Mein Mann und ich sind seit 10 Jahren zusammen, seit fünf Jahren verheiratet und haben eine achtjährige Tochter. Eigentlich lief es immer relativ gut, doch seitdem Anfang diesen Jahres aufgeflogen ist, dass er übelst einer Arbeitskollegin hinterhergelaufen ist (die aber nicht von ihm wollte) und dass er mir auch finanziell seit Jahren so einiges verschwiegen hat (Weihnachtsgeld, Gelder auf anderen Bankkonten), ist nichts mehr wie es war und mir geht es einfach nur noch schlecht.
Es begann schon Ende letzten Jahres. er veränderte sich total - war ruppig zu mir und wollte dennoch ständig Sex (auch auf andere Art und Weise), nahm ab, achtete mehr auf sein Aussehen, war kaum noch zu Hause, zeigte kein Interesse mehr an unserer Tochter oder an gemeinsamen Unternehmungen...Klar, vermutete ich eine Andere hinter dem Ganzen und würde dann im Februar diesen Jahres auch fündig (SMS und Mails, ein Tagebuch, die Kontoauszüge sowie obendrauf noch ein Liebeslied, dass er für diese Kollegin gemacht und auf seiner Myspace-Seite eingestellt hatte :evil: )
Als ich ihn dann mit den ganzen Dingen konfrontierte und ihm sagte, dass ich mich trennen werde, hat er erstmal einen Suizidversuch gestartet und kam eine Woche in die Psychatrie. In dieser Zeit hab ich gemerkt, dass ich ihn trotz der Aktionen immer noch sehr liebe und dass ich uns noch eine Chance geben möchte...Aber leider werde ich diese Zweifel nach wie vor nicht los, habe Angst, dass er es irgendwann mal durchzieht mit dem Fremdgehen oder es evtl. schon früher getan hat und ich es nur nicht weiß, zumal er mir ja schon jahrelang finanziell einiges verschwiegen hat und immer schon sehr viel Zeit für sich brauchte. Oft hat er seinen Urlaub so gelegt, dass ich nicht zu Hause war. Das alles gibt mir doch nach wie vor stark zu denken :?: Er sagt, er hätte die Zeit für sich gebraucht, um seinem Hobby (der Musik) nachzugehen und hätte das Geld ebenso für die Musik ausgegeben...Ich weiß nicht, ob ich das glauben soll...
Ich spüre zwar schon, dass ich ihm nicht egal bin und er beteuert auch immer wieder seine Liebe zu mir, aber wer die eigene Ehefrau, die immer treu und ehrlich gewesen ist, so hintergeht, ist in meinen Augen schon ganz schön abgebrüht...
Als Grund, warum er dieser Kollegin so krass hinterhergerannt ist, hat er gemeint, dass er das Gefühl gehabt hätte, dass ich kein Interesse mehr an ihm hätte und er dachte, die Beziehung wäre von meiner Seite aus am Ende. Die Kollegin hätte ihn wohl an mich erinnert und er wollte mit ihr nochmal von vorn anfangen. Außerdem ging es ihm persönlich extrem schlecht (Arbeitsplatz war nicht mehr sicher, bei uns lief's auch schon länger nicht mehr so toll etc.) und dann wäre sie eben dagewesen und hätte ihm zugehört...Kann ich bis zu einem gewissen Punkt verstehen, aber muss man dann gleich dieser anderen Frau seine Liebe gestehen und die eigene Frau so hintergehen??? Er hätte ja auch erstmal das Gespräch mit mir suchen können....
Mittlerweile bin ich auch schon in therapeutischer Behandlung, da ich aufgrund der Sache total depressiv geworden bin, den Lebensmut verloren hatte. Doch irgendwie geht es mir einfach nicht wirklich besser, habe ständig Zweifel, bin misstrauisch, sodass ich meinen eigenen seelischen Zustand kaum noch ertragen kann.
Hat jemand Ähnliches erlebt? Wie würdet Ihr euch verhalten - ihm wieder vertrauen?
Bin gespannt...