Hallo Bienchen,
ich selbst habe eine polnische Familie, bin aber hier geboren und aufgewachsen. Polen und Russen ähneln sich in der Mentalität sehr, vielleicht kann ich dir einen kleinen Einblick dazu geben.
Also, in Osteuropa ist man allgemein noch sehr konservativ, was das Leben und die Familie angeht. Das hat seine Vorteile, nämlich die, die du schon bemerkt hast: Es wird viel Wert auf gute Erziehung, anständiges Benehmen und Gastfreundlichkeit gelegt. das ist einfach so.
Allerdings hat dieser Konservativismus auch eine andere Seite: Die Gleichberechtigung der Frau ist praktisch kaum wirklich vorangeschritten. Man fügt sich den Rollenbildern eben. Männer sind Machos und machen Männersachen (Autos kaufen, Karten spielen, trinken) und Frauen machen frauensachen (Haushalt, kochen, Familie beisammen halten, Kaffeekränzchen). Das wird auch erwartet. Also eine Frau ist dann eine gute Frau, wenn sie immer Top gekleidet, alles geschniegelt und gebügelt, natürlich auf Pfennigabsätzen einen 1A Haushalt führt.
Männer kümmern sich um reparaturen und so ;-)
Einerseits mag das ein sehr harmonisches Bild geben, und viele Frauen mögen das auch so. Allerdings, und da ist die krux an der Nummer, ist man in Deutschland eben ein bisschen weiter. Es ist sehr schwer aus diesen Rollen auszubrechen. Oder zu sagen: Ich hab keine Lust heute zu bügeln, ich geh lieber Tanzen oder so.
Frauen werden ganz schön an ihr Heim gekettet und Männer passen darauf auf, dass sie nicht zu weit weglaufen. das beinhaltet Weiterentwicklung wie Emanzipation.
Vielleicht kommt daher auch die Eifersucht. Ich glaube osteuropäische Männer halten frauen für ihren besitz. Ich würde niemals mit einem was anfangen, weil ich damit überhaupt nicht zurechtkomme. Und das obwohl ich die Mentalität kenne, aber mir ist deutsche freiheit, Lässigkeit und Toleranz doch lieber.
Liebe Grüße,
Sumsebiene