wynne_12771520Meine Geschichte
als ich diesen Thread gelesen habe, auf den ich eigentlich nur durch Zufall gestossen bin, habe ich meine Geschichte gelesen. Mir geht es ganz ähnlich,meine Frau und ich sind etwas älter und etwas länger wie Ihr verheiratet. Es war bei uns viel los in den letzten Jahren, anscheinend sind wir uns etwas entfremdet in der Zeit.
Was bei uns dazu gekommen ist, ist das Klimakterium meiner Frau. Sie wollte das Anfangs nicht wahrhaben. Tatsache ist, dass seit etwa vier Jahren nichts mehr so ist wie es vorher war. Ich kann ihr nichts mehr recht machen, nichts ist mehr so wie es war, die ewigen Nörgeleien..., Liebesentzug, tagelange bis wochenlange "Stummfilme" (d.h. keine persönlichen Gespräche, nur mehr Organisatorisches), keine persönliche Zuwendung mehr, auf Umarmungen oder einen Kuss keine Reaktion,
(im Bett ist es ähnlich, 2-3 mal im Quartal bin ich schon happy), ich war und bin einfach nur mehr "fertig".
Dabei glaubt meine Frau, ich wäre der, der an der Misere die "Schuld" hätte und aus jedem Satz den ich sage hört sie einen Vorwurf gegen sich heraus, da muss ich höllisch aufpassen in der Fomulierung.
Wir waren auch bei der Paarberatung, sie ist nur wiederstrebend mitgegangen, hat kein Wort während der Gespräche dazu beigetragen. Erst beim lezten Mal hat der Therapeut sie dazu gebracht etwas von sich zu sagen. Das hat sie mir hinterher vorgeworfen und hat mir unterstellt, dass ich das vorher mit ihm abgesprochen hätte. Seither will sie nicht mehr hingehen.
Eine gute Freundin hat mir geraten, ihr zu sagen, wenn sie die Beziehung retten will, muss sie auch etwas dafür tun.
Das habe ich gemacht, und sie war total überrascht dass sie auch was damit zu tun hätte, die Beziehung zu pflegen. Ärger, große Wut, Tränen, aber seither ist es besser, die ständigen Konflikte sind weniger worden.
Wir sind aber nach wie vor nicht mehr so eins wie früher, es regen sie Dinge auf, die früher nicht einmal ein Wort wert waren, (nicht an mir, allgemeine Dinge) und ich denke mir, schade um die Energie. (aber das ist für das Klimakterium angeblich typisch)
Besonders bekam ich den Rat, auf mich zu schauen, ich wäre nicht für das Seelenheil meiner Frau verantwortlich.
Das hat mir schon geholfen, in erster Linie muss ich danach trachten selbst glücklich zu werden.
Ich lebe nun mit dem Status quo und versuche die Situation so angenehm wie möglich zu gestalten, für sie und für mich. Ich habe mich aber von der Vorstellung verabschiedet, dass die Beziehung wieder so wird wie sie war. Ich achte jetzt in erster Linie auf mich, bevor ich vor die Hunde gehe.
Ich weiß nicht was am Ende dabei rauskommt, kann auch sein, dass am Ende unsere Beziehung zu Ende ist.
Ich hoffe aber immer noch, dass es doch wieder besser wird und unsere Beziehung weiter funktioniert, eine andere Beziehung zwar, aber immer noch eine Bezihung.
Grüße
Speedyfritz