Guten Abend, soultrain!
Ich habe fast alle Beiträge in deinem Thread gelesen und bin der Ansicht, daß einige gute Denkanstöße dabei sind.
Was vollkommen außer acht gelassen wurde ist der Aspekt, dass _Liebe_ und _verliebt_ sein oft _verwechselt_ wird. Oft wird voreilig von Liebe gesprochen, wenn _verliebt sein_ treffender wäre.
Kann man von Liebe sprechen, wenn man die _Auserwählte_ nicht näher kennt? Wenn man mit ihr weder Tisch, noch Bett geteilt hat? Wenn man den gemeinsamen Alltag nur mutmaßen kann? Kann man da wirklich schon von Liebe sprechen, oder ist es, wenn man ehrlich ist, nicht eher Verliebtheit?
Verliebt sein kann ein sehr intensives, schönes, aber auch schmerzhaftes Gefühl sein. Manchmal lässt man sich von dem Strohfeuer _verliebt sein_ blenden, glaubt, die große Liebe gefunden zu haben und wenn man dann den Alltag miteinander lebt stellt man fest, daß man sich komplett getäuscht hat, daß das zusammen leben doch nicht so romantisch und traumhaft ist, wie man es erhofft und erwartet hat und daß man füreinander gänzlich ungeeignet ist.
Mir fällt auf, dass alle Beteiligten in dieser Geschichte die _Angewohnheit_ haben, von einer Beziehung - teils noch nicht einmal beendet - in die Nächste zu springen. Keiner von euch Dreien gibt sich die Chance, mit sich selbst und dem Alltag für sich alleine zurecht zu kommen und die vergangene Beziehung aufzuarbeiten und innerlich abzuschließen. Jeder von euch Dreien war oder ist das Sprungbrett für einen von euch in die nächste Beziehung.
Die Forderung _ich möchte jetzt ein Kind, oder keines mehr_ empfinde ich persönlich als emotionale Erpressung. Ich weiß nicht, ob deiner Lebensgefährtin bewußt ist, wie sehr sie dich damit unter Druck setzt. Vielleicht ahnt sie auch, daß du nicht 100% zu ihr und der Beziehung mit ihr stehst? Ich denke, auf Dauer kann man SMSen und telefonate nicht so verheimlichen, daß der Partner nichts davon mitbekommt. Vielleicht _spürt_ sie schon, daß da etwas nicht stimmt und hofft, daß sie dich mit der Entscheidung Kind in eine Richtung drängen kann.
Ich kann natürlich mit meinen Vermutungen komplett falsch liegen, aber das waren die Gedanken, die mir durch meinen Kopf gingen, als ich deine Beiträge las.
Vielleicht wäre es die _richtige Entscheidung_, wenn du dich für DICH entscheidest und du deine Partnerwahl triffst, wenn du mit dir selbst im klaren bist, was du von deiner Zukunft und von deinen Partnerinnen erwartest.
LG, Mopsfledermaus