Gar nicht...
Ich verstehe die Frauen nicht, die es aushalten können, die Jahrelang soetwas über sich ergehen lassen.
Die Fernsehgeliebte entspricht nunmal nicht der Realität, es ist nicht so, dass die Geliebte in den Himmel gehoben wird, mit Geschenken überhäuft wird und die eigene (Ehe)Frau total vernachlässigt wird. Die Männer sind wunderbare Freunde, liebevolle Väter und alles in allem stehen sie als eigentlich gute Menschen da.
Am Anfang denkt man sich, das ganze besteht so oder so zum Großteil nur aus Sex, aber das geht natürlich nicht, irgendwann unterhält man sich und lernt sich besser kennen, wie schon gesagt man rutsch irgendwie rein und bleibt dabei, weil man den anderen besser und besser kennen (und auch lieben) lernt (,wenn man ihn nicht schon vorher kannte).
Eine Geliebte zu sein, die nur zum Sex da ist, ist glaub ich gar nicht möglich, sonst wäre es ja fast wie Prostitution ohne Bezahlung (weil irgendwo gehört zum Sex ja noch mehr als der reine Akt). Und so macht man sich schon Hoffnungen. Natürlich geht man nicht davon aus, das er Schluss macht, mit seiner richtigen Beziehung und das er einen liebt, dass es mit seiner Frau/Freundin nur noch eine Sache der Zeit sei, ist wohl eine so einfallslose Lüge wie sie nur Männern einfallen kann (das soll jetzt keine Verallgemeinerung sein, aber von einer Frau habe ich so etwas noch nie gehört). Und irgendwo macht man sich dann doch Hoffnungen und Schluckt und Schluckt und Schluckt.
Es ist der Himmel auf Erden, wenn er da ist, weil es (ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen) doch irgendwo, selbst wenn man es sich nicht eingesteht, Liebe ist. Und es ist schlimmer als die Hölle, wenn er bei ihr ist, wenn er Zeit mit anderen verbringt, wenn man verheimlicht wird. aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, viel früher als der Stolz.
Diesen Stolz wieder auszugraben, war, für mich wohl das Schwerste (obwohl meine Affäre mit ihm nur 3 Monate dauerte), aber die ganze Demütigung die man erfährt, und es ist unendlich viel Demütigung dabei, war zumindest für mich schlimmer als alles andere. Und lieber ohne die Person leben, die man liebt, als mit einer stetig andauernden Demütigung. Das trifft zumindest für mich zu, aber ich beobachte es immer wieder, dass Frauen sich lieber Demütigen lassen, von der Person, die sie lieben, als sich zu trennen, das ganze zu beenden.
Und ob es das ist, was man "Liebe" nennt? Ich denke bei vielen Frauen schon, lieber Liebe als Stolz. Hierbei fällt mir immer wieder von Erich Fried das Gedicht "Was es ist" ein.
Und bei den Männern? Das weiß ich nciht, aber ich denke nicht, denn ein "Ich liebe dich" rutscht viel zu oft zu leicht über die Lippen.