Hallo liebe Community...
ich möchte jetzt von der Seele reden, da ich mich total hilflos fühle..
Zu meiner Person:
Ich bin seit 7 Jahre verheiratet. Mein Mann ist Deutscher, ich - Russin, jetzt aber auch schon nur mit deutscher Staatsangehörigkeit - es gibt kein Weg zurück in diesem Sinne.
Wir lieben uns, zumindest wir haben uns geliebt und alles war eigentlich prima - ab un zu eine Streit wegen nichts und nach der Versöhnung wieder monatelang ganz normale Beziehung.
Seit kurzem kriselt es gewaltig und irgendwie fehlt das Wort "Scheidung" seinerseits immer häufiger ein.
Letzte Woche war es gerade so, dass er mir nach der Streit (meines Erachtens wegen nichts) eine räumliche Trennung vorgeschlagen hat. Wir haben ein Haus, wo wir wohnen und eine Wohnung, die zur Zeit vermietet wird (die Kündigung des Vertrages liegt aber schon vor). Mein Mann hat mir vorgeschlagen, dass er in der Wohnung einzieht, ich bleibe im Haus. Mir wird finanziell an nichts fehlen, aber er braucht Abstand. Ich war zutiefst geschockt, sein Vorschlag hat mir Angst gemacht. Obwohl ich mich als eine ruhige und nicht hysterische Person beschreiben kann, bin ich in Tränen ausgebrochen. Na ja, er hat dann zugegeben (oder gelogen), dass er nur spekuliert hat. Die Welt war wieder in Ordnung.
Am nächsten Tag fuhr ich mein Wagen zu Schrott. Und ich hatte Schuld. Da das Auto nur Teilkasko versichert war, stehe ich jetzt ohne Auto da. Wenn ich abends mich bei meinem Mann ausgeheult habe, hat er mich beruhigt und hat mir zugesagt, dass er mir mit dem Kauf einen neuen Wagen finanziell helfen wird.
Wir leben hier fast auf dem Land. Ich bin freiberuflich tätig, muss regelmäßig zu meine Arbeitsstelle fahren. Mit dem Wagen dauert es gerade 15-20 min, ohne - locker 2-3 Stunden. Also, kein Auto - keine Arbeit. Bei uns in der Nähe werde ich wohl keine passende Arbeit finden.
Gestern Abend kamen wir ins Gespräch bezüglich Auto und dann fragte er, ob ich schon weiss, wo ich das Geld für den Wagen bekomme, denn er möchte mir mit der Finanzierung nicht helfen, denn er findet es nicht OK, da ich ihn noch Geld schulde.
Das ist es. Geld.
Dann bin ich weg, habe mir einfach alle unsere Ordner geschnappt und erstes mal habe ich nachgerechnet, wie es finanziell bei uns aussieht.
Vor 2 Jahren habe ich von ihm ein gebrauchtes Fahrzeug finanziert bekommen. Er hat einen festen Arbeitsplatz, verdient gut und die geringe Rate, die er zahlte, hat er noch nicht mal bemerkt. Es herrschte einen fetten Plus auf dem Konto. Wir haben uns verabredet, dass die Bank von seinem Konto das Geld für die Raten abbuchen darf, ich werde ihn aber das Geld zurückerstatten und zwar, auf seinen Sparbuch (es war sein Wunsch).
Wenn ich gestern nachgerechnet habe, stellte ich fest, dass ich nicht nur alles schon längst abbezahlt habe, sondern ich habe ca. 600 Euro mehr überwiesen! Ich dachte, warum nicht - wir sind doch eine Familie, da kann ich ruhig was Beiseite legen, wenn es geht. Das Sparbuch gehört ihm, ich habe zwar einen Vollmacht aber ich gehe da nie ohne ihn davor zu fragen ran. Und wenn, dann wird das Geld auch für seine Zwecke benutzt, ich tätige nur die Überweisungen.
Durch meine Arbeit kann ich mich auch in unsere laufende Kosten beteiligen. Wir haben keinen gemeinsames Konto. Er bezahlt Raten für das Haus, Lebensmittel und Nebenkosten. Ich bezahle alle Versicherungen, Grundbesitzabgaben und, wenn fällig, kleine Einkäufe.
Dazu erledige ich den ganzen Haushalt, nur einkaufen fahren wir zusammen. Und ich manage seiner Wohnung - Abrechnung und s.w. Die Rendite, die daraus entsteht, bekommt er.
Und ich bediene noch einen Bausparvertrag, der auf unsere beide Namen läuft.
Natürlich, trage ich alle Kosten für mich selber (Kleidung, Kosmetik, Sport und s.w.) Und meinen Wagen habe ich auch für mein Geld getankt-repariert.
Durch den Arbeitsverlust werde ich einfach wieder Hausfrau, mehr bleibt mir nicht übrig. Daher kann ich all das nicht mehr übernehmen. Das alles habe ich ihn heute geschildert. Per whatsapp - damit er die Zahlen einfach realisiert. Sachlich und ohne Vorwürfe.
Antwort war: ich soll mir einen anderen suchen o_O
Und jetzt sitze ich da. Kein Wagen - ich kann noch nicht mal abhauen, wenn mir zu viel wird. Keine Arbeit (ich habe eine goldige Chefin und ich habe frei bekommen, aber am Montag ist es soweit - da muss ich mit ihr reden) und jetzt auch noch dazu keinen Mann, der das Verständnis für meine Situation hat.
Es war nicht mal die Rede, dass er mir großzügig einen Auto schenkt. Es war die Rede, dass er für mich den Kredit aufnimmt, von seinen Konto abbuchen lässt und ich ihn das Geld einfach zurückzahle.
Ich möchte auch dazu sagen, dass ich uns immer als "uns" betrachtet habe. Sprich - seine Probleme sind meine Probleme und (wie ich dachte) umgekehrt. Ich habe ihn immer das Rücken gestärkt - egal in welche Situation. Ohne irgendwelche Bedienungen, denn wir sind eine Familie. Gleichzeitig habe ich versucht mich hier, in Deutschland, beruflich weiter entwickeln. Zur Zeit habe ich mich bei zwei Unis beworben und warte auf Antwort.
Meine Eltern leben in Russland, sie verdienen sehr gut. Wenn meine Mutter uns besuchen kommt, gibt es immer großzügige finanzielle Geschenke - wir bekommen beide eine gleiche Summe und dürfen das Geld für das Kram ausgeben, was wir uns wünschen. Das Angebot von ihr - sie wird mir das Geld für das Auto geben, habe ich dankend abgelehnt, da meine Mann zu dem Zeitpunkt mir eine Unterstützung versichert hat.
Mit seiner Eltern sieht es etwas schwierig aus. Die beide sind geschieden (wegen Geld!), obwohl die Scheidung schon 35 Jahre zurück liegt, es wird immer wieder darüber geredet. Die Scheidung war, wir ich gehört habe, sehr heftig - mit Privatdetektiven, mein Mann mit gerade mal 14 Jahre musste vor Gericht aussagen und s.w. Mein Schwiegervater ist eigentlich ganz nett, aber er blieb in der Vergangenheit stecken. Seiner Meinung nach Arbeit, Karriere, Studium und s,w, - es ist nur Männersache. Dir Frau ist nur für Kinder, Kirche, Küche da und hat, selbstverständlich, keine Rechte.
Ich befürchte, er kommt heute nicht nach Hause. Und ich muss mich auf einen ernsthaften Gespräch vorbereiten wer wann wohin auszieht und wie es mit der Trennung und mit der Scheidung läuft. Und ich bin total kraftlos, ich weiss einfach nicht weiter.
Vor einem Jahr hätte ich einfach die Sachen packen können und ab zu Mama. Jetzt kann ich das auch, aber nur mit einem Visum - es dauert und es kostet. Hier habe ich keine Verwandte und alle meine drei Freundinnen haben auch selber viel um die Ohren - ich traue es mir einfach nicht zu sie auch noch mit meinem Kram zu belasten.
Ich werde für jeden Ratschlag sehr dankbar.
lg
Ah so, noch Paar Wörter warum es eine Woche davor schon gekriselt hat:
mein Mann ist ein Raucher. Im Jahr 2012 wurde er operiert und hat gerade mit 45 wegen Rauchen einen Stent bekommen. Ich war immer dabei, natürlich. Habe ihn gepflegt und s.w.
Die Ärzte haben ihm das Rauchen natürlich verboten. Aber er hat es nicht geschafft. Er wollte keine Hilfe annehmen, den Pflaster uns sonstiges haben nur kurzfristig gewirkt. Jetzt raucht er wie früher. Ich sage mal, jede Stunde. Und das war es: Sonntag, ich habe das Buch gelesen und ich habe immer wieder gehört, wie er die Treppe runter im Keller geht um dort zu rauchen. Beim dritten mal bin ich einfach auch runter gegangen und habe gefragt was das soll. Dan hat es gekracht.