Das sind leider genau diese vorgefertigten Meinungen, die ich gemeint habe.
Zum Thema Erniedrigung kann ich nur sagen:
Ich war in meinen monogamen Beziehungen immer treu und bin auch kein besonders flirtfreudiger Typ, so dass "Mann" Grund zur Eifersucht gehabt hätte, dennoch musste ich mich in zwei meiner monogamen Beziehungen aus ungerechtfertigter Eifersucht heraus als "Schlampe" beschimpfen lassen - DAS war erniedrigend.
Ein anderer monogamer Ex ist, wie sich im nachhinein herausstellte noch 1 Jahr länger als er wollte mit mir zusammen geblieben, weil er nicht wusste wo er wohnen soll. In dieser Zeit hat er mit anderen Frauen angebandelt und sich bei diesen darüber ausgeweint, wie unglücklich er mit mir sei und dass er praktisch bei mir festsitzt - DAS war erniedrigend.
Der selbe hat sich übrigens 1 Monat nachdem meine Mutter gestorben ist aus dem Staub gemacht, weil ihm die "Schwere der Situation" zu nahe ging.
Ich könnte noch weitere Geschichten aus monogamen Beziehungen aufzählen, die ich als erniedrigend empfunden habe, nur meine jetzige Partnerschaft ist weit von diesem Gefühl entfernt. Ganz im Gegenteil:
Ich war noch nie mit einem so loyalen, liebevollen und ehrlichen Mann zusammen! Und er lässt keinen Zweifel daran, wer seine Nummer 1 ist.
Nur ein paar Beispiele:
Als er einmal gerade ein Date hatte, hab ich eine schlechte Nachricht erhalten und hab es ihm per Whatsapp mitgeteilt und noch dazu geschrieben, dass es aber soweit o.k. wäre und er sich ruhig später melden kann.
10 Minuten später rief er an mit dem Satz: "Du glaubst doch nicht, dass ich jetzt noch mein Date genießen kann, wenn ich weiß, dass es Dir nicht gut geht. Ich hab mich entschuldigt und der Frau mitgeteilt, dass meine Freundin mich jetzt braucht und jetzt erzähl mal was los ist!"
Das war alles andere als erniedrigend, sondern gab mir das Gefühl mich IMMER auf ihn verlassen zu können.
In einem ähnlichen Fall (allerdings ohne Date) war er beruflich 400km weit weg und ich musste ihn mit Händen und Füßen davon abhalten, nicht sofort in den nächsten Zug zu springen und zu mir zu kommen.
Wie ich bereits geschrieben habe, habe ich auch schon Frauen kennen gelernt mit denen er eine Affäre hatte und die nachher zu guten Freundinnen wurden. Wenn man dann von diesen gesagt bekommt: "Ich wünsche mir auch einmal einen Partner der mit so viel Liebe und Respekt von mir spricht, wie Deiner über Dich!", dann fühlt sich das auch alles andere als erniedrigend an.
Abgesehen davon - warum sollte ich mich erniedrigt fühlen? Niemand zwingt mich dazu und ich könnte jederzeit Monogamie einfordern, wenn ich es wollte.
Wenn irgendetwas an meiner offenen Beziehung erniedrigend ist, dann die Meinungen der anderen Menschen über mich, meinen Freund und unsere Beziehung.
Es fühlt sich erniedrigend an, nicht so gesehen zu werden, wie man ist, sondern als schwach und naiv.
Ich kann es verstehen, wenn hier jemand schreibt: "Ich könnte mir das für mich nicht vorstellen", aber der Grund warum ich mich hier angemeldet habe um 2cat8 zu antworten ist der, dass ich Sätze wie "Mädchen warum tust Du Dir das an?" oder "Das klappt nie und nimmer!" selbst oft genug gehört habe und das ausschließlich von Personen, die niemals selbst in einer offenen Beziehung waren. Abgesehen davon kennt hier niemand die Personen, die Gefühle der Personen und die Umstände um die es geht gut genug um sagen zu können - "Das klappt" oder "Das klappt nicht".
Viele in meinem Bekanntenkreis haben geschrien ob ich dumm bin, mich auf sowas einzulassen und dergleichen. So gut wie alle, haben heute ihre Meinung darüber geändert.
Wenn ich 2cat8 wäre und so einen Thread eröffne, dann würde ich es aus der Motivation heraus tun, dass sich Menschen bei mir melden, die Erfahrungen in diese Richtung gemacht haben. Sowas habe ich mir anfangs nämlich auch gewünscht.
Wenn ich irgendwo die Frage stelle: "Weiß jemand wie man Pizza macht" würde garantiert niemand antworten, der es selbst nie ausprobiert hat. Wenn es um so ein allumfassendes Thema geht, melden sich meistens nur Leute zu Wort, die eigentlich nur eine Vorstellung davon haben, aber keine Erfahrung darin. Das finde ich sehr schade!
Im übrigen gibt es zwischenzeitlich immer mehr Psychologen und auch Forscher, die zu der Ansicht gelangen, dass der Mensch von Natur aus nicht monogam ist.
Sowohl im antiken Griechenland, als auch unter vielen Naturvölkern gab es die Monogamie, wenn nur bedingt.
Erst im alten Rom, wurde Monogamie (ausschließlich für die Frau) eingeführt um die Erbschaftsfolge zu sichern.
Später durch neue Religionen und aufkommende Geschlechtskrankheiten wurde die Monogamie die Regel. Eine Regel die bis heute die wenigsten Menschen dauerhaft einhalten können.
Viele Partnerschaften wurden durch Fremdgehen zuerstört und das obwohl die Partner sich noch liebten, aber nicht verzeihen konnten. Das finde ich sehr traurig, denn es muss nicht so sein.
@2cat8 - Egal was Du tust - Lass Dir von niemandem sagen ob es klappen wird oder nicht. Tu was Du für richtig hältst. Mach Dich darauf gefasst Dich selbst neu kennen zu lernen, wenn Du Dich für die offene Beziehung entscheidest, das ist alles was ich aus Erfahrung sagen kann.
Lass Dir vorallem nicht von Menschen, die nie eine offene Beziehung hatten, irgendeine vorgefertigte Meinung aufdrücken.
Ob es klappt oder nicht, kannst nur Du selber herausfinden.
Niemand hier kennt Dich oder Deinen Freund gut genug um das prophezeihen zu können.
Eine offene Beziehung kann genauso gut funktionieren oder schief gehen wie eine monogame und dazu gibt es in der Zwischenzeit sogar schon Statistiken die das belegen.
Wenn mir heute jemand sagt: "Ich kenn da aber jemanden, der auch eine offene Beziehung hatte und das ging total schief!", sage ich einfach darauf: "Ich kenne da ungefähr 50 Personen, die eine monogame Beziehung hatten und es ging ebenso total schief!"
Das unangenehmste, wenn Du erstmals die Eifersucht in Dir überwunden hast, sind und bleiben die Menschen im Umfeld. Denn wenn Du als Frau die aktivere in der offenen Beziehung bist, sieht man Dich als Schlampe - bist Du der inaktivere Part, sieht man Dich als naives Dummchen, die Deinem Freund hörig ist.
Der Feminismus ist in diesem Gebiet leider noch nicht weit genug fortgeschritten.
Männer haben es da immer noch viel leichter.
Im übrigen date ich auch vorzugsweise Männer, die ebenfalls in offenen Beziehung sind, denn diese kennen die Problematik und behandelt Frauen die auch in offenen Beziehungen sind mit einem weitaus größerem Respekt, als Single Männer, die sich nur eine schnelle Nummer erhoffen und nicht auf Idee kommen, dass eine offene Beziehung aus mehr als aus nur dem Grund geführt werden kann, dass die Frau bloß "sexhungrig" ist.
Und ob sich andere das vorstellen können oder nicht, ich bin stolz darauf die Nummer 1 eines Mannes zu sein, der Frauen offen und ehrlich behandelt, ihnen nicht die große Liebe vorspielt um sie ins Bett zu kriegen und sie auch nicht als leicht zu haben ansieht, wenn sie sich dennoch auf ihn einlassen.
Liebe Grüße
Shalany