Hallo Zusammen,
da mir in meinem Freundeskreis keine ähnlichen Fälle bekannt sind und ich auch nicht mit jedem darüber quatschen will/kann, hoffe ich nun hier ein paar Antworten zu finden.. Vielleicht gibt es ja ähnliche "Geschichten" bei einigen von euch und es wäre interessant zu wissen, welche Erfahrungen dort gemacht worden sind bzw. wie der Ausgang war.
Versuche im Folgenden es so gut wie möglich kurz zu halten, aber gleichzeitig auch noch verständlich für alle niederzuschreiben. Also der Ausgangspunkt vom Kreis ist eine Kollegin, welche seit 3 Jahren in einer Beziehung ist. (Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich besaß/besitze keinerlei Intentionen, diese Beziehung mutwillig zu zerstören, gefährden oder dergleichen!) Da wir uns in letzter Zeit von Monat zu Monat besser verstanden haben, steigerte sich ihrerseits auch das Vertrauen in meine Person. Nun stehen wir seit einigen Wochen jedenfalls auch privat in Kontakt (allerdings nur per Email und manchmal auch Sms). Dieser Kontakt basierte ursprünglich aber auch nur auf dem Austausch von Informationen. Sie brauchte mal eine objektive Meinung zu ihrer Person und ihren Beziehungsgeschichten, und nicht immer nur die aus dem Freundeskreis. Es kam zu einem beeindruckend offenen und vertrauensvollen Austausch von Emails. Nicht gerade so üblich für Arbeitskollegen, mehr wie zwischen "besten Freunden". Naja, nachdem sich jegliche Vermutungen von uns bestätigten, dass der Freund sich doch nen großen Ausrutscher geleistet hat, steht diese Beziehung seitdem stark auf der Kippe..
Fall ihr jetzt denkt: und nun komm ich ins Spiel, will Gas geben und habe Probleme dabei.. Falsch! Zumindest nicht ganz richtig :-) Das Problem ist ein wenig komlexer.. Nachdem sie also sichere Informationen über den Vertrauensbruch ihres Partners hatte, intensivierten wir unsere Mails vom Inhalt her. Obwohl wir uns täglich im Dienst sahen, hielten wir privaten Email-Austausch, da es auf Arbeit fast unmöglich war/ist darüber zu sprechen. In diesen Mails (hauptsächlich bezüglich ihrer Beziehung) habe ich stets offen meine Meinung vertreten, Erfahrungen von mir und anderen wiedergegeben, aber sie auch versucht ein wenig aufzuheitern. In vielen Dingen waren wir einer Meinung, sind aber was die Konsequenz angeht doch ein wenig unterschiedlich. Wie dem auch sei imponierten ihr meine Texte ein wenig und sie fand einiges von mir sehr beeindruckend zu wissen. Sie war doch sehr positiv überrascht, was meine Ansichten oder insgesamt auch das Hintere meiner Fassade angeht. Nun wirds interessant.. Wie oben schon beschrieben verstehen wir uns seit geraumer Zeit von Monat zu Monat immer besser. Wir hatten ordentlich Spaß auf Arbeit, ergänzten uns gut und konnten andererseits aber auch ernsthaftere private Dinge austauschen. Alles in Allem entwickelte sich meinerseits eine Sympathie, die über die einer "normalen" Kollegin hinausgeht. Da wir sogar einen Großteil gleicher Interessen verfolgen, machte ich mir immer häufiger Gedanken, wie es denn so sein würde in einer Beziehung mit ihr.. Soweit ja eigentlich noch nix schlimmes. Hat man ja manchmal solche Gedanken.. Normalerweise würde ich auch spätestens bei dem Gedanken Kollegin und gleicher Arbeitsplatz zur Vernunft kommen, erst recht noch mit dem Hintergrund einer bestehenden Beziehung, aber in diesem Fall ist es sehr sehr schwierig. Hatte lange nicht mehr das Gefühl, dass eine Frau so meiner Wellenlänge entspricht..
Nun zu den Problemen, denn von den gerade eben beschriebenen Gedanken konnte sie ja nicht wirklich eine Ahnung haben. Sie hatte ja quasi nur das Problem mit ihrer bestehenden Beziehung und musste/muss erstma mit sich selbst klarkommen. Was mich angeht gab es vor kurzem zwei "Vorfälle". Beide Male war sie angetrunken und wir hatten gesimst. Beim ersten Mal kamen mir einige Passagen schon etwas merkwürdig, aber nicht im negativen Sinne. Beim zweiten Mal hatte sie Anspielungen gemacht und Fragen gestellt, um mich wohl ein wenig aus der Reserve zu locken oder zu testen. Nachdem sie die Anspielung machte, sich mir ggüber gleich mal offen ihrer wahren Empfindungen/Gedanken zu äußern, war ich sehr gespannt und forderte sie dazu auf. Daraufhin meinte sie sinngemäß (mit einem Smiley versehen), dass es besser wär, wenn sie sich jetzt doch besser zurückhält und lieber nichts sagt. Und ich solle doch erst mit meinem Statement über sie beginnen. Da die Lage aufgrund der Tatsache von Kollegen natürlich ein wenig schwieriger war als bei sonstigen Situationen, konnte ich demzufolge auch nicht meine wirklichen Gedanken äußern und umschrieb das Ganze selbstverständlich etwas allgemeiner. Daraufhin reagierte sie plötzlich ganz schön enttäuscht, irgendwie ziemlich sauer und stellte ein völlig falsches Bild von mir in den Raum. Obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, so lange es geht nichts dergleichen zu sagen, hatte ich nun eigentlich keine Wahl mehr. Ich musste raus mit der Wahrheit, denn ihre Äußerung konnte und wollte ich nicht so stehen lassen. Also habe ich ihr mitgeteilt, dass es da doch noch ein wenig mehr Sympathien und Interesse seitens meiner Person gibt. Nachdem sie sich für ihr Verhalten entschuldigte, fragte sie aber noch nach, ob ich das ernst gemeint hätte. Nachdem ich ja sagte, kam von ihr die Äußerung, sie könne und wolle sich dazu jetzt nichts sagen, da sie sich sonst irgendwo verrennt.. Jetzt ist die Situation irgendwie gar nicht mehr richtig einzuschätzen. Die Lage ist nicht unbedingt angespannt, aber auch nicht mehr so lustig und entspannt wie vorher. Irgendwie komisch. Ich habe den Eindruck, dass wir beide damit nicht so richtig umzugehen wissen oder zu wissen scheinen wie es weitergehen soll.. Vielleicht aber weiß ich es allein nur nicht und sie hat gewisse Entscheidungen innerlich schon getroffen.. Ich weiß es nur nicht und diese Ungewissheit ist, wie jeder weiß, nicht gut für die Seele und das Herz..
Und nun??? Auf der einen Seite steht ihre Beziehung auf der Kippe. Meiner Interpretation ihrer dazugehörigen Äußerungen nach würde sie aufgrund des Vertrauensbruches lieber heute als morgen einen Schlussstrich ziehen, ist aber derzeit wohl noch nicht in der Lage dazu. Auf der anderen Seite komme plötzlich noch ich mit meinen Äußerungen hinzu und habe das Gefühlschaos wohlmöglich noch verstärkt. Ich weiß, dass der Zeitpunkt dafür denkbar schlecht gewesen ist, aber wie oben schon beschrieben war er so auch nicht gewollt/geplant. Kann ich ihrer Äußerung nach mit dem Verrennen überhaupt schlussfolgern, dass von ihr aus auch "was da" ist oder bilde ich mir das nur ein?? Ich meine, sie hätte ja auch ganz klar sagen können, dass von ihrer Seite aus nichts gehen wird und sie nichts erwidern kann, oder? Man könnte der Sache jetzt auch bis auf den Grund gehen um völlige Klarheit zu bekommen, aber ich bin der Meinung, dass sowas jetzt völlig unangebracht ist, da sie so schon genug mit sich selbst zu tun hat. Sollte ich mich eigentlich generell von dem Gedanken verabschieden? So zwecks Arbeit und ggf. frischer Trennung und so.. Diese beiden Aspekte können doch eigentlich gar nicht förderlich sein, oder spielt das im Fall der Fälle keine Rolle? Bin völlig irritiert durch die ganzen offenen Fragen. Habe in meinem Leben zwar schon einige komplizierte Angelegenheiten gehabt, aber sowas nu auch noch nicht. Weiß auch nicht, was ich machen soll. Soll ich auf Abstand gehen (was zumindest auf Arbeit fast unmöglich ist), soll ich Friede Freude tun und die Geschichte schnellstens vergessen, oder soll ich meine Möglichkeiten demnächst erstma vorsichtig ausloten und ihr dann ne Menge Zeit zum Verarbeiten der Trennung usw. geben?? Ich bin mir dessen bewusst, dass mir im Grunde niemand diese Entscheidung abnehmen kann (außer ihr selbst vielleicht - aber da gehe ich im Moment nicht von aus), aber ein paar objektive Meinungen zum Geschilderten, auch wenn ich voll auf dem Holzweg sein sollte, täten auch mir derzeit sicher gut. Und vielleicht gibts ja wirklich einige hier mit ähnlichen Erfahrungen.. Es wäre schön zu wissen!
Danke schonmal für das Durchlesen!