Das ist individuell unterschiedlich
so, wie es emanzipierte frauen gibt und welche, die sich lieber lenken lassen, so gibt es auch männer, die eine starke frau an ihrer seite schätzen und welche, die eher alleinherrscher sind.
ich lebe seit fast 20 jahren in einem liberalen islamischen land und habe alle möglichen varianten kennen gelernt.
meine schwägerin arbeitet und verdient weit mehr als ihr mann, sie hat ihren eigenen willen und weiß sich durchzusetzen - trotzdem hat das letzte wort nun mal ihr mann.
meine andere schwägerin ist zeit ihres lebens hausfrau mit hingabe. ihr bereitet es freude, ihren mitmenschen die wünsche von den augen abzulesen - aber sie brachte es auch immer noch fertig, ihren (bereits verstorbenen) mann von ihrer einstellung zu überzeugen.
eine nachbarin vermöbelt ihren mann,
eine andere ist quasi unsichtbar...
damit es funktioniert, muss man - wie unten bereits erwähnt - sich lieben und respektieren und - das finde ich auch sehr wichtig - sich gegenseitig auch verstehen! es bringt nichts, irgendwelche forderungen oder gar verbote an den partner hinzuwerfen, wenn der die beweggründe nicht nachvollziehen kann. denn erst dann kann man doch erwägen, ob der partner nicht vielleicht recht hat oder ob seine bedürfnisse nicht doch (ge-)wichtiger sind. umgekehrt muss der partner auch verstehen können, welche bedeutung das anliegen für dich hat, damit er seine ansprüche evtl revidieren kann.
in meiner ehe habe ich unzählige entscheidungen alleine getroffen, trotzdem ist mein mann der chef. ich habe unser heim entworfen, die fertigstellung überwacht und es nach meinem geschmack eingerichtet. ich bestimme, was auf den tisch kommt ;-) und ich gehe 2x die woche arbeiten (was ihm eigentl widerstrebt) und manchmal öfter. ich bin jeden vormittag unterwegs und am WE auch abends. ich pflege umgang mit leuten, die er mir nicht gerade empfehlen würde, und ich fahre neuerdings ein auto, in das er partout nicht einsteigen will. ;)
wir beraten uns gegenseitig und tauschen uns aus (außer er hat seine schweigsame phase), aber das letzte sagen hat doch er.
...auch wenn es meine idee war ;)
trotzdem richte ich mich eigentl stets nach ihm, versuche zuhause zu sein, wenn er aufsteht (er arbeitet nachts), mache ihm seine mahlzeiten und natürlich den ganzen haushalt und ich kümmere mich um die schule und die hausaufgaben. in der kindererziehung spielt er eine tragende rolle (da er ja nachmittags daheim ist). als die jungs noch klein waren, hat er sie immer gefüttert und später beim essen betreut und sie von klein an mit ins geschäft oder zu freunden genommen, was er bis heute so handhabt.
ist das zauberwort vielleicht "wir ergänzen uns"?
gleich sind wir jedenfalls nicht, weder aufgrund unserer herkunft, noch wegen unserer mentalität. wir sind auch nicht gleichberechtigt, denn ich habe ganz andere rechte und pflichten als er (was er noch nie ertragen konnte ist der vergleich: "du machst das doch auch") - aber wir sind gleichwertig! ich bin nicht weniger, weil ich eine frau bin, noch ist er mehr, weil er ein mann ist. das ist ein trugschluss, den man oft im aufgeklärten westen zu hören bekommt. indes lebt man eigentlich nur den biologischen unterschied aus...