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Du bist aber nur eine von zwei (oder drei) Personen, die damit wird leben müssen. Deshalb solltest du zumindest der zweiten beteiligten Person deine Probleme ebenfalls eingestehen, wenn sie dir so unüberwindbar scheinen - da geb ich der Vorschreiberin Recht.
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Hast Du meine Antwort an lastrada43 gelesen?
Deine Wortwahl hier ist ok. Nur prallen hier philosophische Welten aufeinander - der Pathos stört mich und fordert mich heraus (siehe unten) - sowas schenke ich mir normalerweise, aber Du scheinst nicht zu verstehen was ich hier will und verzerrst in meinen Augen mein Anliegen, was mich ärgert: Ich mache mir im Gegensatz zu anderen Menschen (Männern) wenig über mich selber vor - ich versuche für mich und meine Freundin einen Weg zu finden mit meinen Schwächen umzugehen - der Versuch eines Menschen all seine Schwächen zu beseitigen ist von vornherein zum Scheitern verurteilt - jeder muss letzten Endes selber entscheiden wie er mit seinen umgeht, welche er tilgen kann und welche nicht. Und ich denke, daß ich meine langfristig nicht ignorieren werde können. Du kannst die Schwäche nicht nachvollziehen - und deswegen eigentlich nichts konstruktives beisteuern - was Du kannst ist auf mich mit dem Finger zeigen und mir erzählen, warum ich nicht das empfinden soll, was ich empfinde. Das einzig Konstruktive war der Gedanke meiner Freundin eine offene Beziehung vorzuschlagen - ich weiß noch nicht was ich davon halten soll - aber es ist für mich nicht pauschaler Blödsinn, sondern etwas über das ich gut _nachdenken_ werde.
Und jetzt die Retourkutsche an den Idealisten:
"Genussverzicht", "Egoismus".
Das da:
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Wer seinen Partner "ernsthaft liebgewonnen hat", der geht nicht erst fremd und hält dann die Klappe, der geht gar nicht fremd.
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Ist schlicht weltfremd. Ich kenne ein dutzend lebende Beispiel dafür, daß diese These nicht stimmt.
Du kennst mich gar nicht. Du weißt gar nicht wie viel ich anderen Menschen gegeben hab, oder wie viel ich ihnen nahm, um mich wegen diesem "Makel", über den mein Beitrag geht, mit verzogenen Menschen oder Egoisten zu vergleichen.
Ich denke die meisten Menschen sind egoistisch - und zwar zutiefst. Unser ganzer Planet spiegelt diesen Sachverhalt wieder. Die Frage ist nur, wie man sich selbst in diese Welt integriert, welche Abstriche man macht. Deine Rede wirkt auf mich wie die eines typischen Idealisten - der vielleicht die ein oder andere schlechte Erfahrung gemacht hat, aber noch nicht oft oder gravierend genug selber zum Täter wurde um wirklich mitreden zu können - und sich deswegen so leicht von meinen "schandhaften" Gedanken distanzieren kann, anstatt zu akzeptieren, daß Fremdgehen für viel zu viele Menschen (aktiv oder passiv) Realität geworden ist... der vielleicht immer wieder aufs neue Versucht sich ein Luftschloss zu bauen, anstatt zu akzeptieren, daß eine lange Beziehung für viele Menschen in der Realität - und auf die kommt es an - anders aussieht, als wie sie einem der Religionslehrer ("Genussverzicht") gepredigt hat, und das man Mittel und Wege suchen muss mit seiner eigenen Unperfektion umzugehen (Schadensbegrenzung).
Womöglich stehst Du sogar eines Tages vor dem Spiegel, und stellst fest, daß Dich die Bedürfnisse, die Du Dir selber immer schön klein geredet hast, überwältigen. Und dann sagst Du es Deinen Partner - weil Du so sozial bist. Oder doch nur, weil Du es nicht ertragen kannst alleine mit deinem eigenen Ekel in einem Zimmer zu sitzen - weil dieser ja nie ein Teil von Dir war? Oder nur, weil Du ihn bisher ignoriert hast?