Hallo Ihr,
Beim suchen nach Auswegen bin ich auf dieses Forum gestossen.
Hier lesen viele Frauen mit. Bitte helft mir, zu verstehen.
Am Anfang will ich Euch mal mit unserer Grundsituation langweilen, ist ja wichtig, un sich ein Bild zu machen...
Ich heisse Andreas und bin 32. seit 12 1/2 Jahren bin ich mit meiner jetzigen Frau Anika (30) zusammen, seit 13 Monaten sind wir jetzt verheiratet.
Wir haben 2 süsse Töchter, 4 und 6 Jahre alt. Unsere "grosse" ist gerade zur Schule gekommen.
Wir arbeiten selbständig, Sie betreibt in unserem Haus einen kleinen Kosmetiksalon, ich bin freiberuflicher Techniker.
Es geht uns finanziell recht gut, auch wenn wir leider mit einigen Dingen nicht vorankommen (z.B. An- und Umbau am Haus)
Auch Urlaub bleibt auf der Strecke, da ich nur immer für einen Kunden arbeite und Beauftragungen von 3-9 Monaten erhalte und jeden Tag beim Kunden verbringe, wie jeder Angestellte auch.
Da man immer nicht weiss, was nach so einem Auftrag kommt, ist man bestrebt, jeden cent dort abzuholen, nimmt also höchstens mal einen Brückentag frei.
Am Anfang des Jahres waren wir mal richtig im Urlaub, davor im September 2004.
Ich verlasse morgends das Haus (bis vor kurzem um 8:00, jetzt bringe ich die grosse noch zur Schule, dass Sie sich in Ruhe fertig machen kann und dann die kleine in die Kita.)
Zwischen 18:00 und 19:00 bin ich wieder zu Hause. Dann fliegender Wechsel, ich die Kinder, Sie ihren Abendtermin.
Anika kann sich Ihre Zeit recht gut einteilen, arbeitet i.d.R. vormittags von 9:00 - 16:00
(meisst nicht durchgängig, so dass auch zwischendurch mal Zeit zur Hausarbeit oder Freizeit bleibt),
meisst 3x die Woche noch Abendtermine 19:00 - 21:00) Es gibt Tage, da hat sie keine Termine, oder nur einen.
Dienstags gehen wir abends tanzen, Freitag geht Sie nachmittags nochmal alleine tanzen (eine Frauentanzgruppe, Choreografien zu aktuellen Titeln...)
Menschlich bin ich bestimmt ein netter Kerl. Meist aber nur zu allen anderen. Seit dem Sturz in die Selbständigkeit (war nicht freiwillig, es gab keine Wahl, klappt aber recht gut)
bin ich oft am grübeln, wie ich an den nächsten Auftrag komme, wenn es beim derzeitigen Kunden endet.
Ausserdem hängt an mir der ganze Papierkram, wie Abrechnungen, Steuern, Krankenversicherung und das ganze lästige Zeugs. Habe Angst, dass wir uns mit unserer riesen Traumhochzeit,
dem teurem Urlaub und neuen Möbeln ein wenig übernommen haben, mach mir daher Druck und Gedanken, wie wir Steuern Sparen können (finanziell der grösste Posten)
Das ist lästig, aber nötig. Ich komme damit nur nicht weiter.
Das nervt, macht unzufrieden.
Dieser alberne "guter-Familien-Ernährer-Drang" Macht mich bisweilen launisch und ich reagiere auch auf Kleinigkeiten gereizt.
Es ist eine grosse Last, ich möchte aber, dass es weiterhin "so gut" läuft.
Bis vor kurzem war ich so unerträglich, dass ich oft auch die Kinder angeschrien habe. das habe ich abgestellt. ich will wirklich ein guter Vater sein und bin es auch meist.
Ein wenig mehr Zeit dafür wäre schön.
Dazu haben wir das gleiche Problem, von dem ich oft lese: Sex.
Ich erwarte keine Wunder, aber regelmässig darf es sein, (vielleicht 2x die Woche?) und wenigstens ab und an so richtig gut.
Seit einiger Zeit (schon vor der Hochzeit, glaube ich) kommt von Ihr in dieser Hinsicht fast nichts mehr.
Ich fange an, mich Ihr zu nähern, sie zieht mich dann rüber und lässt mich machen. Das ist MAL o.k. aber dauerhaft fühlt es sich einfach nicht gut an.
Will ich mit Ihr darüber reden, sagt sie nichts bzw. ich bekomme Aussagen wie "ich habe eben nicht so oft Lust"
Wenn ich dann mal abwarte (7-9 Tage) passiert auch nichts.
Ich habe aufgehört, ständig darüber zu reden und reagiere mit eingeschnappt sein, in der Hoffnung, dass Sie was merkt.
An der Lust kann es nicht recht liegen, denn der "kleine batteriebetriebene Freund" ist regelmässig im Einsatz.
Ich merke oft, dass er seine Lage verändert. Drauf angesprochen heisst es: ich wollte mich nur ein wenig entspannen...
Das nervt, macht unzufrieden.
Dazu unserer zerrissener Abend: komme ich nach Hause, betrete ich eine Fabrik: Das Essen ist gerade fertig, schnell ein paar Worte gewechselt, Essen, Ihre Kundin kommt, sie hat meist nicht ganz aufgegessen.
Ich bringe die Kinder zu Bett, Sandmännchen oder Geschichte und versuche alles, dass sie schlafen wann Mama fertig ist mit arbeiten, da ich weiss, dass es sie aufregt, wenn die Kinder noch so spät wach sind.
Sie ist fertig, der Fernseher geht an und es wird eine der zahlreichen CSI o.ä konsumiert. Danach läuft nichts mehr.
Oft schlafen wir auf der Couch ein. Morgens gehts wieder von vorn los.
Das nervt, macht unzufrieden.
Diese 3-4 Fakten sind meine Probleme. um diese Themen dreht sich meine Gereiztheit. Ich bekomme es nicht unter Kontrolle. Eine Kleinigkeit, und ich fauche los. nur kurz. kein streit.
Freitags sieht die Welt ein wenig anders aus. Ich komme vor den 3en nach Hause, habe ein paar minuten für mich und freue mich, wenn sie kommen.
Am Wochenende habe ich oft schlechte Laune, ich denke, das liegt am unzureichenden Sex und an den dingen, die ich vor mir her schiebe (Abrechnung Steuern etc.)
Vor 3 Wochen ist es dann passiert:
Sie war lange unterwegs, ich hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend und habe sie um 1:30 angeufen und sehr unsanft nach hause zitiert.
Sie war mal wieder mit der guten Freundin unterwegs, die ohne Mann klar kommen muss, auf der Suche ist und mich nicht dabei haben will,
weil sie ja sonst das 5te Rad am Wagen ist. ausserdem sieht meine Frau sehr gut aus, die Freundin nicht. Wer also von den Meistem Männern angesprochen wird, ist klar.
Es ist kein anderer Mann im Spiel, es war nur meine Angst, da ich ja gemerkt habe, dass derzeit die "Säge klemmt"
Ich würde gern wissen, wie wir zu Hause besser klar kommen, sie geht bist spät nachts auf Trail, ich werde ausgegrenzt.
Ich unternehmen lieber etwas mit Ihr, als allein. Natürlich darf sie gerne weggehen. Sie ist ja den ganzen Tag zu Hause und muss auch mal raus.
Ein paar indizien, eine überreaktion von mir und schon bin ich in dem Thema:
"Ich weiss nicht, ob ich Dich noch genug liebe, um weiter zu machen"
"Die Luft ist raus, Deine ständige Unzufriedenheit..."
"ich habe immer gedacht, es wird schon wieder, es ist eine Phase, aber du warst weiter launisch"
"ich habe Angst, dass Du dich kurz änderst, und dann alles wieder beim alten ist"
"ich fühle mich unterdrückt" (ganz ehrlich: wer profitiert denn am meisten, ich denke mir: mach deiner Familie ein schönes Leben und allen geht es gut, jetzt bin ich schon mit mehr freiheit gesegnet, weil ich täglich zur arbeit fahren kann...)
Es gab keine echte vorwarnung, nur so: deine unzufriedenheit nervt
/ironie (ich fühle mich nicht verstanden, denn ich bin ja über wichtige themen unzufrieden, die sie teilweise auch in der hand hat)
es war ein paar tage drückende stimmung, lange gespräche, ihre forderung: sie braucht zeit, um herauszufinden, ob sie mich noch liebt.
vor einer woche war ich, ohne mich zu melden eine nacht im hotel, um abstand zu haben, klar zu denken.
was will ich von einer frau, die mich nicht liebt? Eine unruhige Nacht Später:
Die ernüchternde erkenntnis:
ich bin ein Tyrann. ich gebe mir immer mühe, nett, gelöst und freundlich zu sein. Bei der Arbeit, bei Freunden, bei fremden
zu Hause fühle ich mich geborgen und kann mich fallen lassen. meine liebsten dürfen wissen, wie es mir wirklich geht.
leider falsch, ich muss mir natürlich IMMER Mühe geben und meine Sorgen und Agressionen woanders loswerden.
Ich habe gerade heimlich einen Termin gemacht bei einer Therapeutin. (hat eben zurückgerufen ;o)
Ich habe mich mal recht nüchtern auseinander genommen:
Ich bin ständig verwirrt, wegen der vielen Dinge, die mich ständig im Kopf beschäftigen, bin ich bei keinem Thema ganz bei der Sache.
Jede unvorhergesehene Kleinigkeit macht mich so unsicher, dass ich genervt um mich fauche, wenn etwas nicht so läuft wie gewünscht.
Ich habe einen Kontrollwahn, bin aber nicht in der Lage, vernünftig meinen Tag zu planen.
Ich bin mir bewusst dass dies alles MEINE Wahrnehmung ist, über ihre kann ich nicht viel sagen, auf alle Vorschläge, bis hin zu Eheberatung bekomme ich ein klares "ich weiss nicht..."
Dieses ständige "ich weiss nicht" ist so wenig greifbar. Ich habe das Gefühl, dass sie nur nicht weiss, wie sie sich von mir lösen soll.
spreche ich sie darauf an, gibt es eine Antwort. Der Kopf sagt: dran arbeiten, das Herz sagt verlassen.
Hat jemand eine Idee? Ich sehe keine unlösbaren Probleme. Sie hat Angst, dass es immer wieder so wird
(achso, wir hatten das schon: nach 14 Monaten/ nach 4 Jahren/ nach 6 Jahren und jetzt)
Normalerweise haben wir uns getrennt (sie sich von mir) und kam dann nach ein paar Wochen zurück.
Wir waren glücklich, bis zum nächsten mal... mit den üblichen Sorgen, wie es sie überall gibt.
Ich habe Sie immer wieder aufgefangen, ihre Alleingänge endeten meist in einer Katastrophe
(bis zur Drogensucht)...
Ich möchte es gern diesmal ohne Trennung hinbekommen, wenn es was hinzubekommen gibt.
Was kann ich jetzt tun?
Danke für Eure Geduld beim lesen und für Eure Gedanken.
lg
Andreas