Hi,
Ich lese hier schon länger mit, habe mich aber erst jetzt zur Anmeldung entschlossen, weil ich in den vielen Beiträgen nicht das richtige Rezept für "mein" Problem gefunden habe.
Folgendes: Meine Frau und ich sind seit mehren Jahren verheiratet und haben auch vor unserer Hochzeit mehrere Jahre zusammen gelebt..
Ich war in den letzten Jahren beruflich sehr engagiert und eingespannt, 50 Stunden / Woche waren fast die Regel, am Wochenende dann noch zuhause werkeln.
Sie hatte bis zur Geburt unseres Kindes auch gearbeitet und hatte nach der Arbeit immer noch 2 Stunden Zeit für ihr Hobby.
Nach meinem damaligen Empfinden lief alles blendend. Ich liebte sie, ich dachte auch, sie liebt mich, wir sind viel gereist usw.
Jedenfalls - wie gesagt - dachte ich, alles wäre OK. Klar gabs auch mal Streit, aber meistens nur wegen Kleinigkeiten und dann auch nie nen großen Streit ... Bis September letzten Jahres. Grund dafür war auch ne Kleinigkeit.
Von da ab gings merklich bergab (so dass ich es sogar bemerkt habe). Sie sagte mir zwar in der Vergangenheit schon 2 oder 3 mal, dass sie sich einsam fühlt, aber ich habe es nicht realisiert oder wahrhaben wollen.
Sie wollte zuerst auch nicht mit der Sprache rausrücken, aber dann kams doch raus: sie hatte eigentlich schonmit der Beziehung abgeschlossen. Ich hätte sie zuoft entttäuscht und unsere Ehejahre seien quasi die Hölle gewesen und sie könne nix dafür, nachtragend zu sein. (Eine Eigenschaft, die ich nebenbei bemerkt nie bei ihr festgestellt hatte)
Ich fiel quasi aus allen Wolken, und bin seither ein nervliches Wrack. Ich habe jegliches Vertrauen in meine Frau verloren, zumal ich vermute, dass sie mir einen anderen Mann verschweigt. Ich habe konkrete Hinweise gefunden, die mich in dieser Vermutung bestärken.
Natürlich habe ich sie darauf angesprochen. Ich bekam zum Einen Ausflüchte und zum Anderen Beschwichtigungen zu hören (da ist nix, ich will dich nicht verlassen, du wirst immer der Vater unseres Kindes sein, usw.)
Allerdings bin ich seither höchst sensibel und achte sehr darauf, was und wie sie etwas sagt und tut.
Wenn wir mal miteinander schlafen oder besser gesagt Sex haben, geht die Initiative meist von mir aus. Sie sagte mir, ich hätte ihr Sex abgewöhnt, weil ich in der Vergangenheit so wenig Lust auf sie hatte. (Kann ich zwar nicht bestätigen aber OK). Sie meinte, sie brauche Zeit, um sich über ihre Gefühle klar zu werden.
Klar will ich ihr die Zeit geben (wieviel Zeit ist dafür denn nötig?!?). Ich weiss auch, dass Druck ganz schlecht ist. Aber: es arbeitet in mir. Ich liege oft nächtelang wach und weiss nicht mehr weiter. Ich liebe meine Frau,ich weiss, dass sie die Liebe meines Lebens ist. Das habe ich ihr in den letzten Monaten auch oft genug (auch unter Tränen) gesagt.
Ich habe ihretwegen meine Karriere auf Eis gelegt, engagiere mich zuhause sehr stark (Kochen, Babysitten, ...), will sie beim Erreichen ihrer Ziele unterstützen usw.
Wir wollen auch eine Paartherapie beginnen. In der Zwischenzeit habe ich in den letzten Monaten gelernt, über meine Sorgen, Probleme und Ängste offen zu sprechen.
Aufgrund meines Vertrauensverlustes bin ich mir aber nicht sicher, ob meine Frau tatsächlich noch an unsere Ehe glaubt / an ihr festhält. Ich meine: man / frau kann vieles sagen ...Sie sagte mir mal, dass sie mich schon verlassen hätte, wenn sie das gewollt hätte.
Um es auf den Punkt zu bringen: Wie kann ich dieses nagende Gefühl, diese Zweifel mindern? Wie kann ich ihr noch besser zeigen, dass ich um sie kämpfe und dass ich nicht bereit bin, alles hinzuschmeißen, dass ich sie nicht aufgeben will? Wie kann ich erkennen, ob sie mich noch liebt? (zu hören habe ich es in den letzten Monaten nicht bekommen).
Sicher habe ich noch das ein oder andere vergessen, hinzuschreiben. In diesem Fall bitte PN.
Ich baue auf eure zahlreichen guten Ratschläge ...