Hallo ihr Lieben :)
Ich würde gerne einmal eine objektive Meinung zu meinem Problem haben, das meine Beziehung bzw. mein Verhalten betrifft.
Erstmal zur Grundsituation:
Mein Freund und ich (beide Anfang 20) sind jetzt etwas über ein Jahr zusammen und es läuft eigentlich alles bestens. Ich habe nur immer mehr die Angst, mit meinem Verhalten alles kaputt zu machen. Als wir zusammen gekommen sind, habe ich leider den Fehler gemacht und irgendwann fast alle meine Freunde und Hobbies vernachlässigt. Teilweise weil ich selber nicht mehr daran interessiert war, teilweise aber auch, weil er ein Problem damit hatte. Jedenfalls ist das glaube ich einer der Hauptgründe, warum es überhaupt so weit gekommen ist. Eigentlich lässt sich mein Problem in 2 unterschiedliche Aspekte einteilen:
Ich bin total abhängig von ihm. Das war aber nicht von Anfang an so, sondern hat sich im Laufe der Beziehung so entwickelt ohne dass ich es zuerst bemerkt habe. Da ich wie gesagt so ziemlich alles außer ihm und meinem Berufsleben vernachlässigt habe, drehte sich irgendwann alles nurnoch um ihn. Ich muss dazu sagen, dass ich nie so wahnsinnig viele Freunde hatte, nur zwei, drei richtig gute und der Rest waren eher Bekanntschaften. Er hingegen hat richtig viele Freunde, denen er nur kurz schreiben braucht und direkt sind sie bei ihm. Jedenfalls hat er nichts so wirklich vernachlässigt, höchstens die ersten Monate. Das Ergebnis ist also etwas drastisch formuliert: Er hat noch ein Leben ohne mich, ich aber nicht mehr ohne ihn. Wir sehen uns sehr oft, ich kann mich echt nicht beschweren. Aber trotzdem tut mir jeder Tag weh, an dem wir uns mal nicht sehen. Ohne ihn mache ich alles lustlos, weil ich nur an ihn denke und wann wir uns das nächste Mal sehen. Wenn er mir dann sagt, dass er mal nen Abend was mit seinen Kumpels machen will, könnte ich jedes Mal heulen, obwohl sowas doch total normal ist! Da frage ich mich auch immer, was eigentlich los mit mir ist aber ich kann nichts dagegen tun, dass es mir dann einfach dreckig geht. Ich sage ihm das mittlerweile auch gar nicht mehr, weil ich weiß, wie unnötig und albern das eigentlich ist.
Trotzdem tut es weh zu wissen, dass ich so viel mehr an ihm hänge als er an mir. Mein Freund hat auch schonmal gesagt, dass ich ihn nurnoch nerve weil ich so an ihm klebe bzw. so ein krasses Nähebedürfnis habe. Und deswegen macht er teilweise noch mehr mit seinen Freunden, weil er da seine Ruhe hat.
Ich bin manchmal wirklich eifersüchtig, ohne dass ich es will. Mein Freund macht eigentlich gar nichts mit anderen Frauen, also auch nichts freundschaftliches. Er sagt, dass er einfach kein Interesse an Anderen hat. Also brauche ich mir doch eigentlich gar keine Sorgen zu machen! Doch trotzdem denke ich bei jedem kleinen Streit direkt sowas wie ,,bald hat er keine Lust mehr auf mich und sucht sich ne bessere''. Dazu muss ich auch sagen, dass ich generell ein sehr nachdenklicher und selbstkritischer Mensch bin, mein Selbstbewusstsein ist nicht gerade das größte. Ich habe auch total oft Angst, dass ich ihm einfach zu langweilig bin. Vom Charakter her sind wir schon ziemlich verschieden: Er ist eher extrovertiert, ich introvertiert. Ich glaube auch, dass er sich nicht halb so viele Gedanken um die Beziehung macht wie ich. Außerdem interpretier ich sein Verhalten auch immer total über, wenn er zB mal nen Tag nicht so zärtlich ist oder anders mit mir redet als sonst denke ich direkt er hat keine Lust mehr auf alles und will sich von mir lösen, so ein Schwachsinn. Aber ich habe dann einfach diese Gedanken und muss mich dann manchmal echt selbst zur Vernunft bringen. Ich habe einfach nur Angst ihn zu verlieren, denke ich.
Diese Probleme machen mir sehr zu schaffen, da ich so nicht wirklich glücklich bin. Dabei könnte ich so glücklich sein - wenn ich nicht so verkopft wäre und ständig über jeden Mist nachdenken müsste. Viele werden mir wahrscheinlich raten, ihm das ganze einfach mal offen und ehrlich zu erzählen. Und das habe ich auch einmal getan. Mit dem Ergebnis, dass er mich zwar schon irgendwie verstanden hat, aber da er einfach nicht so extrem sensibel ist wie ich kann er das einfach nicht nachvollziehen. Ich glaube auch er hat nicht so ganz verstanden, dass das bei mir nicht nur so eine Phase der Nachdenklichkeit oder Zweifel ist, wie sie jeder schonmal hat, sondern dass das bei mir Dauerzustand ist und mich echt fertig macht, weil mir die ganze Nachdenkerei und unnötigen Sorgen jede Energie rauben. Außerdem ist es ja hauptsächlich mein eigenes Problem, woran ich arbeiten muss. Ich meine er kann mir ja nicht dabei helfen, nicht mehr so von ihm abhängig zu sein ^^
Ich habe auch schon versucht, einfach wieder mehr für mich selbst zu machen, habe wieder Kontakt zu alten Freunden aufgenommen, versucht, neue Hobbies zu finden und ein Stück weit lenkt es mich dann auch immer ab aber ich denke trotzdem an ihn. Ich habe einfach keine Lust, so eine eifersüchtige Zicke zu sein, und so kenne ich mich eigentlich auch gar nicht.
Wie kann ich das ändern, sodass ich selber wieder glücklich sein kann :???:?
Danke schonmal an jeden, der sich bis hierhin durchgekämpft hat :mrgreen: