mikel_12510381Die christliche Sicht
Die Menschwerdung Gottes in Jesus ist die zentrale Botschaft des Weihnachtsfestes. Gott kommt als Jesus Christus auf die Erde und nimmt Menschengestalt an. In Jesus schenkt sich Gott selbst und macht sich selbst zum Menschen, der Schmerz, Vergänglichkeit und Tod auf sich nimmt. Die Geburt Jesu Christi ist ein Zeichen des Mitgefühls und des Wohlwollens Gottes mit dieser Welt. Die Evangelien geben Zeugnisse von der Geburt Jesu.
In den ersten drei Jahrhunderten kannten die Christen nur das Osterfest. Erst im 4. Jahrhundert wurde in Rom der 25. Dezember als Geburtsfest Christi eingeführt. Am 25. Dezember, dem Tag der Wintersonnenwende feierten die Heiden, das von Kaiser Aurelian eingeführte Fest des unbesiegbaren Sonnengottes. Um die Christen gegen das heidnische Fest zu immunisieren, setzte die Kirche anstelle des Sonnengottes, das wahre Licht des Erlösers.
Über den genauen Zeitpunkt der Menschwerdung Christi liegen unterschiedliche Berichte vor. Nach alten Überlieferungen gilt der 25. März als erster Tag der Schöpfung. Mit diesem Tag brachte man ebenfalls die Geburt Christ in Zusammenhang. War Jesus am 25. März empfangen, so konnte man den 25. Dezember als seinen Geburtstag festlegen.
Einen weiteren Hintergrund bietet das Lukasevangelium, wo geschrieben steht, dass Jesus sechs Monate nach der Geburt Johannes des Täufers (24. Juni) zur Welt kam.
Andere Quellen nehmen die Geburt Jesu im Frühling an, wieder andere rechnen mit der Geburt Jesu im Mai (20. Mai).
Das Weihnachtsfest wird von der Christmette (24./25. Dezember) bis zum 6. Jänner (Epiphanie-Fest) gefeiert. Es ist nach Ostern das zweithöchste Fest der Christen.
Weihnachten gilt in unserem Kulturkreis als ein Fest der Familie. Die Familie feiert vor allelm am "Heiligen Abend" (24. Dezember) im kleinen Kreis, man singt Weihnachtslieder und tauscht Geschenke aus. Dieses Beschenken hat seinen Ursprung in der Familienbescherung am Nikolaustag. Um 1535 regte Martin Luther dazu an, die Beschenkung auf Weihnachten zu verlegen.
Der geschmückte Weihnachtsbaum gilt als Symbol des Lebens (Lebensbaum, grüne Zweige). In der christlichen Symbolik hat der Baum eine vielseitige Bedeutung vom Paradiesbaum bis zum Baum des Kreuzes.
Diese Symbolik hat sich in der Gegenwart schon weitgehend verselbständigt. In den weihnachtlichen Mittelpunkt ist das Geschäft gerückt. Das Christkind steht für die Liebe Gottes, der auf die Welt gekommen ist, der bärtige Weihmachtsmann steht für den Kapitalismus, der die Liebe auf Materialismus und Warenwirtschaft reduziert.