Aus der anderen Perspektive...
Hallo oyster26,
vielleicht hilft Dir mein Beitrag weiter. Ich (28 m) befinde mich nämlich in genau der entgegengesetzten Position. Meine Freundin ist 33 und klagt über zu wenig Sex. Und mittlerweile findet dieser auch nur noch ein Mal im Monat statt. Ich muss dazu sagen, dass ich schon immer weniger Sex wollte und brauchte als meine Partnerin, in allen Beziehungen die ich bis jetzt hatte. In meinem Bekanntenkreis ist es fast immer anders herum. Von daher gehe ich mal davon aus, dass ich ein schwachen Sexualtrieb habe, aber dennoch, früher, in anderen Beziehungen, ging es manchmal ganz schön zur Sache, vor allem in meiner letzten gescheiterten Beziehung. Die damalige Freundin hat mich teilweise sogar zum Sex genötigt, war sehr wild und es hat eine Zeit lang auch im Bett geklappt. Bis es mir zuviel wurde. Das war auch einer der Hauptgründe warum die damalige Beziehung auseinander gegangen ist, wie sie mir selbst sagte (wir sind auch jetzt noch befreundet).
Aber jetzt ist es ganz anders, meine derzeitige Freundin nötigt mich nicht, sondern redet mehr. Sie will es ausdiskutieren. Ehrlich gesagt, so komisch das auch klingen mag, aber Sex ist mir fast unwichtig geworden. Mir sind nur noch Zärtlichkeiten, Streicheleinheiten etc. wichtig (ich kann ihr minutenlang in die Augen schauen). Sex empfinde ich als Last. Wir beide wissen, dass es an mir liegen muss, da sie ein Bild von einer Frau ist und daher ein ziemlich großes Selbstbewusstsein hat. Seit einiger Zeit löchert sie mich recht intensiv, fragt nach, ob ich Probleme habe usw. Vor 5 Tagen war sie soweit, mich zum Arzt zu schicken, da in meinem Alter sexuelle Unlust nicht normal sei schon gar nicht als Mann! Ich wollte und will nicht. In so vielen Foren liest man Klagen von Frauen wegen sexueller Überforderung durch ihre Partner. Warum ist sie nicht einfach froh, dass nur einmal im Monat was läuft. Ich hatte ihr auch angeboten sie manuell zu befriedigen, wenn sie es will. Darauf hat sie gar nicht reagiert, nicht mal ein schiefer Blick; sie blieb völlig unbewegt, als hätte ich gar nichts gesagt.
Ehrlich gesagt, könnte ich meinetwegen auch nur einmal im Vierteljahr Sex haben. Doch das Problem ist, dass sie wesentlich mehr will anstatt weniger, genau wie Du. Ähnlich wie Dein Freund habe ich mir auch Sorgen gemacht, warum die Lust immer weiter zurück gegangen ist. Erst habe ich es auf meine extensiven sportlichen Aktivitäten geschoben, aber dies dann wieder verworfen. Ich weiß es nicht genau, aber es kommt mir so vor, als wäre meine Lust in dem Maße gesunken, wie meine Liebe zu ihr gestiegen ist. Letztere ist inzwischen so groß, dass man sie nicht in Worte fassen kann. Diese übergroße Liebe scheint einen Großteil meiner Lust einfach auszulöschen. Ich betrachte sie aber nicht als Schwester; Mutter etc. (der Vergleich wird ja immer gerne gemacht, wenn es im Bett nicht läuft), sondern wirklich als meine Lebensgefährtin als Frau. Mich interessieren auch nicht im Geringsten andere Frauen, was die sexuelle Ebene angeht. Ich bin total auf meine Freundin fixiert und trotzdem ...
Ich weiß auch nicht wie ich damit umgehen soll, ich bin da mitten drin und ich habe das Gefühl, dass bald eine Bombe platzen und sie mich zu irgendwas zwingen wird.
Du siehst also, das Problem kennt jemand anders auch ganz genau, bloß halt von der anderen Seite aus. Ich kann Dir bloß versichern, dass es keinesfalls an Deiner Attraktivität liegt. Es ist sein Problem. Meine Freundin ist schon fast zu attraktiv für Sex und trotzdem verhalte ich mich so. Zumindest deswegen musst Du Dir keine Gedanken machen.
Ich hoffe meine verfahrene Situation hat Dir ein wenig weiter geholfen.
@ pnooky
Dein verständnisvoller Beitrag hat mich mehr als positiv überrascht. Danke.