Heute schreibe ich Euch meine Geschichte auf, weil ich
am Ende bin und nicht mehr weiter weiß.
Ich lebe in Scheidung von meiner Frau. Im Sommer 2007 haben
wir begonnen getrennt, aber immer noch unter einem Dach zu
leben. Sie hat mich während der Ehe betrogen. Einmal konnte
ich ihr das verzeihen, jedoch kein zweites Mal. Sie hat sich
zuletzt Ihre zweifelhaften Liebschaften über FS24 besorgt.
Über 7 Jahre ist es ihr gelungen, mir ihre Bullemie zu ver-
heimlichen. Sie hat zudem sehr viel Alkohol getrunken. Kinder
haben wir keine.
Ich bin nicht der Typ mit dem Frauen ein Abendteuer suchen.
Dennoch habe ich mich damals entschlossen über FS24 eine
neue Partnerin zu suchen. Am 16. November 2007 lernte ich
dann eine sehr liebe Frau zu kennen. Jetzt fängt die
eigentliche Geschichte erst an.
Es gab ein erstes gemeinsames Weihnachten bei ihr Zuhause.
Sie wohnt im gleichen Haus wie ihre Eltern. Ich durfte ihren
Eltern nicht sagen, dass ich noch verheiratet bin. Wir haben
das erste Mal gemeinsam gelogen. Es gab ein gemeinsames
Neujahr. Wir waren verliebt. Im Bett hat es auch hervorragend
funktioniert. Wir waren offen füreinander.
Im Februar 2008 hat Sie mich dann eingeladen bei ihr im der
Wohnung des Hauses ihrer eltern zu leben.
Sie arbeitet in einem Tierheim. Hat nicht viel Geld. Ich sollte
dennoch keine Miete zahlen. Auch bei ihren Eltern war ich sehr
willkommen. Das Leben hatte für mich neu begonnen. Ich war
die Schulter, an die sie sich anlehnen konnte. Sie hat zwei
Pferde, die sie abgöttisch liebt. Ich habe mich damit arrangiert,
dass es ihr z.B. unmöglich war auch nur für zwei Tage in
Urlaub zu fahren, weil niemand außer ihr für die Pferde
gut genug ist. Ich liebe sie so, wie sie ist.
Es war nahezu unmöglich, mit ihr zum Essen auszugehen. Sie
ist Vegetarierin. Außerdem durch ihre 10-jährige Beziehung
zuvor vorbelastet. Essen ist ihr nicht wichtig. Wir hatten
nie die Gelegenheit beim essen zu reden. Ich liebe sie so,
wie sie ist.
Ich habe gespült für uns. Ich habe ihre defekte spülmaschine
repariert. Ich habe ihr am Pferdestall eine Solaranlage ge-
schenkt. Das war sehr teuer. Ihre beste Freundin hat sich damals
mit 100,- EURO beteilgt. Ich habe gesagt, dass das die Hälfte
sei. Das war gelogen. Es wwar nur ein Bruchteil.
Als daran ging, den gemeinsamen Haushalt mit meiner Ehefrau
aufzulösen, brauchte ich nichts mitnehmen. Wir haben doch alles.
Meine Möbel sind dem entrümpler zum Opfer gefallen. Meine neue
Freundin hatte ja alles. Mein Beitrag zum gemeinsamen Leben waren
die Einkäufe von Essen und Getränken. Ich sollte mich am Strom
beteiligen. Sie hat mir niemals gesagt mit welchem Beitrag.
Ich habe die Kosten für Wasser und Heizöl, unseren Anteil
im Haus ihrer Eltern, übernommen. Sie konnte und wird sich das
mit ihrem geringen Gehalt niemals leisten können.
Im Winter 2008 hatte sie dann Probleme mit einer Kollegin
im Tierheim. Über Wochen haben sich allen Gespräche um das
Tierheim und diesen Streit mit der Kollegin gedreht. Für uns
war zu dieser Zeit kein Platz mehr. Irgendwann habe ich ihr
das sehr hart gesagt.
Mit ihrem Job im Tierheim ist sie sehr unzufrieden. Das Gehalt
ist gering und alles dort ist schlecht. Sie hat immer wieder
versucht einen neuen Job zu finden. Aus ihrem alten Job, Bank-
kauffrau ist sie zu lange heraus. Andere Möglichkeiten blieben
ohne Erfolg. Ich konnte ihr auch nicht helfen. In meiner Firma
ist nichts frei. Ich weiß nicht, ob sie das von mir erwartet hat.
Anfang 2009 musste sie 8 Wochenenden am Stück arbeiten, weil es
Krankheits bedingte Ausfälle gab. Wir hatten sehr wenig Zeit
miteinander. Ich war zudem häufig beruflich unterwegs.
Ihre hohe Arbeitsbelastung hatte Folgen: Tennisarm. Im Juni 09
dann die Operation. Neben meinem anstrengenden Beruf musste ich
auch noch morgens und abends die Pferde versorgen. Ich habe es
gerne getan. Trotzdem war es ein riesen Stress für mich. Der
Sommer war verregnet und jeden Tag gingen dafür zwei Stunden
drauf. Einige Male, wenn ich beruflich verhindert war, haben
ihre Freundinnen ausgeholfen. Dafür gab es dann eine Dankesparty.
Wer eingekauft und gekocht hat könnt ihr euch vielleicht schon
denken.
Ich schnarche. Meine Katze schreit meist morgens um vier das Haus
zusammen. Sie konnte deshalb nicht schlafen.
Einmal, es war im vergangenen Juli, habe ich mich an sie gekuschelt
und wollte so wie früher gemeinsam mit ihr einschlafen. Nach einer
viertel Stunde hat sie mich auf meine Seite zurückgewiesen. Ich
solle ihr nicht böse sein. Ich war nicht böse, ich war verunsichert.
Im Juli hatten wir noch ein paar schöne Tage. Eine gemeinsame
Bergtour. Der Bau eines neuen Unterstandes für ihre Pferde.
Dann kam es zu einer weiteren Bergtour. Ein Weihnachtsgeschenk an
ihre Eltern. Meine (Ex?)Freundin hat Höhenangst. Das hatte ich
unterschätzt und ich hatte die Tour unterschätzt. Wir, ihre Eltern,
sie und ich, mussten umkehren. Ich war sauer darüber. Meine
Laune war am Ende. Wieder etwas, bei dem ich zurückstecken muss.
Für mich hat sie nichts verändert. Ich musste mich mit allem
arrangieren. Als wir darüber eine Woche später gesprochen haben,
sollte ich mich entschuldigen, weil ich mich unmöglich verhalten
hätte. Ich habe ihr gesagt, dass ich mit ihr leider keine ge-
meinsame Bergtour mehr unternehmen will und werde. Sie hat mir nur
gesagt, dass sie mir nicht mehr vertrauen kann darüber solle
ich einmal nachdenken.
Zum nächsten Streit kam es als ich für uns kochen wollte. Ich
würde zu viel Öl verwenden. Sie hat durch die Krankheit zugelegt
und war mit sich unzufrieden. Ich fand sie so in Ordnung wie sie
ist und habe ihr das auch gesagt. Das wäre lieb, sie sei dennoch
unzufrieden.
Sie war zu dieser Zeit häufig im Internet. Lokalisten, Pferdeforum
und Jobsuche. Letzteres hatte keinen Erfolg.
Dann kam der 28. August 2009. Ich hatte sie von der Arbeit aus
angerufen und gefragt, ob wir gemeinsam zum Stall gehen. Ich
wollte wieder zu ihr finden. Sie hat herumgedruckst und gesagt,
dass ich erstmal heim kommen. Ich hatte schon so ein schlechtes
Gefühl. Die Begrüßung war noch mit einem Lächeln und einem
Kuss. "Wir müssen reden!" Ich hatte mich gerade umgezogen, es
war 18:18 Uhr. "Ich glaub mit uns wird das nichts mehr. Hast
Du gemerkt, dass ich mich in der letzten Zeit zurückgezogen habe?
Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken. Ich mag Dich sehr. Du bist
nur noch wie ein Bruder für mich." "Was heisst das jetzt konkret?"
"Dass Du Dir eine Wohnung suchst und ausziehst. Ich werde Dich
vermissen. Vielleicht wird's ja dann wieder was mit uns."
Ich war angeschossen. Ich konnte ihr nur sagen, dass sie
vielleicht zu viel erwartet. Wenn Löwen angeschossen werden, dann
sind sie unberechenbar. Ich habe mein Leid und meinen Schmerz
in einem öffentlichen Tagebuch bei den Lokalisten geklagt. Ich habe
dort Bilder von ihr, von der blöden Bergtour zusammen mit ihren
Eltern, eingestellt, in einem Bereich, den nur Freunde sehen konnten.
Sie habe ich als "Freund" abgemeldet und gesperrt. Eine Woche später
kam die Nachricht, dass diese Bilder leider gelöscht werden mussten.
Nach diesem "Trennungswochenende" war ich drei Tage beruflich
unterwegs. Wieder bei ihr habe ich auf dem Speicher im Schlafsack
geschlafen. Die Wohnung habe ich nur für Klo und Waschen betreten,
immer dann, wenn sie aus dem Haus war.
Ich wusste nicht wohin. Sie hat mich einfach mit Nichts auf die
Starße gesetzt. Am darauffolgenden Samstag hat sie mir die Wohnungs-
anzeigen auf den Speicherboden gelegt. Ich habe das Papier durchs
Treppenhaus gefeuert. Sie fragte nur:"Was sollte das?" Sie hat mir
mit der Polizei gedroht. Dazu muss man wissen, dass ich wirklich
keine Freunde hier habe. In eineinhalb Jahren kann man an einem
neuen Ort keine so tiefen Freundschaften aufbauen. Ich habe mich
noch am gleichen Wochenende an ihre Eltern gewendet wegen der
Drohung mit der Polizei. "Wir haben Dich gemocht." Wohnungsanzeigen
haben sie mir hingelegt, damit ich schneller ausziehe. Ich wusste
immer noch nicht wohin. Keine Wohnung in der ich eine Katze mit-
nehmen darf.
Am dem Sonntag Abend habe ich ihr gesagt, dass ich sie liebe.
"Ich liebe Dich nicht mehr. Ich bin erst glücklich, wenn Du hier
ausgezogen bist." Eine PN bei den Lokalisten, in der ich ihr meine
Liebe gestand, mich entschuldigt habe, hat sie damit quitiert, dass
es aus sei. Es gäbe einen Neufang, aber nur für jeder für sich.
Ich habe mich dann endgültig bei den Lokalisten abgemeldet.
Habe mich dann erneut angemeldet und meinen Schmerz und Kummer öffent-
lich in meinem Tagebuch geklagt. Ich habe ihren Namen nicht genannt,
aber sie wird schon verstanden haben.
Am 12. September 09 dann ein Zettel am Aufgang zum Speicher.
"Bis zum Monatsende bist Du hier ausgezogen. 12.9.09"
Mein Lokalistentagebuch hatte sie ausgedruckt und ihren Eltern
gegeben. "Du hast uns nur belogen. Du bist ein Säufer. Was glaubst
Du, wen Dein Scheiß im Internet interessiert. Wir haben alles
schwarz auf weiß. Das kann alles vor Gericht gegen Dich verwendet
werden."
Mein neuer Account bei den Lokalisten ist wieder gelöscht.
Ich hause seit vorgestern bei einer ihrer Freundinnen zwischen
Kartoons, zusammen mit meiner Katze. Der Umzug hat drei Tage
gedauert. Ich habe alles alleine machen müssen. Keine freunde die
helfen. Ihre Freundinnen sind auf ihrer Seite.
Auch das hier kann nur eine Interimslösung sein. Die Wohnungssuche
gstaltet sich mehr als schwierig. Keine Möbel, nur Bücher und
nutzloses Zeug. Zwei Handtücher, eine Tasse und 6 Weißbiergläser,
das ist alles auf der Habenseite.
Ich verstehe das alles nicht. Ich bin am Ende. Sie ist plötzlich
herzlos, gemein und kalt. Trotzdem sind alle auf ihrer Seite.
Nicht ein Mensch hat ihr ins Gewissen geredet. Nicht ein Mensch
hat ihr gesagt nocheinmal darüber nachzudenken.
Sie hat mir sehr weh getan. "Beziehungen enden nun mal. Du musst
Dich damit abfinden."
Ich habe nicht einmal verstanden, warum sie sich von mir getrennt
hat.
Ich bin heute ein Wrack. Ich rauche fast Kette. Wann immer ich kann
betrinke ich mich.
Bei allem, was sie mir angetan hat, trotz einseitiger Trennung,
trotz auf die Straße setzen, trotz allem Streit, trotz ihrer
Hartherzigkeit, trotz ihrer Sturheit, trotz dem, dass ich es ihr
nicht sagen kann und darf:
Ich liebe sie!