gerade Borderliner diese ständig betreiben!
Wie ich dazu komme, das hier alles zu schreiben:
Ich erlebe diese Thematik auch gerade sehr stark bei meiner Freundin, die ich vor einem halben Jahr kennengelernt habe. Wir/ich versuche(n) gerade mit sehr viel Arbeit und Schwankungen eine Beziehung aufzubauen. ... Keine Ahnung ob's funktionieren wird - ich gebe uns noch bis nächstes Frühjahr Zeit für ein oder zwei Zeichen das es weiter gehen könnte.
Sie ist oft deutlich 'borderline-mäßig' unterwegs - verletzend, selbst unglaublich leicht zu kränken und oft stark in der Ablehung und Zuneigung schwankend. Auch durchaus abhängig von der Periode. Sie wohnt im Moment bei Freunden oder in Jugendherbergen, lebt aus zwei Koffern, und hat Jobs, die meist nur ein paar Wochen dauern - als Social Media Managerin und Online PR Frau. Klassisches Ultramodernes Hipster/Prekariats Bohemien bzw. Digitalnomadentum also. Sie reist ständig durch die Gegend, zeigt also auch hier klassische ADHS Verhalten mit ihrere Suche nach Reizen und Input. Ansonsten arbeitet sie 16 Stunden am Tag und schafft wahrscheinlich so viel wie andere in 5 Stunden.
Kurzum, ähnlich wie bei Deiner Partnerin, nur deutlich extremer. Also nix für schwache Nerven. :-)
Wie gesagt, ADHS Symptome äußern sich zumindest bei Frauen durch den stärkeren Druck, der durch die Gesellschaft auf ihnen liegt, mit fiesem Borderline-Verhalten. Da meine Freundin Russin ist in Moskau wohnt und orthodox erzogen wurde, unterliegt sie noch stärker einem gesellschaftlichen Druck. Ich finde es beeindruckend, wie sie mit allen Mittel auch versucht auszubrechen. Auch für mich ein Grund, bei Ihr zu stehen, so lange es gut geht und sie das möchte.
Alles Gute und bleib cool. Ist alles ein gute Übung für die Psyche. Ein nicht-GF wäre wahrscheinlich schon Amok gelaufen. :-)